Vom 26.08. bis 02.09.2012 fanden die Barfuss Wasserski Weltmeisterschaften, die alle zwei Jahre ausgetragen werden, in Waco, Texas statt. Nach ihrem Comeback in Brandenburg 2010 – dort wurde Steffi Kirsch, nach 10 Jahren Wettkampfpause, Vizeweltmeisterin im Springen und errang die Bronzemedaille in der Kombination – hat die 43 jährige Moselanerin in Texas nochmals richtig zugeschlagen.
Platzierungen in allen vier Disziplinen waren das Ergebnis einer intensiven und sehr disziplinierten Vorbereitung: Gold im Slalom, Gold im Springen, Bronze in Tricks und Silber in der Kombination!
Rund 150 Teilnehmer aus 15 Nationen kämpften im warmen Südstaat Texas, in –„wacky Waco“, der Stadt, die durch den Davidian-Massenselbstmord vor vielen Jahren bekannt wurde – eine Woche lang um die Weltmeistertitel. Seit 1986 erstmals wieder führende Nation die Mannschaft aus Australien, vor dem bis dato führenden amerikanischen Team, gefolgt von Großbritannien.
Begonnen wurde am Sonntag mit den Trainingsläufen, von Montag bis Donnerstag Vor- und Semifinalläufe in drei Kategorien: Senioren (Ü35), Junioren (U18) und offene Klasse. Freitag dann die spannenden Finale der Seniorinnen, für die sich Steffi Kirsch mit weiteren vier Konkurrentinnen aus USA, Australien und Neuseeland qualifizieren konnte. 10:00 Uhr Slalomfinale, mit guten 10,8 Punkten Goldmedaille für Deutschland, Platz zwei Terri Jones, USA und Platz drei Gizi Halaz aus Australien.
Im gleich anschließenden Trickfinale konnte sich Steffi Kirsch gemeinsam mit der Amerikanerin Lorreine Piscura auf Platz drei hinter Gizi, AUS und Terri, USA platzieren.
Dann endlich das Sprungfinale, die Königsdisziplin in der Steffi bereits 1988 in Melbourne, Australien die Goldmedaille gewann. Erster Sprung von Steffi Kirsch 9,50 Meter, damit schon sicher auf Platz drei. Mit Sprung Nummer zwei katapultierte sie sich auf weit über 11 Meter, konnte aber die Leine nicht halten und machte einen Vorwärtssalto, keine Wertung. Der Aufprall war so heftig, das die Helmhalterung abriss und Steffi ein Ersatzband für ihren Helm brauchte. Es wurde richtig spannend, denn zwischenzeitlich sprang Gizi Halaz aus Australien 9,80 Meter und Terri Jones, USA auf 9,60 Meter.
Steffi reparierte, als ausgebildete Unfallchirurgin, geschickt ihren Helm und konzentrierte sich noch einmal auf ihren letzten Sprung: Ein Riesensatz auf 10,50 Meter ! und damit Weltmeistertitel Nummer zwei für sympathische Medizinerin.
Für die Kombinationswertung reichte es somit zu einem stolzen zweiten Platz und der Silbermedaille. Besser hätte es nicht laufen können!
Insgesamt starteten für Deutschland vier Junioren (Lavinia und Kenneth Eissler, Tosca Braun und Arthur Schmidt), am Start in der offenen Klasse war die amtierende Deutsche Meisterin, Svenja Hempelmann aus Porta Westfalica und Steffi Kirsch. Steffi’s Neffe, der in Berlin lebende gebürtige Hermeskeiler Christian Kurz, musste leider verletzungsbedingt kurzfristig absagen.
Alle Ergebnisse und vereinzelte Videoaufzeichnungen können online unter www.barefootworlds.com angeschaut werden.
Dr. Stefanie Kirsch ist Sportwissenschaftlerin und Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie. Sie arbeitet als Oberärztin in der Medunaklinik, Fachklinik für Orthopädische und Internistische Rehabilitation, Bad Bertrich und leitet in selbständiger Praxis die Medizinische Kräftigungstherapie im Kieser Training Trier.
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