Rund 80 Millionen Euro für Jugend- und Jugendsozialarbeit

Junge Menschen im Schnitt mit 75 Euro pro Kopf gefördert

Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2014 gaben die Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe in Rheinland-Pfalz rund 80 Millionen Euro für die Jugend- und Jugendsozialarbeit aus. Das waren knapp vier Millionen Euro bzw. fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Zehnjahresvergleich stiegen die Ausgaben in diesem Bereich um annähernd 32 Prozent. Je jungem Menschen – das sind nach dem Sozialgesetzbuch unter 27-Jährige – wurden im vergangenen Jahr im Schnitt rund 75 Euro für Maßnahmen der Jugend- und Jugendsozialarbeit aufgewendet. Im Jahr 2004 lag dieser Wert bei knapp 52 Euro. Rund 13,5 Millionen Euro (17 Prozent) verausgabten die überörtlichen Träger der Kinder- und Jugendhilfe (Jugendministerium und Landesjugendamt), mehr als 66,6 Millionen Euro Euro (83 Prozent) brachten die Kommunen auf.

Jugendarbeit

Maßnahmen der Jugendarbeit schlugen mit rund 60 Millionen Euro zu Buche. Die Ausgaben für diesen Teilbereich, der insbesondere die Jugendbildung, -beratung und -information, Freizeitangebote und die Aus- und Weiterbildung der in der Jugendarbeit Tätigen umfasst, sind gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert geblieben; im Zehnjahresvergleich wuchsen  sie um knapp 18 Prozent an. Der Landesanteil (7,3 Millionen Euro) an den Bruttoausgaben für Jugendarbeit lag im Jahr 2014 bei rund 12 Prozent; knapp 53 Millionen Euro (88 Prozent)  verausgabten die örtlichen Träger.

Jugendsozialarbeit

Für Maßnahmen der Jugendsozialarbeit fielen bei den örtlichen und überörtlichen Trägern im vergangenen Jahr Ausgaben von annähernd 20 Millionen Euro an. Dies  waren 3,5 Millionen Euro (21 Prozent) mehr als im Jahr zuvor. Im Zehnjahresvergleich haben sich die Ausgaben in diesem Bereich mehr als verdoppelt. Ziel der Jugendsozialarbeit ist es, junge Menschen durch gezielte sozialpädagogische, therapeutische und sonstige Dienste sowie Beratungen in ihrer schulischen und beruflichen Ausbildung zu fördern und sie bei der Eingliederung in die Arbeitswelt und bei der sozialen Integration zu unterstützen. Auf überörtliche Träger – hier insbesondere das für Jugend zuständige Landesministerium – entfielen  rund 30 Prozent der Gesamtausgaben in diesem Bereich, von den örtlichen Trägern kamen 70 Prozent (14 Millionen Euro).

Regionale Betrachtung

Jugend- und Jugendsozialarbeit wird von den örtlichen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe in regional sehr unterschiedlichem Umfang betrieben. Bezogen auf die jeweilige Bevölkerung im Alter von unter 27 Jahren lagen die Pro-Kopf-Ausgaben im vergangenen Jahr in den kreisfreien Städten mit rund 86 Euro etwa 33 Euro höher als in den Landkreisen. Das Spektrum der Pro-Kopf-Ausgaben in den kreisfreien Städten reichte von annähernd 159 Euro in Frankenthal bis zu knapp 49 Euro in Worms. In den Landkreisen wurde für Maßnahmen der Jugend- und Jugendsozialarbeit am meisten im Landkreis Südliche Weinstraße aufgewendet. Die Bruttoausgaben lagen hier bei annähernd 92 Euro je jungem Menschen. Die niedrigsten Pro-Kopf-Ausgaben fielen mit rund 21 Euro im Rhein-Lahn-Kreis an. Die Aussagekraft dieser Regionalergebnisse wird allerdings dadurch eingeschränkt, dass in der Statistik keine wohnortbezogenen Informationen über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Maßnahmen der Jugend- und Jugendsozialarbeit vorliegen. Bei der Bezugnahme auf die jeweilige Wohnbevölkerung auf Kreisebene bleibt unberücksichtigt, dass Angebote örtlicher Träger auch von jungen Menschen in Anspruch genommen werden, die außerhalb des Zuständigkeitsbereiches des jeweiligen Trägers wohnen.

Quelle: Statistisches Landesamt Bad Ems
Autor: Gerd Reh (Abteilung Bevölkerung, Gesellschaft)

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