Diplom-Psychologe Rolf Schmiel über den Kampf der Geschlechter

Jetzt kicken sie wieder wie die Götter – pardon: Göttinnen: die Fußballerinnen der deutschen Nationalmannschaft. Und auch sonst haben Frauen derzeit Hochkonjunktur in ansonsten von Männern dominierten Sportarten. Steffi Hofer beispielsweise. Die Krefelderin macht aktuell als weiblicher Jockey im harten Pferderennsport Furore. Ähnlich erfolgreich agiert Elena Rosell. Die Spanierin trumpft in der Moto2-Klasse auf, der zweithöchsten Prototypen-Rennklasse innerhalb der FIM-Motorrad-Weltmeisterschaft des Straßenrennsports. Aber nicht nur auf den Sätteln von Pferden oder Motorrädern gibt das "schwache Geschlecht" immer öfter eine starke Figur ab, auch im Straßenverkehr: Frauen leisten sich weniger Alkoholdelikte und fahren nicht so aggressiv wie Männer, so das Ergebnis einer Studie des Auto Clubs Europa.

"Tatsächlich konnten in den letzten Jahren Frauen sehr erfolgreich in unterschiedliche Männerdomänen eindringen", meint Rolf Schmiel, Diplom-Psychologe aus Essen. "Es sieht so aus, als ob bestimmte so genannte weibliche Qualitäten wie Kommunikationsstärke und emotionale Intelligenz zu diesen Effekten führen."

Das Märchen vom Zickenkrieg

Besonders in Teamsituation überzeugten Frauen. "Wissenschaftlich lassen sich die Vorbehalte bezüglich Zickenkrieg und Stutenbissigkeit nicht nachweisen", sagt Schmiel. "Im negativen Verhalten wie Mobbing und Intrigen-Spinnen unterscheiden sich Männer und Frauen nicht signifikant voneinander. Hingegen können Frauen über vieles offener reden und sind eher bereit, nachvollziehbare Hinweise anzunehmen." Diese Fähigkeiten hätten einen positiven Einfluss auf die Arbeitsatmosphäre und führen unterm Strich zu besseren Ergebnissen. "Es ist gerade die emotionale Intelligenz von Frauen, die sie in vielen Bereichen punkten lässt, nicht nur als Sportlerinnen und Autofahrer."

Zur Ehrenrettung der Männer meint der Diplom-Psychologe: "Einige der Phänomene lassen sich aber auch durch statistische Effekte erklären. Aufgrund verschiedenster Faktoren schaffen es nämlich nur wenige Frauen in die Chefetagen." Die, die es geschafft haben, seien demnach häufig überdurchschnittlich begabt und überzeugten dadurch, dass sie zu den besten ihres Geschlechts gehören. "Vergleicht man so eine ehrgeizige Persönlichkeit mit dem durchschnittlichen Mann in einem ähnlichen Aufgabenfeld, wird die Frau mit großer Wahrscheinlichkeit den Geschlechterkampf für sich entscheiden", meint Schmiel.

"Aus vielen Gesprächen mit weiblichen Chefs weiß ich allerdings, dass die meisten keine besseren Männer sein wollen, sondern einfach nur Frauen. Frauen, die sozusagen ihren Mann stehen!"

Über Rolf Schmiel:

Der Diplom-Psychologe Rolf Schmiel ist Buchautor und Gastreferent bei internationalen Tagungen. Seit über zehn Jahren begeistert er mit wissenschaftlich fundierten und praxisnahen Vorträgen und Seminaren die Kunden und Mitarbeiter renommierter Unternehmen wie z. B. Audi, BMW, Deutsche Bank, Lufthansa, Nokia, Siemens, Telekom und Vodafone. Sein Psychologie-Studium finanzierte er durch Engagements als preisgekrönter Zauberkünstler und Gala-Moderator. Er stand zusammen mit Stars wie Ina Müller, Thomas Gottschalk und Rudi Carrell auf der Bühne.

Quelle: Profact Communications GmbH, von Rolf Schmiel

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