187 Adoptionen gab es in Rheinland-Pfalz im Jahr 2014

Annähernd vier von zehn Kinder unter drei Jahre alt

Im Jahr 2014 wurden in Rheinland-Pfalz 187 Kinder und Jugendliche adoptiert. Das waren nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems 16 mehr als ein Jahr zuvor. Ungeachtet der Zunahme zum Vorjahr ist mittelfristig ein deutlich rückläufiger Trend der Adoptionszahlen zu verzeichnen; so wurden im Jahr 2004 noch 252 Minderjährige als eigene Kinder angenommen, Mitte der 1990er-Jahre waren es sogar noch deutlich mehr als 400 Jungen und Mädchen. Die aktuelle Zunahme gegenüber dem Jahr 2013 liegt alleine darin begründet, dass im Berichtsjahr 2014 erstmals neben den Adoptionsvermittlungsstellen der öffentlichen sowie der freien Träger der Jugendhilfe auch anerkannte Auslandsvermittlungsstellen zur Statistik melden. Blieben diese Meldungen unberücksichtigt, wäre auch 2014 ein Rückgang der Adoptionen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen gewesen.

In 110 Fällen erfolgten die Adoptionen durch den Stiefvater, die Stiefmutter oder durch Verwandte und damit in einem für das Kind vertrauten Umfeld. Familienfremde Paare oder Personen adoptierten 77 Kinder.

Von den adoptierten 103 Jungen und 84 Mädchen waren 95 jünger als sechs Jahre, 73 von ihnen hatten das dritte Lebensjahr noch nicht vollendet, darunter 16 Kinder, die noch kein Jahr alt waren. Annähernd 30 Prozent der adoptierten Kinder und Jugendlichen hatten nicht die deutsche Staatsangehörigkeit.

Von den abgebenden Eltern bzw. sorgeberechtigten Elternteilen waren 101 ledig, 43 geschieden. Insgesamt 18 Kinder wurden von verheirateten bzw. in eingetragener Lebenspartnerschaft lebenden Eltern bzw. Sorgeberechtigten zur Adoption freigegeben. Bei vier Adoptierten war der abgebende Elternteil verwitwet, ein Kind war Vollwaise. In 20 Fällen war der Familienstand der abgebenden Person unbekannt.

Ende 2014 waren zudem 84 Kinder und Jugendliche in Adoptionspflege untergebracht. Diese beginnt mit dem Tag, an dem die künftigen Adoptiveltern das Adoptivkind in ihren Haushalt aufnehmen. Sie endet mit dem Tag, an dem das Familiengericht die Adoption ausspricht.

Insgesamt 29 Kinder und Jugendliche waren Ende 2014 bei den Adoptionsvermittlungsstellen zur Adoption vorgemerkt. Den Vermittlungsstellen lagen insgesamt 492 Bewerbungen von Ehepaaren und Einzelpersonen vor. Damit kamen rechnerisch 17 Bewerbungen auf ein zur Adoption vorgemerktes Kind. Die Zahl der in der Statistik nachgewiesenen Adoptionsbewerbungen ist gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen. In den Jahren 2011 bis 2013 waren jeweils rund 300 Adoptionswillige bei den hierfür zuständigen Stellen vorgemerkt gewesen. Auch diese Zunahme liegt darin begründet, dass im Jahr 2014 erstmals zusätzlich anerkannte Auslandsvermittlungsstellen zur Statistik meldeten. Ohne Berücksichtigung dieser Fälle wäre die Zahl der vorgemerkten Adoptionsbewerbungen wie auch die Zahl der adoptierten Kinder und Jugendlichen erneut rückläufig gewesen.

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