Erstmals Stifter aus Wittlich

Familie hat notleidende Kinder und würdige Begräbnisse im Blick

Im Stiftungszentrum des Bistums Trier haben erstmals Privatpersonen aus dem Raum Wittlich eine Stiftung gegründet. Das Ehepaar, das ungenannt bleiben möchte, will mit der Stiftung zum einen bedürftige Kinder unterstützen, zum andern würdige Bestattungen ermöglichen.

„Gerade, wenn es einem selbst gut geht, sollte man an Andere denken.“ So begründet die Stifterin die gemeinsame Stiftungsinitiative. Das Herzensanliegen der Eltern wird von den erwachsenen Töchtern voll unterstützt. Auch sie setzten ihre Unterschrift unter die Gründungsdokumente. „Es ist uns wichtig, dass unsere Töchter das mit tragen“, sagt das Stifterpaar. Ihren über viele Jahre gereiften Wunsch nun zu realisieren, bezeichnen sie als „ein Stück Dankbarkeit dafür, dass wir zwei gesunde Kinder haben, die selbstständig im Leben stehen“.

Die eine Zielgruppe der neuen Stiftung sind Kinder „in schwierigen Lebenssituationen“ – auch weltweit wie infolge von Not oder Krieg – sowie Kinder mit Behinderungen. Als Beispiele nennt das Stifterpaar Opfer von Katastrophen wie aktuell des Erdbebens im Himalaya sowie Minenopfer oder traumatisierte Kindersoldaten. Die zweite Zielgruppe sind mittellos Verstorbene ohne zu ermittelnde Angehörige sowie Kinder, die vor oder bei ihrer Geburt starben. Die Stifter haben dabei die Würde des einzelnen Menschen im Blick. Niemand solle aus rein finanziellen Erwägungen anonym bestattet oder seine Asche aus diesem Grund ausgestreut werden, begründen sie.

Winfried Görgen, der Leiter des Stiftungszentrums, begrüßte die Stifterfamilie herzlich zur Gründungsfeier. Für ihn sind die Entscheidungen zum Stiften aus doppeltem Grund hoch anzuerkennen. Stifter verwirklichten einerseits ein gewichtiges inneres Anliegen, das auf das Wohlergehen anderer gerichtet und aufgrund persönlicher Erlebnisse und Erfahrungen entstanden sei. Um dieses Anliegen mit dem Stiftungskapital in die weite Zukunft hinein zu verwirklichen, leisteten sie einen erheblichen materiellen Verzicht. „Das zeigt, wie ernst das Stiftungsanliegen gemeint ist!“ Stiftungen seien insbesondere „Vorsorgewerke für die Menschen der Zukunft“, sagt Winfried Görgen. „So, wie man in der Familie möglichst etwas zurücklegt für den Notfall oder für schwierigere Zeiten, so legen Menschen von heute etwas zurück für die Menschen von morgen, damit auch in bescheideneren Zeiten Hilfen und Förderungen möglich sind. Und mit den Stiftungsanliegen legen sie Zeugnis ab von den Haltungen und Werten, die ihnen wichtig waren.“

 

 

Stiftungszweck:

„Die Stiftung verfolgt den Zweck, im Sinne des christlichen Glaubens und der Nächstenliebe bedürftige Kinder in schwierigen Lebenssituationen sowohl in der Region als auch in von Not und Krieg besonders betroffenen Ländern zu unterstützen, Kindern mit Behinderungen zu helfen, auch durch die Förderung von Initiativen, die ihnen zur Seite stehen, die Bestattungskultur in der Region in der Weise zu fördern, dass sie zur würdigen Bestattung von mittellosen Verstorbenen und Verstorbenen ohne ermittelbare Angehörige beiträgt, sowie die würdige Bestattung von Kindern zu fördern, die vor oder bei der Geburt verstorben sind.“

 

Stiftungszentrum

Das Stiftungszentrum ist die Geschäftsstelle der Stiftung Menschen in Not, der Caritas-Stiftung im Bistum Trier, und der Bischof-Stein-Stiftung sowie ihrer nun 47 Treuhandstiftungen. Fast jede zweite davon, aktuell 23, gründeten Privatpersonen, indem sie zu Lebzeiten oder per Testament ein Vermögen einbrachten. „Menschen in Not“ hilft Bedürftigen in besonders schwierigen Situationen wie etwa infolge von Krankheit oder Arbeitslosigkeit – die Bischof-Stein-Stiftung unterstützt insbesondere die Erziehungs- und Bildungsarbeit sowie die Jugendarbeit und die Jugendseelsorge. Wer Stifter werden, zustiften oder spenden oder Fragen dazu klären möchte, kann sich wenden an das Stiftungszentrum des Bistums Trier, Kochstraße 2, Telefon 0651 145 195 7-0, www.stiftungszentrum-trier.de.

 

 

  1. Ursula Schmieder
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