Wichtiger Schritt zu mehr Gleichstellung in wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen

Europäisches Parlament beschließt bedeutende Zielvorgabe für Frauen in Aufsichtsräten

Brüssel/Trier. In seiner Plenarsitzung am 20. November 2013 sprach sich das Europäische Parlament mit großer Mehrheit für eine Steigerung des Frauenanteils in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen auf 40 Prozent bis zum Jahr 2020 aus. “Wir senden damit ein starkes Signal an die EU-Mitgliedstaaten sowie an die europäischen Unternehmen. Der Entschließungsantrag ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Gleichheit in wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen”, kommentierte Christa Klaß, CDU-Europaabgeordnete für die Region Trier, das Abstimmungsergebnis.

Klaß begrüßte darüber hinaus, dass kleine und mittelständische Unternehmen von der Anwendung der Richtlinie ausgenommen sind. “Dies war für mich eine Schlüsselfrage der Debatte. Eine Überlastung unseres Mittelstands mit unnötiger Bürokratie muss vermieden werden”, so Klaß weiter. Mittelständler mit weniger als 250 Beschäftigten und Jahresbilanzsumme von maximal 43 Millionen Euro fielen nicht unter die neue Regelung. Gemäß der beschlossenen Neuregelung müssten börsennotierte Unternehmen bei den Berufungen in ihre Aufsichtsräte künftig ein Verfahren sicherstellen, das die Auswahl der Kandidaten durch einen Vergleich der Qualifikationen nach klaren Kriterien festlegt.

Wird bei den Berufungen in die Aufsichtsräte das gewünschte Verfahren nicht eingehalten, drohen Sanktionen. Die Einhaltung soll durch die Mitgliedstaaten sichergestellt werden. Laut Christa Klaß ist es für die Unternehmen von entscheidender Bedeutung, hochqualifizierte Frauen in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Dies diene nicht zuletzt dem Wirtschaftswachstum und der Stärkung des Binnenmarkts. “Unternehmen stellen nicht Männer oder Frauen ein, sie stellen Talent ein. In diesem Prozess werden jedoch oft die Fähigkeiten von Frauen ungenügend berücksichtigt. Deshalb ist die angenommene Entschließung so wichtig. Sie garantiert größere Transparenz, eine Stärkung des Leistungsprinzips und gleiche Chancen für Frauen und Männer”, so die Europaabgeordnete abschließend.

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