Vulkaneifelkreis sagt NEIN zum massiven Rohstoffabbau

Daun. Im Landkreis Vulkaneifel soll ein weiterer Basalt- und Lavaabbau auf neuen Flächen verhindert werden. So lautet das Ergebnis eines Runden Tisches, zu dem Landrat Thiel alle Beteiligten, Gegner als auch Befürworter, der Abbaupläne in die Kreisverwaltung geladen hatte. Seit Jahren befürchten Naturschutzverbände, dass mehr als zehn Vulkanberge vom Gesteinsabbau bedroht wären.Als Beispiele wurde der Reinertsberg bei Brück und der Mühlenberg bei Oberbettingen genannt. Zwei von vielen Naturdenkmälern, die das Landschaftsbild der Vulkaneifel prägen, könnten endgültig verloren gehen. Die Vulkaneifel sei eine schützenswerte  Kulturlandschaft, sagt Hans-Peter Felten vom Naturschutzbund (NABU) Daun. Die Vulkaneifel lebt vom Tourismus. Felten: „Man sägt doch nicht den Ast ab, auf dem man sitzt.“

Die anwesenden Abbauunternehmer begründen vornehmlich den Bedarf für Basalt damit, dass auch in Zukunft Straßen gebaut werden müssen.  Derzeit liegen für 28 Gruben und Steinbrüche Genehmigungen vor,  Basalt, Kalk und Lava abzubauen. Allerdings seien die Rohstoffvorkommen für die nächsten 15 Jahren nur in sechs Gruben ausreichend vorhanden. Die vorliegenden Entwurfspläne würden den tatsächlichen Bedarf überhaupt nicht abdecken.  Die Planungsgemeinschaft Trier hat in ihrem Entwurf mehr als 2.000 Hektar Fläche ausgewiesen, wo genügend Abbauflächen für Lava oder Basalt sein könnten, um den Bedarf für die nächsten 15 Jahre zu sichern.  Laut Planungsgemeinschaft würden die Flächen dem letzten Regionalplan aus den 80er Jahren ähneln.  Es seien lediglich Sicherungsflächen, die sich seit der Zeit nicht wesentlich verändert hätten, weder quantitativ noch qualitativ. In den meisten ausgewiesenen Flächen wird derzeit sowieso schon abgebaut.

Augenwischerei nennt Hans-Peter Felten/NABU Daun diese Argumentation. Rein „Rein rechtlich mag das stimmen. Es gab aber im alten Raumordnungsplan überhaupt keine Vorbehaltsgebiete, wie im neuen vorliegenden Entwurf“. Dem Vulkaneifelkreis gehen die Planungen auch zu weit. Die Pläne sollen mit einer gemeinsamen Stellungnahme von Abbauunternehmern, Bürgermeistern und Naturschützern gestoppt werden. Es soll eine schriftliche Stellungnahme des Landkreises verfasst und vom Kreistag beschlossen werden. Für Landrat Heinz-Peter Thiel war der Runde Tisch ein Erfolg. Es sei gut, dass nun ein konstruktiver und basisdemokratischer Dialog entsteht, der es dem Kreistag möglich macht, mit einer starken Stimme aus der Region für die Region ein nachhaltige Position zu beziehen“. Die  Planungsgemeinschaft sieht das ganz entspannt.  Man habe lediglich eine rein standortbezogene Betrachtung vorgenommen und dazu viele Grundlagen, unter anderem auch ein Gutachten des Landschaftsbildes, ausgewertet. Das sei der Auftrag gewesen. Nun sei die Politik dran, zu entscheiden, ob sie den Vorschlag mitträgt, oder ob die Einwände seitens der Verbandsgemeinden und des Kreises eine höhere Gewichtung finden.

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