Schweitzer: Telematik trägt zur besseren Patientenversorgung bei

Rheinland-Pfalz. Am dritten Tag seiner diesjährigen Sommerreise besuchte Gesundheits- und Arbeitsminister Alexander Schweitzer das Koblenzer UnternehmenCompuGroup Medical AG, Viprinet Europe GmbH in Bingen sowie die ACURA Kliniken Rheinland-Pfalz AG in Bad Kreuznach.

Beim Besuch der CompuGroup Medical informierte sich der Minister über den aktuellen Stand zum Aufbau der „Telematik-Infrastruktur“. CompuGroup ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Sitz in Koblenz, das Softwareprodukte zur Unterstützung ärztlicher und organisatorischer Tätigkeiten in Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern und Laboren entwickelt. Das Unternehmen ist bei der Erprobung der „Telematik-Infrastruktur“ aktiv, die mit Hilfe der elektronischen Gesundheitskarte eine sektorenübergreifende und interdisziplinäre Patientenversorgung möglich macht. „Ich bin überzeugt, dass telematische Anwendungen Schritt für Schritt den Gesundheitssektor erobern und zu einer verbesserten Patientenversorgung beitragen werden“, betonte der Minister, der die Verabschiedung des sogenannten E-Health-Gesetzes begrüßt.

Anschließend besuchte der Minister das Unternehmen Viprinet Europe, das seit 2006 innovative Netzwerkkomponenten herstellt, mit denen vor allem ausfallsichere Breitbandanbindungen auch mobil geschaffen werden können. „Eine sichere und stabile Netzverbindung ist besonders in der Tele- und Notfallmedizin überaus wichtig und kann Leben retten“, unterstrich der Gesundheitsminister, der sich am Beispiel eines „Internet-Rettungswagen“ von der technikgestützten Versorgung der Patienten ein Bild machte. Sie ermöglicht, dass Krankenwagen zum Sprechzimmer oder zur Notaufnahme mit virtuell anwesenden Spezialisten via Video- und Audiokonferenz verbunden und Daten wie Blutdruck oder Lungenvolumen direkt übermittelt werden können. Minister Schweitzer informierte sich außerdem über ein zukunftsweisendes Telemonitoring-System zur Überwachung und Behandlung in den eigenen vier Wänden, das in Dänemark bereits bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt wird.

Schweitzer besuchte abschließend die ACURA Kliniken Rheinland-Pfalz, zu deren Gruppe auch das Rheumakrankenhaus gehört. Er lobte insbesondere die gute Zusammenarbeit im gemeinsam mit dem Land gestalteten Rheuma-Netzwerk ADAPTHERA. Ziel des Netzwerks sei es, die Erkrankung in einem möglichst frühen Stadium zu erkennen und die betroffenen Menschen von Anfang an optimal zu behandeln, um erst gar keine irreparablen Schäden und chronischen Schmerzen entstehen zu lassen. „So ist im Rahmen des Projektes ein bundesweit einzigartiges flächendeckendes Angebot mit nachweisbarer Versorgungsoptimierung entstanden“, hob Schweitzer hervor. Weiterhin informierte er sich über das ebenfalls vom Rheumazentrum unterstützte Projekt „Gesund im Beruf“, das in Bad Kreuznach einen landesweiten Schwerpunkt für betriebliche Gesundheitsförderung aufbauen möchte.

„Gesund älter werden und arbeitsfähig bleiben ist angesichts des demografischen Wandels und der Fachkräftesicherung für alle Unternehmen ein zentrales Thema“, sagte Schweitzer. Minister Schweitzer besucht auf seiner diesjährigen Sommerreise verschiedene rheinland-pfälzische Unternehmen, Kliniken und Wissenschaftspartner. Im Mittelpunkt stehen dabei die Gesundheitswirtschaft und der Austausch zum Zukunftsprogramm „Gesundheit und Pflege – 2020“. „Angesichts des demografischen Wandels gewinnt die Förderung von innovativen Konzepten, Medizintechnik und Telemedizin zunehmend an Bedeutung, um eine flächendeckende medizinische und pflegerische Versorgung in allen Regionen des Landes auch in Zukunft gewährleisten zu können“, so Schweitzer zur Intention seiner Reise.

Während seiner Sommerreise vom 2. bis 5. September 2014 wird Minister Schweitzer die Schlaganfalleinheit der Diakonissen Mannheim-Speyer, die TU-Kaiserslautern, Lehrstuhl Integrierte Sensorsysteme, das Telemedizin-Zentrum am Westpfalz Klinikum in Kaiserslautern sowie das Projekt „E.He.R zur Versorgungskonzept für Patienten mit Herzinsuffizienz- und Herzrhythmusstörungen besuchen. Impressionen von den Stationen gibt es unter www.msagd.rlp.de.

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