Schweitzer: Kenntnisse der Betriebsräte wichtig

Mainz/Region. Arbeitsminister Alexander Schweitzer hat sich anlässlich des beginnenden Insolvenzverfahrens des Praktiker-Konzerns in einem Brief an die beiden Insolvenzverwalter, Christopher Seagon und Dr. Jens-Sören Schröder, für eine starke Einbindung der Betriebsräte ausgesprochen. Er bezog sich dabei auf einen Brief von ver.di, in dem die Landesregierung gebeten wurde, sich für die Interessen der Beschäftigten von Praktiker und Max Bahr einzusetzen.

“Ich hege keinen Zweifel daran, dass die beiden Insolvenzverwalter nichts unversucht lassen werden, um die Insolvenz auch im Sinne der Beschäftigten abzuwickeln. Dennoch bin ich der Auffassung, dass die Einbeziehung der Betriebsräte ein Mehrwert für die Arbeit der Insolvenzverwalter sein kann. Gerade Betriebsräte haben wichtige interne Kenntnisse über die jeweiligen Arbeitsbereiche und sind in der Lage Einschätzungen abzugeben, die hilfreich sein können”, sagte der Minister.

Die Betriebsräte hätten das dringende Anliegen, bereits frühzeitig und umfassend informiert zu werden. Wichtig sei den Betriebsräten auch, an Entscheidungsprozessen beteiligt zu werden, beispielsweise im Falle von Personalfreistellungen. “Die Beschäftigten und ihre Familien haben Angst. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, das Verfahren so transparent wie möglich zu gestalten und den Betriebsräten so früh es geht die Möglichkeit zu geben, sich auf bevorstehende Entwicklungen einzustellen und Vorbereitungen zu treffen”, so Schweitzer.

Der Minister betonte, dass die Landesregierung in engem Kontakt zu ver.di stehe und die Entwicklungen, vor allem in Bezug auf die Investorensuche, weiter beobachten werde. „Ich wünsche mir, dass es den Insolvenzverwaltern gelingt, in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Betriebsräten gute Lösungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Rheinland-Pfalz und natürlich auch an allen anderen Standorten von Praktiker und Max Bahr-Märkten zu finden und die Investorensuche erfolgreich ist.“

Am 1. Oktober wurde das Insolvenzverfahren über die Praktiker Baumärkte und die Baumarktkette Max Bahr eröffnet. Derzeit sind von den Leerverkäufen, das heißt vom Abverkauf der Warenbestände, auch die Praktiker Märkte in Alzey, Andernach Kaiserslautern, Hillesheim und Mutterstadt sowie der extra BAU + HOBBY Markt in Daun betroffen.

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