Schweitzer: Die Unternehmen im Land sind am Puls der Zeit

Mainz. Die Stationen des Beschäftigungsdialogs am 11.07.13 von Arbeitsminister Alexander Schweitzer sind die Unternehmen Zöllner Fensterbau KG, Fiege Logistik Stiftung & Co. KG und HAHN Automation GmbH. Zum Auftakt besuchte Minister Schweitzer das Werk der Firma Zöllner Fensterbau KG in Bernkastel-Kues. Das mittelständische Unternehmen, das Fenster, Türen, Wintergärten und Fassaden aus Holz und Aluminium herstellt, beschäftigt am Standort 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Beim Werksrundgang wurden der Fachkräftebedarf sowie die damit verbunden Fragen der Weiterbildung und Ausbildung von Jugendlichen diskutiert.

Der Betrieb bildet die von ihm benötigten Fachkräfte selbst aus. Dabei setzt er einen Schwerpunkt auf die Unterstützung der Auszubildenden, sowohl im praktischen als auch im theoretischen Teil der Ausbildung. Darüber hinaus gibt es Gesprächsangebote an die Jugendlichen, im Rahmen derer sie vertraulich berufliche wie persönliche Probleme besprechen können. „Die Jugendlichen werden nicht nur bedarfsgerecht ausgebildet sondern auch in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt. Der erfahrene Meister ist hier zugleich Mentor. Aber auch die Weiterbildung hat im Unternehmen einen hohen Stellenwert. In Bezug auf den künftigen Fachkräftebedarf, lebenslanges Lernen und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz werden bei der Zöllner Fensterbau KG die richtigen Weichen gestellt.“

Anschließend besuchte Schweitzer die Firma Fiege Logistik in Worms. Der Betrieb ist Teil der Fiege Gruppe, die zu den führenden Kontraktlogistik-Dienstleistern in Deutschland gehört. Gemeinsam mit dem Kunden werden ganzheitliche Systeme zu nachhaltig optimalen Logistiklösungen für die individuellen Anforderungen entwickelt. Das Unternehmen beschäftigt am Standort Worms rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und stellt jährlich etwa 20 Auszubildende ein. Ein auffallend hoher Krankenstand sowie eine hohe Quote der Ausbildungsabbrüche war für das Unternehmen Anlass, sofort zu reagieren, die Situation zu analysieren und entsprechende Maßnahmen zu entwickeln.

Gemeinsam mit den Auszubildenden und einem externen Berater wurde ein Konzept erarbeitet, das kurz- und mittelfristige Ziele festlegt, anhand derer die bestehenden Probleme aufgearbeitet werden. So gab es 2012 beispielsweise erstmals eine „Ausbildungsstartwoche“, in der die Auszubildenden sich und das Unternehmen besser kennen lernen konnten. „Wenn Jugendliche – aus welchen Gründen auch immer – ihre Ausbildung abbrechen, muss man nach den Ursachen forschen. Daher sind Konzepte wie das bei der Firma Fiege von unschätzbarem Wert in Bezug auf die Leistung der Auszubildenden und die Abbrecherquote. Die Maßnahmen tragen dazu bei, dass die Auszubildenden sich mit den Kolleginnen und Kollegen, den Vorgesetzten, dem Unternehmen und seinen Abläufen leichter identifizieren können.“

Auch beim dritten Firmenbesuch an diesem Tag geht es um das Thema Fachkräftesicherung, aber auch um Betriebliches Gesundheitsmanagement. Die HAHN Automation in Rheinböllen ist ein inhabergeführtes Maschinenbauunternehmen, das weltweit rund 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon allein im Werk in Rheinböllen 270. Durchschnittlich befinden sich etwa 30 Auszubildende im Unternehmen, jährlich werden etwa zehn neue Ausbildungsverträge geschlossen. Das Unternehmen ist gerade im Bereich der Personalanwerbung, insbesondere für die Ausbildungsstellen, sehr aktiv. So nimmt die Firma beispielsweise an der Initiative „Wildwuchs“ teil, bei der sie ihre Ausbildungs- und Praktikumsstellen vorstellt, Ferienjobs zum Reinschnuppern auflistet und Karrieremöglichkeiten aufzeigt.

Außerdem hat sie an verschiedenen Schulen der Region eine Patenschaft übernommen. Sie ist regelmäßig auf Ausbildungs- und Hochschulmessen präsent und richtet Events oder Wettbewerbe wie beispielsweise den HAHN Automation Fußball Cup aus. „Im Wettbewerb um gut ausgebildetes Personal muss man das eigene Unternehmen gut und transparent präsentieren und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch attraktive Angebote gewinnen. Die Hahn Automation geht mit der Zeit und findet so die Beschäftigten, die das Unternehmen auszeichnen.“ Aber auch im Betrieblichen Gesundheitsmanagement ist das Unternehmen sehr engagiert. So werden kostenlose sportliche Aktivitäten ebenso wie gesunde kostenlose Verpflegung angeboten.

Ein Team koordiniert Sport- und Festveranstaltungen. Zudem nimmt es Vorschläge aller Beschäftigten, die den Arbeitsalltag erleichtern oder attraktiver machen können genauso wie Kritikpunkte, entgegen. „Das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein sehr wichtiges Thema und wird Gott sei Dank von immer mehr Unternehmen als solches erkannt und umgesetzt. Auch die Firma HAHN hat positive Erfahrungen gemacht und beweist, wie lohnend diese Maßnahmen sind. Nicht zuletzt deshalb ist mir der Dialog mit Unternehmen so wichtig, nämlich um solch positive Beispiele bekannt zu machen.“ Im Rahmen seiner Sommerreise wird Minister Schweitzer am 12.07.13 Unternehmen in Marienrachdorf, Nistertal und Neuwied besuchen. Impressionen von den Stationen sind unter www.msagd.rlp.de abrufbar.

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