Ritalin-Verschreibungen in Rheinland-Pfalz sind besorgniserregend

Mainz. Die FDP Rheinland-Pfalz zeigte sich schockiert, von der hohen Anzahl der ADHS-Diagnosen in Rheinland-Pfalz. Die Liberalen forderten eine gründliche Inventur des rheinland-pfälzischen Kinderbetreuungs- und Schulsystems. “Es ist schwer vorstellbar, dass es keinen Zusammenhang zwischen der rheinland-pfälzischen Bildungspolitik und den psychischen Problemen vieler Kinder und Jugendlicher gebe”, sagte der Vorsitzende der FDP Rheinland-Pfalz, Dr. Volker Wissing.

Er befürchtet, dass die hohe Zahl der ADHS-Diagnosen auch in Zusammenhang mit Fehlentwicklungen im Bereich der Kinderbetreuung und der Bildungspolitik stehe. “In den Kitas fehlt es an Personal, an den Schulen wird gespart, natürlich wirkt sich das auch auf Kinder und Jugendliche aus”, so Wissing. Es sei eine absolute Horrorvorstellung, dass Psychopharmaka dazu dienten, Verfehlungen im Bereich von Kinderbetreuung oder Schule auszugleichen. Der FDP-Politiker vermisse eine eindeutige Reaktion der rot-grünen Landesregierung. “Wenn in Rheinland-Pfalz Kinder zunehmend mit Psychopharmaka behandelt werden müssen, können SPD und Grüne nicht einfach zur Tagesordnung übergehen”, so Wissing.

Die FDP Rheinland-Pfalz warf SPD und Grünen fehlendes Verantwortungsbewusstsein für die rheinland-pfälzischen Kinder und Jugendlichen vor. Weder die Eltern, noch die Ärzte seien in Rheinland-Pfalz schlechter als in anderen Bundesländern. SPD und Grüne sollten daher ihre Politik auf den Prüfstand stellen. “Hier darf es nicht mehr um die Gesichtswahrung einer Landesregierung gehen, hier geht es um das Wohl der Kinder in Rheinland-Pfalz”, sagte der Vorsitzende der rheinland-pfälzischen Liberalen.

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