Region Trier profitiert stark

Europaministerin Margit Conrad; Bild: rlp-Archiv, Foto Marc-Steffen Unger
Europaministerin Margit Conrad; Bild: rlp-Archiv, Foto Marc-Steffen Unger

Es gibt viele gute Beispiele, die deutlich machen, wie stark Rheinland-Pfalz von Europa und den europäischen Programmen profitiert. Das gilt besonders für die Region Trier, wie der Besuch im Rahmen der Veranstaltungsreihe ‚Europa-vor-Ort‘ deutlich macht.  Zu diesem Termin mit Europaministerin Margit Conrad sind auch interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Es werden europäische Einrichtungen wie die Rechtsakademie vorgestellt, über grenzüberschreitende Projekte im Rahmen des Städtenetzes QuattroPole und über den Verein Kulturraum Großregion informiert, der Industriepark Region Trier besucht und auch das Projekt „Terroir Moselle“ in der Staatlichen Weinbaudomäne Avelsbach vorgestellt.

Bei ihrem Besuch wird Conrad begleitet vom Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen, „mit dem die grenzüberschreitende Zusammenarbeit seit Jahren intensiv und erfolgreich gestaltet wird“, betont Europaministerin Conrad. Jensen betonte, in Trier mit seiner Nähe zu Luxemburg, Frankreich, Belgien und auch den Niederlanden könne man Europa auf vielfältige Art und Weise spürbar erleben. OB und Ministerin sind sich einig: „Trier ist ein wunderbarer Ort für einen europapolitischen Besuch. Hier lebt man im Herzen der Großregion Saar/Lor/Lux mit dem Erfahrungswissen offener Grenzen. Hier weiß man um ihre Bedeutung für einen grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt, für Begegnungen, für wirtschaftliche Betätigungen.“ Die Europaministerin unterstrich, Trier sei geprägt durch eine Reihe europäischer Einrichtungen, die Europäische Rechtsakademie, die Europäische Kunstakademie, die europäische Akademie des rheinland-pfälzischen Sports, um nur einige zu nennen. „Zudem hat die Universität ein ausgesprochen europäisches Flair mit dem Zentrum für europäische Studien, in dem man sich seiner europäischen Geschichte bewusst ist“, so Conrad.

Die Ministerin betonte, im Raum Trier gebe es viele Beispiele erfolgreicher Förderpolitik unter Einbeziehung europäischer Mittel. Trier ist Sitz der Europäischen Rechtsakademie (ERA), die an der Entwicklung einer gemeinsamen Rechtskultur für Europa arbeitet. Die ERA hat zudem nicht nur 70 Arbeitsplätze geschaffen, sondern führt durch ihre Weiterbildungskurse, Seminare und Konferenzen jährlich rund 8.000 Menschen aus allen Staaten der Europäischen Union und darüber hinaus nach Trier. Die EU bezuschusst die Arbeit der ERA jährlich mit 2,5 Millionen Euro.

Die Zuschüsse aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) kommen Menschen im Raum Trier zugute, durch Projekte, die Qualifikation und Arbeitsplätze fördern. Allein in der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg wurden in diesem Jahr aus Mitteln des ESF 30 Projekte mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert, ergänzt durch Arbeitsmarktmittel des Landes. Davon profitieren rund 3.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „So werden zum Beispiel ‚Jugendscouts’ gefördert, ein Projekt in Trägerschaft der Stadt Trier und der Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Dabei werden vor Ort junge Menschen ausgebildet, um arbeitslose Jugendliche beim Einstieg in Qualifizierung und Beschäftigung zu begleiten“, erklärt Margit Conrad.

In der letzten Förderperiode 2007 – 2013 wurden aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Raum Trier mehr als 26 Millionen Euro investiert zur Förderung von Innovation in Unternehmen, regionaler Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung. Davon profitiert auch der Industriepark Region Trier (IRT). EFRE-Mittel zur Förderung grenzüberschreitender Vorhaben kommen beispielsweise der Universität der Großregion (einer Kooperation der Universitäten Trier, Kaiserslautern, Luxemburg, Lüttich sowie des Saarlandes und Lothringens), dem Wissenschaftspark Trilux oder gemeinsamen Initiativen im Bereich Hochwasserschutz zugute.

Die Strukturfonds der EU sollen dazu beitragen, die wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede zwischen den europäischen Regionen auszugleichen. In der Förderperiode 2007 – 2013 wurden über die EU-Fonds EFRE, ESF und ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung ländlicher Räume) insgesamt rund 624 Millionen Euro für Rheinland-Pfalz bereitgestellt, also etwa 89 Millionen Euro pro Jahr. Im Regelfall stellte das Land die gleiche Summe als Kofinanzierung für die Maßnahmen zur Verfügung. Allein aus EFRE wurden mehr als 500 Projekte kleiner und mittelständischer Unternehmen gefördert, mit denen mehr als 1.100 Arbeitsplätze neu geschaffen werden konnten. Forschung, technologische Entwicklung und Innovationen sollen durch die Förderung aus EFRE und ELER unterstützt werden. Der Europäische Sozialfonds bezuschusste in der laufenden Förderperiode 450 Projekte in Rheinland-Pfalz. Er will Bildungs- und Kompetenzentwicklung ebenso fördern wie zur Beschäftigungs- und Fachkräftesicherung beitragen.

Die Begleit-Broschüre zur Tour Europa-vor-Ort stellt beispielhaft 13 Projekte quer durch Rheinland-Pfalz vor, die von der europäischen Strukturpolitik profitiert haben (Bestellungen unter hlober(at)lv.rlp.de bzw. Download unter www.lv.rlp.de/service/veroeffentlichungen). Für den Raum Trier stellt die Broschüre die ERA, das Weinvermarktungs-Projekt „Terroir Moselle“ und Weiterbildungsmaßnahmen der Firma Ökobit in Föhren vor.

 

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