Pläne zur Windkraft in Kelberg: Stark verbesserungswürdig!

Daun/Kelberg. Bei einem Treffen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Daun, auf dem das Thema Windkraftausbau in der Vulkaneifel ausgiebig besprochen wurde, ist in der Sache große Einigkeit erzielt worden. Neben dem Kreisvorstand trafen sich der Landesvorsitzende Thomas Petry, die Ministerin für Wirtschaft, Eveline Lemke sowie der Geschäftsführer des OV-Kelberg, Peter Kühbach. Landesverband sagt Unterstützung zu: Peter Kühbach: „Ich bin überzeugt, dass der Landkreis Vukaneifel, aber insbesondere die Verbandsgemeinde Kelberg ihren Beitrag zur Energiewende leisten werden. Uns ist aber auch deutlich geworden, dass die bisherigen Vorarbeiten zur Ausweisung von Potenzialflächen für Windkraftanlagen zu wenig Rücksicht nehmen auf die Belange der kulturhistorischen Landschaft hier vor Ort.“  Die Gesprächsteilnehmerinnen sind überzeugt, das die Vulkaneifel mit dem Naturpark und dem Landschaftsschutzgebiet Kelberg einen besonderen Schutz verlangen. Die bisher vorgesehenen Ausweisungen von Potentenzialflächen für Windkraftanlagen werden ganz sicherlich so nicht umgesetzt. Landesvorsitzender Thomas Petry: “Vor Ort konnte ich mich von den Planungen überzeugen. Einen größeren Abstand zu den Wohngebieten, das Einhalten der Mindestwindhöffigkeit um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten und aber vor allem die Einbindung des Landschaftsbildes sind wichtige Voraussetzungen im weiteren Genehmigungsverfahren. Wir nehmen die Ängste und Bedenken der Bevölkerung  in der Verbandsgemeinde Kelberg sehr ernst. Wir haben verstanden.“

Die jetzt geplanten Potentialflächen sind nicht geeignet, dem Schutz der Natur, der Landschaft und den Menschen hier in der Region ausreichend Rechnung zu tragen. Peter Kühbach: “ Nach den Gesprächen kämpfen wir gemeinsam für weniger Flächen. Das wir uns auch in der Region an der Energiewende beteiligen müssen und die Chance nutzen sollten, Einnahmen für die Gemeinden zu generieren, darf dabei nicht vergessen werden. Ich halte aber die Verbandsgemeinde Kelberg mit sechs bis acht Anlagen mehr als versorgt“.

Eveline Lemke, Wirtschaftsministerin: „Ich empfehle den Verbandsgemeinden immer die fachlichen Abwägungen der einzelnen Aspekte wie naturschutzfachliche Belange, Abstände zur Wohnbebauung oder das Landschaftsbild genau zu nehmen. Hierzu haben wir einzelne Gutachten erstellen lassen, die weitere fachliche Hinweise für die Abwägung liefern, so dass auch Rechtssicherheit erzielt werden kann. Insbesondere unsere Empfehlungen zu Sichtachsen und dem Schutz der Kulturlandschaft können zur Anwendung kommen. Besonders in Räumen wie in der VG Kelberg bietet sich hier eine Priorisierung über diese Kriterien an“. Alle Beteiligten waren sich am Ende einig, dass die Energiewende in Rheinland-Pfalz eines der wichtigsten und größten Projekte ist, das es – auch aus Klimaschutzgründen – umzusetzen gilt.

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