Nürburgring: Über 1000 Unterschriften für Neuanfang

In den jüngsten Äußerungen des Ministerpräsidenten Kurt Beck zum Nürburgring und der Zusammenarbeit mit der Region sieht sich verdi in seiner Position bestätigt. Anlässlich des von verdi initiierten „runden Tisch“ am Nürburgring wurden seitens der Verbandsgemeindebürgermeister deutliche Kritik an den Pächtern geübt. Die Region würde von den agierenden Pächtern der Automotive so gut wie gar nicht eingebunden, weswegen man nunmehr auch keine gemeinsame Zukunft sehen kann. Auch Gewerkschafts-Chef Klemens hatte den bisherigen Betreibern Lindner und Richter keine Zukunft am Ring attestieren wollen.

Verdi hatte parallel eine Unterschriftenaktion „Für einen wirklichen Neuanfang am Ring und gegen einen radikalen Personalabbau“ gestartet.  Die Unterschriftenaktion wird nicht nur in der Region unterstützt, sondern auch von den Beschäftigten selbst, so der zuständige Gewerkschaftssekretär Jürgen Rinke-Oster. Wir hatten geplant die Unterschriftenlisten Herrn Lewentz vor dem Gespräch mit den Betreibern am 6. Februar 2012 zu überreichen, doch scheinbar ist der Termin noch nicht bestätigt. Dennoch soll der Minister wissen, wie groß zwischenzeitlich die Zustimmung großer Bevölkerungsteile der Region für einen wirklichen Neuanfang am Ring ist. In nur wenigen Tagen sind weit über 1000 Unterschriften bereits eingegangen.

Die Gespräche zwischen Betriebsrat und verdi zu dem von den Betreibern vorgelegten Restrukturierung Konzept, hatte die Geschäftsführung als gescheitert erklärt. Zwischenzeitlich haben wir als Arbeitnehmervertretung weiter an unserem Alternativkonzept  gearbeitet, und haben weit mehr als 50 Vorschläge die vor einem radikalen Personalabbau diskutiert werden müssten. Ich wiederhole mich, so Rinke-Oster- „Gemäß dem uns obliegenden Grundsatz -Ultima Ratio- sind wir gesetzlich verpflichtet vor einem radikalen Arbeitsplatzabbau vernünftige alternativen zu verhandeln. Dies hat die Geschäftsführung von Anfang an nicht ernsthaft mit uns versucht, sondern predigt in regelmäßigen Abständen von der Alternativlosigkeit ihres Konzeptes“.

Auch der Versuch verdi nicht mehr als Gesprächspartner zu akzeptieren, war eine peinliche mediale Äußerung. Tatsächlich entscheidet der Betriebsrat mit wem er seine Verhandlungen mit der Geschäftsführung führt. Der Betriebsrat hat seiner Geschäftsführung mitgeteilt, dass verdi selbstverständlich weiter hinzugezogen wird, und man sich hier nicht bevormunden läßt. Nach dem Termin am 9. Februar 2012 beim Arbeitsgericht in Sinzig wird sich weiter entscheiden, wie es mit dem  geplanten radikalen Personalabbau  weiter geht.

Wir gehen nach wie vor davon aus, dass hier noch hinreichende Verhandlungen geführt werden müssen. Es geht ja schlussendlich auch darum, wie denn die verbleibenden Arbeitsplätze die vor der Tür stehende Saison bewerkstelligen sollen. Die Geschäftsführung hat bisher, so Rinke-Oster lapidar erklärt, man erwarte das die verbleibenden Arbeitnehmer dann eben mehr leisten müssen als bisher.
Ob eine solche massive Leistungsverdichtung überhaupt möglich ist, kann sie nicht beantworten, weswegen wir weiter der Auffassung sind, dass hier kein Konzept vorliegt, und es dringend notwendig ist, einen wirklichen Neuanfang zu beginnen. Dafür setzen wir uns weiter ein, zum Schutz der vor Kündigung bedrohten, aber auch zum Wohle derjenigen die nach den Plänen der Pächter doppelte Arbeit leisten sollen, so Rinke-Oster abschließend. 
 

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