Nationalpark Hunsrück: Ein Nationalpark macht noch keine Politik für ländliche Räume

Mainz. Die rheinland-pfälzischen Liberalen stehen dem Nationalparkprojekt der grünen Umweltministerin, Ulrike Höfken, nicht ablehnend aber kritisch gegenüber. “Der Nationalpark allein schafft noch keine Perspektive für den Hunsrück”, warnte der Vorsitzende der FDP Rheinland-Pfalz, Dr. Volker Wissing. Er kritisierte, dass die wirtschaftliche Entwicklung der ländlichen Räume unter der rot-grünen Landesregierung zunehmend vernachlässigt werde. “Erst scheitert der Nürburgring, dann gerät der Flughafen Hahn ins Straucheln und jetzt soll unter dem Deckmantel des Naturschutzes über die Region eine ökologische Käseglocke gestülpt werden”, sagte Wissing.

Auch wenn die FDP Rheinland-Pfalz die Ziele des Naturschutzes unterstütze, dürften nicht die wirtschaftlichen Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Regionen übergangen werden. “Die ländlichen Räume dürfen nicht von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt werden”, warnte der FDP-Vorsitzende. Die grüne Politik hinterlasse einen mehr als schalen Beigeschmack, weil sie Infrastrukturvorhaben und damit die wirtschaftliche Entwicklung in den Regionen gezielt blockiere. “Im Kern läuft die grüne Politik auf einen Abbau der Wirtschaftskraft in ländlichen Räumen hinaus”, kritisierte Wissing und warnte vor einer Verkarstung der ländlichen Regionen.

Er warf der rot-grünen Landesregierung vor, den Bürgern in der Fläche keine Perspektive mehr anzubieten. “In Pirmasens wird der Ausbau der B10 blockiert, in Zweibrücken der Flughafen sabotiert und auf dem Hunsrück der Flughafen Hahn ruiniert”, fasste Wissing die Ergebnisse der bisherigen Infrastrukturpolitik der rot-grünen Landesregierung zusammen. Er forderte deshalb die grüne Umweltministerin auf, den Bedenken der Bürgerinnen und Bürger vor Ort gegen einen Nationalpark Rechnung zu tragen.

“Naturschutz muss gemeinsam mit den Menschen und darf nicht gegen diese gemacht werden”, sagte der FDP-Politiker. Nicht nur Flora und Fauna, auch die Menschen hätten Ansprüche und Rechte, das sollten die Grünen nicht vergessen, forderte Wissing. Er warnte vor einer Umweltpolitik mit der Brechstange und forderte einhergehend mit dem Ausbau des Nationalparks einen wirtschaftlichen Entwicklungsplan für die Region. “Wir haben gegenüber der Natur eine Verantwortung, aber auch gegenüber den Menschen”, sagte der Vorsitzende der FDP Rheinland-Pfalz.

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