Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Gute Ausbildung ist Grundlage für funktionierende Wirtschaft

Am letzten Tag ihrer Argentinien-Reise setzte die Präsidentin des Bundesrates und Ministerpräsidentin Malu Dreyer ihre politischen Gespräche fort und befasste sich darüber hinaus mit den Themen Wirtschaft und Bildung. „Gestern sprach ich unter anderem mit Staatspräsident Macri. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Handelsbeziehungen zwischen Lateinamerika und Europa auszubauen. Um die Wirtschaft in unseren jeweiligen Ländern langfristig erfolgreich zu gestalten, müssen wir jedoch auch eine gute Bildung und Ausbildung garantieren. Beide Themen standen im Mittelpunkt des heutigen Tages“, so die Bundesratspräsidentin.

Am Morgen traf die Bundesratspräsidentin mit der Außenministerin Argentiniens, Susana Malcorra, zusammen. Sie tauschte sich mit der Ministerin ebenso wie mit ihren vorherigen Gesprächspartnern über die Liberalisierung und Weltmarktintegration Argentiniens unter der neuen Regierung aus, insbesondere über mögliche außenwirtschaftliche Kooperationen. Parallel lud das argentinische Außenministerium die Wirtschaftsdelegation der Bundesratspräsidentin zu einer Wirtschaftsveranstaltung. „Hier bietet sich den Vertretern und Vertreterinnen unserer Unternehmen erneut die Chance, mit der argentinischen Seite ins Gespräch zu kommen und wichtige Informationen und Impulse für die Zusammenarbeit zu gewinnen“, so die Bundesratspräsidentin.

Ein Beispiel einer Wertschöpfungskette zwischen Argentinien und Rheinland-Pfalz zeigte der Besuch der Produktionsstätte von SCHOTT Envases Argentina in Buenos Aires, einer Tochter der SCHOTT AG. Die Produktionsstätte trägt nicht nur zum Umsatz des Gesamtunternehmens bei, es wird auch hochwertiges Rohglasmaterial unter anderem aus Mainz zu Ampullen verarbeitet und nur auf dem regionalen Markt in Argentinien, Uruguay und Paraguay verkauft. „Aus deutscher Perspektive ist das eine Wertschöpfungskette, die entgegengesetzt zu dem uns meist bekannten Verlauf liegt. Das zeigt, wie wir voneinander profitieren können – in uns bekannten Weisen, aber auch auf neuen Wegen“, erläuterte Bundesratspräsidentin Malu Dreyer.

„Eine funktionierende Wirtschaft braucht, egal wo auf der Welt, gut ausgebildete Nachwuchskräfte“, betonte sie. Deshalb besuchte die Bundesratspräsidentin am Mittwoch auch die Deutsche Schule „Instituto Ballester“, die unter anderem mit Schulen in Nieder-Olm und Bad Kreuznach Schüleraustausche ermöglicht. 2011 erhielt die Schule das Qualitätssiegel „Exzellente Deutsche Auslandsschule“. Eine Besonderheit ist das Berufsbildungszentrum, das in Kooperation mit der Auslandshandelskammer eine duale Ausbildung ermöglicht. Rund 35 junge Menschen bildet die Schule jährlich in kaufmännischen Ausbildungsberufen aus. „Das System der dualen Ausbildung etabliert sich zunehmend in anderen Ländern. Darauf können wir stolz sein. Auch im Bildungsbereich gibt es viel, was wir voneinander lernen und wo wir uns gegenseitig unterstützen können“, sagte Bundesratspräsidentin Malu Dreyer. In individuellen Gesprächsrunden diskutierten sie sowie Vertreter und Vertreterinnen ihrer Delegation zudem mit Schülern und Schülerinnen über deren Erfahrungen bei der Bildung und Ausbildung.

Am Instituto Ballester werden auch Schülerinnen und Schüler aus dem Maria-Luisen-Kinderheim unterrichtet. Die unabhängige und gemeinnützige Einrichtung beherbergt sozial schwache und in Not geratene Kinder aus Problemfamilien. Sie werden verpflegt, gekleidet und erhalten eine Schulausbildung. Bereits 2009 und 2012 waren rheinland-pfälzische Vertreter und Vertreterinnen in dem Kinderheim zu Besuch. Gemeinsam mit Landtagspräsident Hendrik Hering überreichte die Ministerpräsidentin dem Kinderheim einen Spendencheck in Höhe von 5.000 Euro. „Jedes Kind verdient eine Chance, wozu das Kinderheim einen zentralen Beitrag leistet. Es freut mich, die so wichtige Arbeit zu unterstützen“, sagte Bundesratspräsidentin Malu Dreyer.

Am Abend endete der Aufenthalt der Bundesratspräsidentin in Argentinien. Sie brach mit ihrer Delegation nach Uruguay auf, der zweiten Station ihrer Reise.

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