Leserbrief – Das Problem mit den Eurobonds

In den Medien wurde berichtet, dass Peer Steinbrück bei Frau Merkel fehlende Leidenschaft für Europa diagnostiziert hat (beruhend auf ihrer Ost-Herkunft). Diese Diagnose ist absolut falsch.  Richtig ist, dass Frau Merkel in der Europa- und insbesondere in der auf den EURO-Raum bezogenen Politik auch die deutschen Interessen vertritt. So hat sie z.B. in der Vergangenheit unmissverständlich gesagt, dass es mit ihr niemals Eurobonds geben werde. Dagegen sind die SPD mit Steinbrück und die Grünen für eine bedingungslose Einführung von Eurobonds. Das  bedeutet – und jeder Wähler sollte sich darüber im Klaren sein – eine Vergemeinschaftung der Schulden aller EURO-Länder. Im Ergebnis müssten Deutschland und einige wenige weitere Länder wie Holland und Österreich die heutigen und künftigen Schulden der bankrotten und in weiten Teilen korrupten Südländer, die jahrzehntelang über ihre Verhältnisse gelebt haben, zurückzahlen.

Darin, also der Einführung von Eurobonds, ist sich Peer Steinbrück auch mit dem französischen Präsidenten Hollande, der jegliche Reformen in seinem Land ablehnt und keine Reformauflagen von Dritten duldet, einig. Dabei muss man wissen, dass das reformresistente Frankreich selbst längst am finanziellen Abgrund steht. Verständlich aus der Sicht Frankreichs, wenn Deutschland auch für französische Schulden haften und letztlich zahlen müsste. Als Fazit ist folgendes festzuhalten: Die Einführung von Eurobonds würde unser Land weit überfordern und mit Sicherheit auch Deutschland in den finanziellen Ruin treiben. Daher sind Eurobonds aus deutscher Sicht töricht und unverantwortlich. Der Wähler muss wissen, dass er mit seinem Wahlverhalten bei der Bundestagswahl auch über diese für uns alle existentiell wichtige Frage entscheidet. Alle anderen Wahlkampfthemen sind demgegenüber aus meiner Sicht absolut zweitrangig.

Josef Saxler, Daun

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