Lernen auf dem Bauernhof

Bauern- und Winzerhöfe als Klassenzimmer
Der Bauernhof dient als Klassenzimmer; Bild: dpa

Rheinland-Pfalz. Wie wird aus Milch Käse gemacht, der Kohl zum Sauerkraut und das Korn zu Brot? Beim Projekt „Lernort Bauernhof“ erfahren Schülerinnen und Schüler auf dem Bauernhof, wie Lebensmittel hergestellt werden. „Bauernhöfe sind ideale Klassenzimmer. Die Kinder lernen Lebensmittel in ihrem Ursprung kennen und nehmen Kontakt zu Tieren und zur Natur auf. Das weckt Verständnis für den Wert unserer Nahrungsmittel, für die Umwelt und den Tierschutz. Es schafft eine einmalige Verbindung zu Beruf und Praxis und auch Grundlagen für naturwissenschaftliches Verständnis. Dabei wird spielerisch auch noch gesunde Ernährung gelernt“, sagte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken am 25.11.14 beim Landeskongress „Lernort Bauernhof“.

Von den Bauern lernen, das heiße auch, die Jugendlichen für das Wirtschaften in und mit der Natur zu interessieren und sie für die Bedeutung bäuerlicher Familienbetriebe zu sensibilisieren, so Höfken. „Der Lernort Bauernhof spielt im Rahmen der Ernährungsbildung, die mit einer Vielzahl von Projekten und Unterrichtseinheiten vorangetrieben wird, eine wesentliche Rolle. Seit 2009 haben rund 20.000 Schülerinnen und Schüler mehr als 1.000-mal landwirtschaftliche Betriebe in Rheinland-Pfalz besucht. Als wirklich einmaliger Erfahrungs-, Lern- und Erlebnisraum sollte dieser Lernort künftig noch stärker Beachtung finden“, sagte Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann.

Mit dem Projekt „Lernort Bauernhof in Rheinland-Pfalz“ stärken Landesregierung, Landwirtschaftskammer und Akteure aus Landwirtschaft und Bildung, die Bauernhöfe als außerschulische Lernorte. Mittlerweile stehen dafür 69 qualifizierte Bauernhöfe zur Verfügung. Das Projekt wurde am Montag erstmals im Rahmen des Kongresses landesweit vorgestellt und eine positive Zwischenbilanz gezogen. Die Betriebe stellen sich mit der Palette ihrer landwirtschaftlichen Produktion und mit ihren jeweiligen pädagogischen Angeboten im Internet auf der Seite www.lernort-bauernhof.rlp.de vor.

Der Landeskongress will den Lernort Bauernhof auch unter den Lehrkräften bekannter machen. Die Teilnehmenden aus Landwirtschaft und Bildung diskutierten, wie die Kooperation von Landwirtschaft und Schule in Rheinland-Pfalz weiter ausgebaut werden kann. Ministerin Höfken schlug vor, bei der Zusammenarbeit von Umwelt- und Bildungsministerium, Landwirtschaftskammer, Landwirtschaft, Bildung sowie den Bundes- und Landesakteuren des „Lernort Bauernhof“ und „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ die strukturelle Entwicklung noch weiter zu verbessern.

Der Ausbau der Ernährungsbildung in Rheinland-Pfalz sei Ziel der Landesregierung, so Höfken und Beckmann. In den vergangenen Jahren wurde das Schulobst-Programm und das Beratungsangebot der Vernetzungsstelle Schulverpflegung auf Kitas ausgeweitet sowie ein Coaching-Projekt für Kitas mit dem Schwerpunkt Ernährung auf den Weg gebracht. Im Mai startete Höfken ein weiteres Projekt im Rahmen der Landeskampagne „Rheinland-Pfalz isst besser“: Bei der „Kochschule vor Ort“ besucht der Kochbus des Ministeriums Marktplätze, Schulen, Kitas oder Bauernhöfe in Rheinland-Pfalz, um beim Kochen Wissen über die Herkunft der Lebensmittel, ihre umweltgerechte Produktion und ihre Wertigkeit zu vermitteln.

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