Langner: Land erhöht Förderung für Schuldner- und Insolvenzberatung

Mainz. „Die Schuldnerberatung ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer sozialen Gesellschaft. Sie zu fördern und damit den betroffenen Menschen bei einem wirtschaftlichen Neuanfang zu helfen, ist Aufgabe sozialer Politik“, sagte Sozialstaatssekretär David Langner am 5.12.2013 in Mainz auf der 16. Fachtagung der Schuldner- und Insolvenzberatung Rheinland-Pfalz. Rheinland-Pfalz sei sich dieser Verantwortung bewusst. Aus diesem Grund werde die Landesregierung die jährliche Landesförderung in Höhe von rund 1,92 Millionen Euro um rund elf Prozent erhöhen – die Zustimmung des Parlaments vorausgesetzt, unterstrich der Staatssekretär.Um die Beratungsarbeit zu unterstützen, lud das Sozialministerium, gemeinsam mit dem Schuldnerfachberatungszentrum an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung, der Landesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung Rheinland-Pfalz und der LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege Rheinland-Pfalz, zu der jährlich stattfindenden Fachtagung ein. Unter dem Titel „Nachhaltigkeit in der Schuldner- und Insolvenzberatung“ stehen in diesem Jahr die Qualitätsstandards und deren Umsetzung in die Praxis im Mittelpunkt. „Rheinland-Pfalz verfügt über ein gut ausgebautes und differenziertes Hilfesystem. So wird die Schuldner- und Insolvenzberatung in 61 anerkannten Beratungsstellen vorgenommen, von denen 52 durch Landesmittel gefördert werden“, sagte Langner.

„Diese engagierte Arbeit der rheinland-pfälzischen Fachkräfte ist für unser Land und den von Überschuldung betroffenen Bürgerinnen und Bürgern von großer Bedeutung“. So freue er sich sagen zu können, dass alle Beratungsstellen in der Schuldner- und Insolvenzberatung in Rheinland-Pfalz erhalten bleiben. Die Nachfrage nach den Angeboten der Schuldner- und Insolvenzberatung ist in den vergangenen drei Jahren nach wie vor sehr hoch und dabei im Jahr 2013 leicht gestiegen. Rund 23.500 Menschen suchten im vergangenen Jahr die Schuldnerberatungsstellen im Land auf. Die Zahl der Beratungsfälle mit mehr als drei Terminen lag im Jahr 2012 bei 13.890 Personen. Auch die Kurzberatungen bis zu zwei Terminen verzeichnen mit 9.439 Fällen einen gleichbleibend hohen Stand wie im Jahr 2011.

In Rheinland-Pfalz gibt es rund 160.000 überschuldete Haushalte. Damit liege Rheinland-Pfalz mit einer Schuldnerquote von aktuell 9,81 Prozent, zusammen mit Hessen, in der oberen Mitte der Länder. Gemessen am Bundesdurchschnitt von 9,38 Prozent weisen neun Bundesländer höhere Werte auf, sechs Bundesländer geringere. Besorgniserregend sei dabei nach wie vor die Entwicklung der Überschuldung von jungen Leuten, die verstärkt in den Blick genommen werden müsse, so Langner. „Als Hauptursachen der Überschuldung wurden Arbeitslosigkeit, das Scheitern einer Partnerschaft, Krankheit und das Konsumverhalten genannt“, so Langner. Speziell der Anstieg des Konsumverhaltens zeige auf, dass es immer mehr Menschen gebe, die ihre eingegangenen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen können und möglichst frühzeitig Beratung und Unterstützung brauchen.

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