Keine Windparks bei Wiesbaum und Mirbach!

Wiesbaum / Mirbach. Wiesbaum soll von zwei Seiten mit Windparks zugebaut werden. Die Windräder sollen mitten im Wald errichtet werden. Sieben Windräder, erst einmal in Richtung Dollendorf (davon zwei auf Wiesbaumer Seite, fünf auf Dollendorfer Seite), 12 Windräder in Richtung Flesten (direkt hinter der Gemeindegrenze Wiesbaum – Flesten). Wiesbaum trifft es damit aus der gesamten Verbandsgemeinde am schlimmsten. Zwei Windparks, die, wenn sie erst einmal stehen, jederzeit erweitert werden können!Die Gesamthöhe eines Windrades beträgt 200 Meter, ein Rotorblatt hat eine Länge von 126 Metern, das Gesamtgewicht beträgt mehr als 7.000 Tonnen, die Leistung: 3 Megawatt. Die Rotorgeschwindigkeit kann bis zu 240 km/h betragen. Während der Bauphase werden bis zu 150 Tonnen schwere Laster mit bis zu 70 m Länge im Minutentakt über die Straßen und durch den Wald rollen. Für eine einzige Anlage werden fast 1.500 Kubikmeter = 3.700 Tonnen Stahlbeton in den Boden eingebracht, die auch nach einem späteren Abbau der Anlage dort verbleiben. Die Fundamente sind 15 m tief, bei Pfahlgründung sogar bis zu 30 m tief und haben einen Durchmesser von 30 m, Turmdurchmesser am Boden ca. 17 m. Pro Windrad wird mindestens 1 Hektar (= 10.000 qm) Wald vernichtet, zuzüglich Anfahrtsstraßen (mind. 8 m Breite) und Arbeitsflächen.

Für den Netzanschluss der Windräder müssen Kabeltrassen erstellt werden, die den Wald zusätzlich zerschneiden, und deren Planung noch nicht offengelegt wurde. Dies ergibt insgesamt eine Fläche, in die die Orte Wiesbaum und Mirbach mehrfach hineinpassen (siehe Entwurf Flächennutzungsplan vom 24-Okt-2013, Seite 5). Nach der eigentlichen Bauphase wird durch erforderliche Wartungsarbeiten, Reparaturen und kontinuierliche Anlagenüberwachung keine Ruhe mehr einkehren. Die vorgesehene Fläche im Wald liegt teilweise im Wasserschutzgebiet und hat viele kleine Wasserquellen und Bachläufe, die gefährdet sind, vom Grundwasser ganz zu schweigen. Rings um Wiesbaum  wird ein wertvoller CO2-Speicher und ein Gebiet mit einem hohen Freizeit- und Erholungswert zerstört. Der Tier- und Pflanzenwelt wird ein irreparabler Schaden zugefügt und das Landschaftsbild verunstaltet.

Die Windräder werden viel zu nah an die Ortschaften Wiesbaum, Mirbach, Flesten, Berndorf und Dollendorf geplant – Abstand nur ca. 1.000 Meter!
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) fordert einen Abstand von mind. 3.000  Meter bei Anlagen in dieser Höhe. Untersuchungen haben ergeben, dass Infraschall und Dauerlärm durch Wind- und Rotorengeräusche, rotierende Räder für die optische Wahrnehmung, Schattenwurf, Discoeffekt und nächtliches Dauergeblinke, das keinen ruhigen Schlaf mehr zulässt, sowohl psychische als auch physische Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Studien zufolge können Anwohner, die in der Nähe von WKA (1,5-3 MW) wohnen, das sog. Windturbinen-Syndrom aufweisen: Innerliches Zittern, Pochen oder Pulsieren und der damit verbundene Komplex von Nervosität, Angst, Reizbarkeit, Herzrasen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Tinnitus, Schlafstörungen und Müdigkeit. Weiterhin werden vermehrt Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck festgestellt.

Wenn diese Symptome so deutlich bei Erwachsenen auftreten, wie drastisch werden diese dann erst bei unseren Kindern sein? Infraschall geht auch durch Hauswände und wird noch in 15 km Entfernung wahrgenommen! Menschen, die im Soonwald leben, wo diese riesigen WKA erst kürzlich gebaut wurden, berichten von den gleichen Symptomen. Es wurde festgestellt, dass die Schallimmissionen (Einwirkung von Schall auf einen Ort), die Juwi angegeben hatte, deutlich überschritten wurden. Zusätzliche Gefahren wie zerfetzte und herabstürzende Rotorblätter, Waldbrandgefahr (z.B. durch Blitzeinschlag) und Eiswurf im Winter kommen hinzu. Bei diesen 3-MW-Anlagen können Eisbrocken, die eine beträchtliche Größe erreichen, je nach Windgeschwindigkeit bis zu 1,7 km weit geschleudert werden!

Das Betreten des Waldes, das Wandern auf dem Eifelsteig und das Befahren der Straße Richtung Flesten werden lebensgefährlich. Gerade die Gebiete in Wiesbaum, wo viele Leute spazieren gehen und Freizeitsportler unterwegs sind, können von diesen nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr genutzt werden! Wir tauschen ein wertvolles, natürliches Naherholungsgebiet, das direkt vor unserer Haustüre liegt, gegen ein riesiges Industriegebiet mit lärmenden Großmaschinen ein, das uns schadet und unsere Lebensqualität drastisch einschränkt. Nichts wird mehr so sein, wie vorher!

Standort Wiesbaum ist nur bedingt geeignet!

Die optimalen Windgeschwindigkeiten werden in der Region nicht erreicht! Die geplanten Windkraft-Sondergebiete liegen überhaupt nicht in der vom Land RLP angedachten 80%- Referenzertragsfläche bei 140 m über Grund gemäß

Windatlas. Windparks rechnen sich hier nicht, im Gegenteil: wir zahlen alle noch drauf!
Je mehr und je länger Subventionen gezahlt werden, umso höher steigen die Strompreise! Wir zahlen zurzeit bereits ca. 7,2 Euro-Cent EEG-Umlage je kWh, das sind für einen Normalhaushalt mit 4.000 kWh Stromverbrauch schon heute Mehrbelastungen von ca. 300 Euro pro Jahr. Tendenz: stark steigend mit jeder Neuinstallation. Bei Ortschaften mit z.B. 150 Wohneinheiten/Häuser ergibt dies rund 45.000 Euro EEG-Umlage/Jahr. Alles, was viele Menschen sich in all den Jahren mühsam aufgebaut haben, wird enorm an Wert verlieren: Häuser und Baugrundstücke ca. 40% bis hin zur Unverkäuflichkeit. Man nimmt den Menschen damit ihre finanzielle Sicherheit und einen enormen Anteil ihrer Altersvorsorge! Den Kindern nimmt man einen Großteil ihres Erbes! Man gefährdet nicht nur viele Arbeitsplätze in der Touristik- und Freizeitbranche, sondern darüber hinaus Arbeitsplätze in allen Bereichen, die direkt oder indirekt damit zusammenhängen, und somit auch Steuereinnahmen.

Die Einnahmen, die angeblich in die Gemeindekasse fließen sollen, fallen geringer aus als versprochen und sie sind nicht zukunftssicher. Es ist ein Almosen, wenn wir dagegen rechnen, was es jeden einzelnen von uns kostet! Diejenigen, die am meisten daran verdienen, sind Windradbetreiber, Energiegenossenschaften (z.B. „Eegon“). Immer mehr Windkraftbetreiber geraten in finanzielle Schwierigkeiten. Fachleute raten zurzeit dringend davon ab, als Kommune oder privater Investor in die Windbranche zu investieren, da das Risiko des finanziellen Ruins nicht ausgeschlossen werden kann. Bei einem kommunalen Windpark trägt die Gemeinde das ganze Risiko!
Die Bundesregierung hat erkannt, dass die Energiewende, so wie sie bisher geplant war, nicht weitergeführt werden kann, und dass man Subventionen kürzen sowie den Zubau von WKA reduzieren wird! Hier droht das gleiche Fiasko wie derzeit in der Solarbranche. Sowohl Wind- als auch Sonnenenergie sind keine zuverlässigen oder ergiebigen Stromlieferanten. Solange hier noch keine zuverlässigen Speichermöglichkeiten gefunden sind, sollte erst einmal in dieser Richtung weiter geforscht und investiert werden! Fakt ist, dass die Ziele der Energiewende mit den bisher bekannten Technologien nicht erreicht werden können. Durch Zubau von Windrädern wird kein einziges Atomkraftwerk abgeschaltet werden.

Die Gemeinde Wiesbaum leistet bereits ihren Beitrag zur Energiewende mit Photovoltaik und Biogasanlage.
Das Land Rheinland-Pfalz hatte 2013 nach Schleswig-Holstein den größten Zubau an WKA, die prognostizierten Werte wurden aber bei weitem nicht erreicht, weil wir ein windschwaches Jahr hatten und weil das Land nur bedingt für Windkraft geeignet ist. Droht hier nach dem  Nürburgringdesaster eine noch viel größere Pleite? RLP hat im Übrigen das Ausbauziel der Windenergie bereits erreicht. Deutschland will Vorreiter in Sachen Energiewende sein, die EU-Länder haben jedoch deutlich gemacht, dass man diesem Weg nicht folgen wird, weil er schlichtweg nicht bezahlbar ist. Wir sind auch für die Energiewende, jedoch muss sie vernünftig durchgeführt werden, sie muss natur- und sozialverträglich sein und darf den Menschen nicht schaden! Wir sind nicht grundsätzlich gegen Windräder, aber es sollte dafür kein Wald zerstört werden, sie müssen in einem akzeptablen Abstand zur Wohnbebauung errichtet werden und sollten vor allem dort stehen, wo genügend Windhöffigkeit (durchschnittliches Windaufkommen an einem bestimmten Standort) gegeben ist.

Es kann doch nicht sein, dass Windräder dort geplant werden, wo Gemeinden knapp bei Kasse sind und nicht dort, wo geeignete Standortbedingungen vorliegen. Nicht politischer Wille und Profitgier einiger Weniger sollten im Vordergrund stehen, sondern realistische Berechnungen und seriöse Studien über einen längeren Zeitraum hinweg! Immer mehr Gemeinden und Verbandsgemeinden haben sich inzwischen gegen die Planung von WKA entschieden. Auch die Stadt Hillesheim möchte vor ihrer eigenen Haustüre keinen Windpark haben – hier waren fünf WKA geplant – dann sollte man aber seitens der Verbandsgemeinde anderen Orten erst recht keine 19 zumuten!!! Die VG kann im Flächennutzungsplan festlegen, dass es bei uns keine geeigneten Flächen für WKA gibt! Wir könnten eine Menge Steuergelder für noch ausstehende Gutachten einsparen, wenn wir uns JETZT gegen den Windkraftausbau in unserer VG aussprechen

Unser höchstes Gut ist unsere Gesundheit, unser wertvollstes Erbe die wundervolle Eifellandschaft, in der wir leben!
Beides geht verloren, wenn wir uns nicht gegen die Pläne der derzeitigen Bürgermeisterin und des Gemeinderates zur Wehr setzen. Ohne die Bevölkerung auch nur im geringsten einzubeziehen, hat Karin Pinn mit großer Mehrheit des jetzigen Gemeinderates Anfang Februar 2014 gemeinsam mit den Gemeinden Üxheim, Kerpen und Berndorf Pachtverträge mit der Firma Juwi und den Stadtwerken Trier unterschrieben, obwohl noch keine Genehmigung des Flächennutzungsplans vorliegt. Ebenso hat sie mit dem Blankenheimer Bürgermeister eine Vereinbarung über einen gemeinsamen, grenzüberschreitenden Windpark getroffen . Diese Verträge werden unter Verschluss gehalten. Unsere Gemeindevertreter sind dem Gemeinwohl und dem Schutz unserer Umwelt verpflichtet; sie sind dafür da, Schaden von unserer Gemeinde abzuwenden und nicht dafür, ihr Schaden zuzufügen!

Mit der Kommunalwahl am 25. Mai diesen Jahres haben die Bürger die große Chance, uns gegen die derzeitigen Pläne auszusprechen! E. Lemke (Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung RLP) hat gesagt, „dass dort, wo die Mehrheit der Menschen gegen Windräder in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft ist, auch keine gebaut werden“ (Lemke: „Bürgerwille entscheidet“).

Wiesbaumer Bürger stellen eigene Wählergruppe ausf
Aus Wiesbaum haben sich 10 Bürger dazu bereit erklärt, sich in den Gemeinderat wählen zu lassen und sich dafür einzusetzen, dass bei Wiesbaum keine Windparks gebaut werden: Alexander Bell, Herbert Caspers, René Dittus, Karl-Heinz Ehlen, Wolfgang Katzer, Dirk Schiffer, Edmund Schmitz, Marianne Schmitz, Thomas Schmitz und Gregor Trierscheid.

Die „Bürgerinitiative Wiesbaum-Mirbach“ wollen uns ebenso einsetzen:

  • für Mitspracherecht der Bürger in allen wichtigen Fragen
  • für einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern
  • für den Erhalt der Attraktivität des Dorfes für alle Bürger, jung und alt
  • für die Stärkung der Land- und Forstwirtschaft und der vorhandenen Industrieansiedlung
  • gegen die Spaltung der Dorfgemeinschaft!

Im Verbandsgemeinderat wollen sich aus Wiesbaum u.a. Edmund Schmitz, René Dittus, Leo Mertes und Marianne Schmitz dafür einsetzen, dass hier keine WKA gebaut werden.
Gehen Sie zur Wahl, geben Sie ihre Stimme den Bewerbern, die sich im Gemeinderat und im Verbandsgemeinderat für den Erhalt unserer Heimat einsetzen!
JEDE STIMME ZÄHLT!

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