Integrationsfähigkeit keine Frage von Kultur

BERLIN. Zu der Forderung nach einem Zuwanderungsstopp aus fremden Kulturkreisen erklärt der Dauner FDP-Bundestagsabge-ordnete Edmund Geisen:

„Wir brauchen keine Abschottung, sondern eine pragmatische Integrationspolitik und gesteuerte Zuwanderung. Die FDP-Bundestagsfraktion fordert seit langem eine Zuwanderungssteuerung, die auch die Integrationsfähigkeit der Zuwanderer berücksichtigt. Die Union täte gut daran, das Konzept zügig mit uns umzusetzen. Dann hätten wir in Zukunft weniger Anlass, Debatten über mangelnde Integration zu führen.

Ein selektiver Zuwanderungsstopp ist zudem nicht durchsetzbar. So leitet sich beispielsweise Familiennachzug aus dem Grundgesetz ab. Für Türken gilt ohnehin das Assoziationsabkommen. Hier ist der Nachzug ebenfalls garantiert und geregelt. Pacta sunt servanda.

In Anbetracht des Fachkräftemangels müssen wir uns sogar in Richtung Türkei, Nahost und Nordafrika orientieren. Dort gibt es viele qualifizierte junge Menschen, die für unsere Wirtschaft und Gesellschaft eine Bereicherung darstellen können. Aufstiegswille und ein gemeinsamer Wertekonsens jenseits von Kultur und Religion sind Markenzeichen moderner Gesellschaften. Das gilt überwiegend auch für Deutschland.

Zudem muss endlich Schluss sein mit dem Märchen von der massenhaften Zuwanderung nach Deutschland. Insbesondere das Wanderungssaldo von Türken ist seit 2006 negativ. Dabei verlassen immer mehr hochqualifizierte junge Türken und Araber unser Land. Die Diskussionen tragen nicht zur Attraktivität unseres Landes und zu einer sachlichen Debatte bei.“

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