Inklusion gibt es nicht zum Nulltarif

Mainz. Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin, Doris Ahnen (SPD), hat einen Gesetzentwurf zur sogenannten Inklusion, das heißt zur Integration von Kindern mit Behinderung in den Unterricht an allgemeinen Schulen, vorgestellt. Die rheinland-pfälzischen Liberalen begrüßten die Initiative von Frau Ahnen als wichtigen Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit. “Der Liberalismus will, dass jedem in unserer Gesellschaft möglichst alle Möglichkeiten offenstehen. Deshalb ist die Inklusion ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung”, sagte der Vorsitzende der FDP Rheinland-Pfalz, Dr. Volker Wissing.

Er warnte aber davor, dass dies nicht zum Nulltarif zu haben sei und betonte die Bedeutung einer besseren Ausstattung der Schulen vor Ort. “Wenn den Schulen und ganz besonders den Lehrerinnen und Lehrern mehr Integrationsleistungen abverlangt werden, müssen sie auch besser ausgestattet werden”, sagte der FDP-Politiker. Inklusion sei nicht zum Nulltarif zu haben, so Wissing. Außerdem müsse die Bildungsministerin sicherstellen, dass für die betroffenen Eltern kein Druck entstehe, ihr Kind nicht mehr in eine Förderschule zu schicken.

“Inklusion enthebt den Staat nicht von der Verpflichtung, behindertengerechte Bildungsstätten für diejenigen bereitzustellen, die diese wünschen”, so Wissing. Es wäre die denkbar falscheste aller Konsequenzen, Kinder mit Behinderungen in allgemeine Schulen zu drängen, um Fördereinrichtungen schließen zu können. “Inklusion muss von den betroffenen Kindern und ihren Eltern her gedacht werden”, forderte der FDP-Politiker.

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