Höfken: Verantwortungsvoll einkaufen heißt: ‚gut statt viel‘

„Verantwortungsvolles Einkaufen heißt ‚gut statt viel‘“, betonte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken am Freitagabend beim ‚Ökumenischen Pfälzer Forum‘ in Neustadt. Unter dem Motto ‚Zukunft einkaufen‘ diskutierte die Ministerin auf Einladung der Evangelischen Kirche der Pfalz und des Katholikenrats im Bistum Speyer unter anderem mit Pirmin Spiegel, dem Hauptgeschäftsführer des Hilfswerks MISEREOR über nachhaltigen Konsum. „Durch unseren Konsum und unsere Produktion von Lebensmitteln tragen wir Verantwortung für die Ernährungssituation weltweit“, so Höfken.
Gerade heute habe in Bonn eine von Misereor unterstützte Fachkonferenz zu Zukunft der Nutztierhaltung stattgefunden.

„Diese aktuelle Debatte zeigt, dass die Alternativen weniger Tank oder Teller heißen. Vielmehr geht es um Trog oder Teller“, stellte die Ministerin fest. Allein Europa entziehe den Entwicklungsländern über Futtermittelimporte rund 30 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Fläche, die dort für die Lebensmittelversorgung fehle. „Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, brauchen wir eine höhere Wertschätzung für Lebensmittel“, so Höfken. Ziel müsse es sein, Lebensmittelverschwendung sowie die tierschutzwidrige Massentierhaltung einzudämmen. Der hohe Fleischkonsum gehe mit einer enormen Verschwendung einher. Je nach Tierart gingen bis zu 90 Prozent der Nahrungskalorien aus den Futterpflanzen beim Umweg über das Tier verloren.

Die Ministerin forderte eine Wende zur besseren Ernährung mit weniger Fleisch und regionalen, saisonalen Lebensmitteln: „Gut statt viel – dies kommt auch unserer heimischen Landwirtschaft zugute und erhöht die Wertschöpfung in den ländlichen Räumen. Wir unterstützen daher Ansätze zur regionalen Vernetzung und Vermarktung, wie beispielsweise den ‚Tag der Regionen‘ vom 21. September bis 7. Oktober.“ Eine wichtige Stellschraube seit außerdem der Ausbau der Ernährungsbildung. Hier setze die Landesregierung von Rheinland-Pfalz mit der Initiative „Kita isst besser“ bei den Kleinsten an. Diese Woche habe man damit begonnen, das Schulobstprogramm auf Kitas auszuweiten. Zudem habe die Landesregierung eine Lehrerfortbildung zu Verbraucherthemen gestartet.

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