Höfken/Barzen: Marktchancen für Winzer nutzen – Staatliche Weinbaudomäne Trier wird Ökobetrieb

Trier/Mainz. „Der Biowein boomt. Diese Chance sollen unsere Winzer verstärkt nutzen können. Die staatliche Weinbaudomäne Trier-Avelsbach wird ab 2014 auf ökologische Bewirtschaftung umstellen und als Demonstrationsbetrieb wirtschaftlich rentable Wege zum Ökoweinbau zeigen“, erklärten Umweltministerin Ulrike Höfken und die Präsidentin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Dagmar Barzen. Sie stellten am 10.10.2013 in Trier das neue Zukunftskonzept für das staatliche Weingut vor, das durch die ADD und das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel geführt wird.

Die Umstellung der staatlichen Domäne in Trier sei auch ein Schritt zur eigenen wirtschaftlichen Konsolidierung. Die besondere Situation der Staatsdomäne wie der Steillagenbau, Innenstadtbereich sowie die besondere Ausrichtung auf Biodiversität und genetische Vielfalt, prädestiniere zur Ausrichtung auf ökologische Bewirtschaftung, erläuterte Barzen. „Wir reagieren zugleich auf die steigenden Markchancen im Ökobereich“, machten Höfken und Barzen deutlich. Öko-Wein liege im Trend und das heimische Angebot könne bei weitem nicht mehr die Nachfrage decken. Deutschland ist mit über 30 Millionen Flaschen inzwischen Importweltmeister von Öko-Wein. „Unser Bundesland ist auch beim Öko-Weinbau die Nummer 1. Hier wächst mit rund 4500 Hektar Öko-Wein rund 70 Prozent der Öko-Rebfläche Deutschlands und das mit steigender Tendenz. Die Wachstumsrate von 2010 bis 2012 betrug 23 Prozent“, so die Ministerin.

Neben der Ökologie umfasse das Zukunftskonzept die Bereiche Tourismus und Kultur, führte Präsidentin Barzen aus. Avelsbach sei auch Leitbetrieb für modernen und nachhaltigen Steillagenweinbau. So solle der Öffentlichkeit demonstriert werden, wie wertvoll bewirtschaftete Steillagen sind, zum Schutz der typischen Kulturlandschaften und der biologischen Vielfalt. Dazu gehöre der Erhalt der genetischen Vielfalt des Rieslings, wie der alten, perfekt an die Moselregion angepassten Riesling-Rebe PIPO.

Zur Sicherung der Zukunft der Weinbaudomäne werden touristische und kulturelle Aktivitäten durchgeführt. Dazu gehören beispielsweise die Kunstaktion „Kunst und Kultur für alle Sinne“, die die Domäne an einem Wochenende im Juni in ein Gesamtkunstwerk verwandelt ebenso wie der „Uni-Weinberg“, der in Kooperation mit der Universität Trier bewirtschaftet wird und den „Uniwein“ hervorbringt, so Barzen. In Zusammenarbeit mit den Stadtteilen und Ortsbeiräten von Kürenz und Tarforst sei eine Anbindung der Domäne an bereits vorhandene Wanderwegnetze geplant.

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