Hirtenzug im Bundestag – Schäfer aktiv unterstützen!

Anlässlich des Besuchs der Schafzuchtverbände bei Abgeordneten aus dem Agrarausschuss des Bundestages, im Rahmen des aktuellen Hirtenzugs, erklärt Ulrike Höfken, Sprecherin für Ernährungspolitik und Agrogentechnik und Vorsitzende des Bund deutscher Ziegenzüchter:

Wir unterstützen den Hirtenzug der Schafzuchtverbände, der auf die Leistungen der Schafhaltung bei Landschaftspflege, Küstenschutz und der Erzeugung wertvoller Lebensmittel, aber auch auf die prekäre Situation der Schafhalter aufmerksam macht.
Der Rückgang der Wanderschäfer ist alarmierend, die Schafhalter leiden unter bürokratischen Auflagen, teuren Kennzeichnungsverfahren, Flächenverlust durch finanzstarke Konkurrenten und dem Preisverfall für ihre Produkte. Die Schäfer benötigen auch aufgrund der immer stärkeren Belastungen durch Umweltbelastungen und Tierseuchen Unterstützung.

Die aktuelle Politik der Bundesregierung setzt auf agroindustrielle Intensivierung, die Umweltprogramme werden stattdessen im aktuellen Haushalt weiter reduziert. Jedes Jahr gehen wertvolle Grünlandflächen durch Versiegelung und Umbruch verloren, gerade in intensiven Ackerbauregionen finden Schafe kaum noch Weideflächen. Die Bundesregierung muss die Schaf- und Ziegenhalter aktiv unterstützen. Die Einführung der praxisfernen elektronischen Einzeltier-Kennzeichnung ist zu stoppen, solange offene Fragen nicht durch laufende Modellvorhaben geklärt sind. Für die eventuelle Umsetzung der (elektronischen) Kennzeichnung müssen gezielte Förderhilfen – nach dem Vorbild der Niederlande – bereitgestellt werden.

Im aktuellen Bundeshaushalt, speziell bei der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) und bei der Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) müssen ökologische und extensive Tierhaltungssysteme, wie die Schaf- und Ziegenhaltung, statt Massentierhaltung und Intensivierung gefördert werden.

Ebenso muss die Bekämpfung der Tierseuchen und Umweltbelastungen von Seiten der Politik verantwortet werden – dies ist ein gesellschaftliches Problem und keines, was die Schäfer alleine lösen können.

Wir begrüßen die Bereitschaft aller anwesenden Abgeordneten, gemeinsam im Agrarausschuss Lösungen zur Unterstützung der Schäfer zu suchen.

Der Hirtenzug endet am 16./17.10. auf dem Grünlandtag in Trier.

 

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