Flughafen Hahn: Teilablösung ist bestenfalls Teillösung

Mainz. Die rheinland-pfälzischen Liberalen sehen die von SPD-Infrastrukturminister, Roger Lewentz, vorangetriebene Teilablösung des Geschäftsführers des Flughafen Hahns, Heinz Rethage, skeptisch. „Es ist wenig überzeugend, einerseits Herrn Rethage abzulösen, ihn gleichzeitig aber so einzubinden, dass er weiter über erheblichen Einfluss auf das Geschehen am Flughafen Hahn verfügt“, sagte der Vorsitzende der FDP Rheinland-Pfalz, Dr. Volker Wissing. Es bestehe die Gefahr, dass die von allen Seiten bestätigten, persönlichen Auseinandersetzungen nun an Nebenkriegsschauplätzen weiter ausgetragen würden. Die Liberalen hätten eine klare Lösung bevorzugt. „Entweder die Landesregierung stützt den Geschäftsführer oder sie stürzt ihn, aber dazwischen gibt es wenig Sinnvolles“, so Wissing. Deshalb hätte die Landesregierung Herrn Rethage entweder das Vertrauen aussprechen und ihn stärken oder aber vollständig von seinen Aufgaben entbinden müssen. Die von der SPD gefundene Kompromissformel trage dagegen schon jetzt den Keim künftiger Konflikte in sich. „Wenn das persönliche Verhältnis derart zerrüttet ist, dass die Landesregierung die Reißleine zieht, wie soll derjenige dann erfolgreich Aufgaben wahrnehmen, die allesamt einen Bezug zu der alten Wirkungsstätte aufweisen?“, fragte der Vorsitzende der rheinland-pfälzischen Liberalen.

Auch kritisierte er, dass SPD-Infrastrukturminister wenig Zukunftsweisendes gesagt habe. „Die Krisenbewältigung ist ohne Zweifel wichtig, aber irgendwann muss die Landesregierung mal aus dem Krisen- in den Erfolgsmodus“, so Wissing. Er erwarte von der rheinland-pfälzischen Landesregierung mehr, als dass diese sich von Skandal zu Skandal hangele. Der Flughafen Hahn brauche endlich ein belastbares Erfolgskonzept. „Gute Nachrichten vom Hahn wird es erst geben, wenn auch ein überzeugendes Geschäftsmodell vorliegt“, sagte der FDP-Politiker und betonte eine entsprechende Bringschuld der Landeregierung. „Rot-Grün hat genug Zeit mit Krisenmanagement verplempert, jetzt muss die Landesregierung zeigen, dass sie nicht nur Probleme verursachen, sondern auch Erfolge schaffen kann“, so Wissing.

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