Dreyer/Schweitzer: Junge Menschen brauchen sichere Arbeitsverhältnisse

Rheinland-Pfalz. „In Rheinland-Pfalz waren im August saisonbedingt mehr Menschen arbeitslos als im Vormonat.“ Dies teilten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Arbeitsminister Alexander Schweitzer anlässlich der Bekanntgabe der aktuellen Arbeitsmarktzahlen am 29.08.2013 in Mainz mit. Insgesamt waren im August 118.465 Menschen in Rheinland-Pfalz ohne Arbeit. Das sind rund 500 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote beträgt derzeit 5,5 Prozent und blieb gegenüber Juli unverändert. „Wir gehen davon aus, dass die Arbeitslosenzahlen im September sinken werden, da viele Jugendliche zum Monatsanfang einen Ausbildungsplatz antreten“, erklärten die Ministerpräsidentin und der Arbeitsminister.

Dreyer und Schweitzer wiesen in diesem Zusammenhang auf die teils schwierige Situation von jungen Menschen am Arbeitsmarkt hin. Einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der IG Metall zufolge sieht sich ein knappes Drittel der bis 35-jährigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in prekäre Beschäftigungsverhältnisse gedrängt. Statt einer unbefristeten Vollzeitbeschäftigung gehen viele dieser jungen Menschen notgedrungen einer Teilzeitbeschäftigung nach, befinden sich in einem Leiharbeitsverhältnis oder sehen sich mit befristeten Arbeitsverträgen konfrontiert. Die Folge dieser Entwicklung können neben finanziellen Problemen auch psychische Belastungen und Schwierigkeiten bei der Familiengründung, Wohnungssuche oder Kreditvergabe sein.

„Die Bundesregierung hat in den vergangenen vier Jahren keine sichtbaren Schritte unternommen, um durch gesetzliche Regelungen die Situation von jungen Menschen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Wer sich dauerhaft in unsicheren Arbeitsverhältnissen befindet, für den ist an eine Familiengründung oftmals nicht zu denken. Dies ist nicht nur für die Betroffenen selbst ein Problem, sondern trägt natürlich auch nicht dazu bei, dem demografischen Wandel entgegen zu steuern“, erklärte der Arbeitsminister. „Die Landesregierung hat sich im Bundesrat für die Förderung von guter Arbeit und für die Eindämmung von prekärer Beschäftigung wiederholt mit Nachdruck eingesetzt. Die Bundesregierung hat diese Vorschläge nicht aufgegriffen. Somit verwundert es nicht, wenn die befragten Jugendlichen der Bundesregierung ein schlechtes Zeugnis ausstellen“, ergänzte Ministerpräsidentin Dreyer.

Alexander Schweitzer: „Mit unserer aktiven Arbeitsmarktpolitik versuchen wir, die beruflichen Perspektiven von jungen Menschen zu verbessern, indem wir sie zum Beispiel im Rahmen unserer ESF-Projekte beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf unterstützen oder den über 25-Jährigen Arbeitslosen mit geringer Qualifikation eine zweite Chance auf eine Berufsausbildung eröffnen.“ Bei allen Projekten sei es das gemeinsame Ziel, die Ausbildungschancen der jungen Menschen durch eine praxisnahe und berufsbezogene Förderung zu erhöhen, so der Minister weiter. Am Anfang stehe dabei stets die Analyse der teils sehr unterschiedlichen Ausgangslagen, so dass die Unterstützungsangebote auf den jeweiligen Bedarf zielgenau zugeschnitten werden könnten.

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