Dauner Stadtbürgermeister macht sich selbst zum Skandal

Wolfgang Jenssen anno 2004
Wolfgang Jenssen anno 2004

Daun. Vor der Kritik steht das Bemühen um Anerkennung. Dieses wollen wir selbstverständlich nicht dem Dauner Stadtbürgermeister Jenssen (SPD) versagen. Der hat nämlich – nicht zum ersten Mal – die Maske fallen lassen und ganz unverblümt gezeigt, wie er so tickt. Und allzu viel an Sozialem, an Bewusstsein und/oder Bedürfnis nach Stärkung seiner Heimatstadt Daun und der heimischen Wirtschaft tickt da nicht, wie es vielleicht den Anschein hat. Wir haben uns mal erlaubt festzustellen, dass – bei allen politischen Differenzen Jenssen’s zur CDU – dort wo bei Werner Klöckner, dem amtierenden Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, ein Herz sitzt, bei Herrn Jenssen offensichtlich nur ein ideologisch getakteter  Taschenrechner seinen Dienst verrichtet. Jenssen spricht zwar oft vom Ehrenamt, lässt sich für die Arbeit anderer feiern, macht aber auch mit unehrenhaften Einzeltaten auf sich aufmerksam. Was soll man von solch einem Stadtbürgermeister halten?

Dauner Firmen wurden nicht gefragt

Daun’s Stadtbürgermeister Jenssen vergibt zum Beispiel in „geheimer Mission“ Aufträge ohne Ausschreibung/Anfrage bei der heimischen Wirtschaft, ins ferne Bayern. Gleichzeitig erwartet Jenssen von der heimischen Wirtschaft sprudelnde Steuereinnahmen. Der Skandal schlechthin ist die Tatsache, dass Dauner Geschäftsleute mit einem persönlichen „Bittschreiben“ samt Unterschrift des Dauner Stadtbürgermeisters Wolfgang Jenssen (SPD) mithilfe eines offiziellen Briefbogen der Stadt Daun (Amtsmissbrauch?) geködert worden sind, überteuerte Anzeigen für eine sogenannte Bürger-Informationsbroschüre erstellen zu lassen. Das ganze hatte einen offiziellen Charakter und niemand von den gutgläubigen Anzeigengebern konnte ahnen, dass ein raffgieriges Geschäft dahinter stand, wo es nur darum ging, den Leuten viel Geld für wenig Leistung aus der Tasche zu ziehen. Lediglich 2.300 dieser Broschüren wurden gedruckt. Dafür mussten die Anzeigengeber insgesamt über 18.000,- Euro (gem. Preisliste) hinblättern. Hat da noch jemand die Hand aufgehalten? Man könnte es fast meinen.

Die Krönung des Skandals

Hinter der Broschüren-Firma in Bayern, die den Auftrag offensichtlich im Alleingang von Jenssen erhalten hat, steckt eine Firmengruppe, der auch eine Druckerei in Paderborn gehört. Laut einem Medienbericht des Nachrichtenmagazin „Focus“ aus Juli 2013 lässt die Bundes-SPD einen Teil ihrer Kandidaten-Flyer dort drucken. So ein Zufall! Der Chef dieser Druckerei in Paderborn heißt Rainer Rings und ist gleichzeitig der Paderborner SPD-Ortsvorsitzende. So ein Zufall!  Ein Schelm wer unserem Dauner SPD-Stadtbürgermeister Günstlingswirtschaft unterstellen würde.

Wie sehr dem Dauner Stadtbürgermeister seine Region am Herzen liegt, kann sich nun jeder selbst ausmalen. Wer jedenfalls Wasser predigt und selbst Wein trinkt, der ist nicht geeignet für ein Ehrenamt. Es gibt in Daun und Umgebung genügend Unternehmer, die eine vergleichbare Broschüre unter den gleichen Voraussetzungen, inhaltlich und gestalterisch wesentlich besser hinbekommen hätten. Übrigens: das abgedruckte Bürgermeister-Foto ist beschreibend für die neue Dauner Bürgerbroschüre! Schade um das viele Geld, das manches GVV-Mitglied im guten Glauben teuer bezahlt hat, wahrscheinlich aber rausgeschmissenes Geld war.

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