Bürger sollen über Bau der Hühnerfabrik im Kreis Cochem-Zell entscheiden

EierfabrikCochem-Zell. Eigentlich stand die Wahlkampfplanung auf der Agenda des SPD Kreisvorstandes Cochem-Zell, doch zuerst diskutierten die Mitglieder intensiv über die  geplante Megahühnerfarm. Das Vorstandsmitglied Manfred Adams, der auch als Laubacher Ortschef betroffen ist, breitete Pläne aus.

Das Gelände liege zwar auf Eppenberger Gemarkung, jedoch seien die Hauptbetroffenen bezüglich der Geruchsbelastung, des Lärms durch den entstehenden Lieferverkehr und weiterer Begleitmomente die Masburger und Laubacher Bürger. Verständlich, das dort der Ärger groß ist. Weder habe man mit den betroffenen Gemeinden gesprochen, noch deren Einverständnis vorausgesetzt. Der Verbandsbürgermeister halte sich gänzlich heraus.  Dies sei auf kommunaler Ebene, wo man nochmalerweise auf Zusammenarbeit und Verständnis setze, ein Unding, so Adams weiter.

Die SPD Kreisvorsitzende Heike Raab teilte die Bedenken von Adams und dem Abgeordneten Oster gegen die Hühnerfabrik. Unabhängig davon, wie man zu Massentierhaltung stehe, die sie grundsätzlich ablehne, gehe von Tierhaltungen in einem solchen Umfang auch möglicherweise ein Tierseuchenrisiko aus. “Wir alle können uns noch gut an BSE, Schweinepest und Vogelgrippe erinnern und welche kostspieligen Maßnahmen wir ergreifen mussten, um die Seuchen wieder in den Griff zu bekommen”, sagte Raab.

Jedenfalls könne eine Hühnerfabrik von solchem Ausmaß nicht gegen den Willen der Bürger der umliegenden Gemeinden errichtet werden. Das habe schon die Ablehnung in Birresborn gezeigt, wo eine Bürgeriniative, das Vorhaben gestoppt habe. Der einzig gangbare Weg sei eine Bürgerbeteiligung, so Raab. Die Stadt Boppard habe das mit einem Bürgerentscheid über den Bau einen Schwimmbades vorgemacht. “Da konnte man Ja oder Nein sagen, so muss das hier auch sein”. Sie schlägt eine Bürgerbefragung oder ein Beteiligungsverfahren der Bürger in Eppenberg, Masburg, Laubach, Leienkaul, Hauroth und Kalenborn vor. “Das muss die Verbandsgemeinde organisieren, da kann sich der Bürgermeister nicht einfach einen schlanken Fuß machen” .

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