Alexander Licht: Lewentz beschwichtigt, verharmlost, vertuscht und relativiert

Zum Interview (08.08.2012) von Innenminister Lewentz mit der Allgemeinen Zeitung Mainz zum Desaster am Nürburgring erklärt der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtags-fraktion, Alexander Licht:

„Nachdem der für den Nürburgring zuständige Minister Roger Lewentz selbst im Angesicht der Insolvenz der Nürburgring GmbH über Wochen abgetaucht war, meldet er sich jetzt plötzlich mit einem nichtssagenden Interview zu Wort. Hätte er doch besser geschwiegen, denn wiederholt wird wieder nur die schon bekannte Beschwichtigungs-, Verharmlosungs-, Vertuschungs- und Relativierungsrethorik nach dem Motto: alles nicht so schlimm. Von persönlicher Verantwortung ist bei ihm genau so wenig die Rede wie beim Ministerpräsidenten. Statt „es wurde“ oder „man hat“ würde ich gerne mal „ich habe“ oder „wir haben“ hören. Stattdessen wird die Verantwortung aber immer lieber im Nebulösen gelassen.

Im Übrigen ist es ein neues Ablenkungsmanöver und der misslungene Versuch der Entdramatisierung, wenn nun immer wieder von „zu groß gebaut“ gesprochen wird. Das ist nicht das eigentliche Problem. Es geht nicht um eine Garage hinten links. Wenn überhaupt, musste ja gerade groß gebaut werden, um eine entsprechende Attraktion für einen Ganzjahresbetrieb zu schaffen. Mit einem Kinderkarussell, einer Dosenwurfbude und einem Pommesstand hätte das Konzept – eine ganzjährige Attraktion am Ring zu schaffen – ja eben nicht funktioniert.

Der Kardinalfehler ist und bleibt vielmehr, dass die Landesregierung ein Konzept auf Staatskos-ten durchgeboxt hat, für das sich keine privaten Investoren gefunden haben. Spätestens da hätte sich Herr Beck fragen müssen, warum kein Privater Geld geben will. Nicht die Größe ist das Problem, sondern das unattraktive Angebot als solches und die Idee, diesen Juxplatz in der Eifel nicht nur mit Steuergeldern zu bauen, sondern und auch noch vom Staat betreiben zu lassen.“

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