A1-Lückenschluss unter den Projektvorschlägen für den Bundesverkehrswegeplan 2015

Die Projektvorschläge für den „Bundesverkehrswegeplan 2015“ (BVWP) zum Aus- und Neubau von Straßen, Schienenwegen, und Binnenwasserstraßen liegen inzwischen dem Bundesverkehrsministerium in Berlin vor. Etwa 1.500 Vorschläge zum Neu- und Ausbau von Autobahnen und Bundesstraßen (darunter auch die drei letzten Bauabschnitte des A1-Lückenschlusses in der Eifel), 1.000 Vorschläge für Schienenprojekte und 46 Vorschläge zum Ausbau der Binnenwasserstraßen sind in den vergangenen Monaten an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geschickt worden. Sie erfolgten durch die Länder, die Deutsche Bahn AG, Verbände oder die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.

A1-Lückenschluss ist dabei
Im neuen BVWP zu untersuchende Vorhaben für den A1-Lückenschluss wurden von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eingereicht. Auf NRW-Seite ist das der 4-streifige Neubau zwischen Anschlussstelle Blankenheim und Lommersdorf. Auf RLP-Seite der 4-streifige Neubau zwischen Lommersdorf und Adenau, sowie Adenau und Kelberg. Insgesamt handelt es sich hier um die drei letzten Bauabschnitte. Zwei davon befinden sich auf RLP-Seite, ein Abschnitt auf NRW-Seite. Insgesamt sind das noch 25 Kilometer.

Zwischen den Anschlussstellen Lommersdorf und Adenau befinden sich zwei größere Brückenbauprojekte (die Aulbachtalbrücke bei Lommersdorf und die Ahrtalbrücke kurz vor Adenau). Die ursprünglichen Investitionskosten in Höhe von 316 Mio Euro werden wegen der jahrzehntelangen Verzögerungen der rheinland-pfälzischen SPD-Regierung Beck deutlich steigen.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU): „Wir haben nun eine weitere wichtige Grundlage für die Aufstellung des neuen Bundesverkehrswegeplans. Im weiteren Verfahren werden wir den volkswirtschaftlichen und verkehrlichen Nutzen der Projekte überprüfen und klare Prioritäten setzen: Beim Aus- und Neubau liegt der Fokus zum Beispiel auf der Beseitigung von Engpässen auf Hauptverkehrsachsen“. Der A1-Lückenschluss ist solch ein Engpass auf einer Hauptverkehrsachs. Die Umweltbelastung von mehr als 40.000 Fahrzeuge, davon etwa 9.000 LKWs täglich, würden für die betroffenen Eifeldörfer wegfallen.

Weiteres Vorgehen: Im nächsten Schritt wird die „BVWP-Fähigkeit“ der zahlreichen Projektvorschläge überprüft. Dabei werden z.B. fehlende Daten gesammelt, Doppelung herausgenommen oder Projekte zusammengefasst. Im Laufe des zweiten Halbjahres 2014 wird damit begonnen die Projekte auf Basis der aktualisierten Verkehrsprognose 2030 bewertet. Dabei werden u.a. das Nutzen-Kosten-Verhältnis sowie Umwelt- und Raumordnungsbelange untersucht. Dieser Prozess wird bis weit in das Jahr 2015 andauern. Eine Einordnung der Projekte in Priorisierungskategorien kann erst nach Abschluss der Projektbewertungen erfolgen. Eine realistische Fertigstellung des Lückenschlusses wird sich wahrscheinlich noch mindestens 6-8 Jahre, wenn nicht sogar noch länger hinziehen. Zu verdanken haben wir das der Regierung Beck, die in den vergangenen fast 20 Jahren ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat.

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