„Runder Tisch Laacher See“ gebildet

Zur konstituierenden Sitzung des „Runden Tisches Laacher See“ kamen im Kloster Maria Laach Vertreter der Abtei, rheinland-pfälzischer Umweltbehörden und der angrenzenden Kommunen aus den Kreisen Mayen-Koblenz und Ahrweiler zusammen. Für die anerkannten Umweltverbände waren der Bund Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Naturschutzbund Rheinland-Pfalz (NABU) eingeladen. Der Runde Tisch geht auf eine Vereinbarung zwischen Abt Benedikt Müntnich OSB und Staatsministerin Ulrike Höfken zurück. Beide hatten anlässlich eines Besuchs der rheinland-pfälzischen Umweltministerin im Kloster Maria Laach im Frühjahr d.J. eine enge Zusammenarbeit und einen kontinuierlichen Informationsaustausch bezüglich des Laacher Sees vereinbart mit dem Ziel, die in der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie vorgesehene Wasserqualität des Sees zu erreichen. Mit der Organisation und Federführung dieser neuen Einrichtung hat die Ministerin die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) beauftragt.
 
Abt Benedikt Müntnich kündigte in seiner Begrüßung an, dass der „Runde Tisch“ als eine ständige Einrichtung etabliert werden soll. Es gehe darum, wissenschaftliche Forschungsergebnisse und fachliche Erkenntnisse jedweder Art aufzunehmen, notwendige Maßnahmen einzuleiten und umzusetzen und ein hohes Maß von Transparenz zu schaffen. „Offenheit und Transparenz sind eine wichtige Grundlage von Vertrauen in behördliches Handeln wie auch in das Handeln der Abtei als Eigentümerin des Sees“, so der Abt. Niemand habe eine größeres Interesse an einer guten Seequalität als die Mönche, die seit mehr als 900 Jahren im Laacher Tal leben.
 
Subprior Bruder Kilian Schießer OSB und Eberhard Stippler (Arbeitsbereichleiter bei der SGD Nord) vermittelten einen Überblick über den aktuellen Zustand des Laacher See und die bisherigen Aktivitäten zur Verbesserung der Seewasserqualität. Herr Stippler hob insbesondere die in den letzten Jahren seitens der Umweltbehörden initiierten und durchgeführten Untersuchungsprogramme und –maßnahmen hervor. Es gehe darum, bessere Erkenntnisse über den Stoffhaushalt im See und im Maarkessel zu gewinnen. Dabei müsse man sich stets bewusst sein, dass ein so großes Gewässer wie der Laacher See nur in langen Zeiträumen auf veränderte Umweltbedingungen reagiere. „Wir haben es hier mit einem großen Trägheitsmoment zu tun.“ so Stippler.

Peter Loch, Abteilungsleiter beim Landesamt Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht (?) (LUWG) betonte, dass der Laacher See zu den am besten untersuchten Stehgewässern in Rheinland-Pfalz gehöre. So werde z.B. regelmäßig die Badegewässerqualität festgestellt. Im Badegewässeratlas des Landes Rheinland-Pfalz (www.badeseen.rlp.de) wird dem Laacher See eine ausgezeichnete Badegewässerqualität bescheinigt.

Subprior Bruder Kilian Schießer unterstrich die Anstrengungen, die seitens des Klostergutes in den letzten Jahren in Bezug auf die Verbesserung und Modernisierung des landwirtschaftlichen Betriebes unternommen worden seien. „Alleine in die Modernisierung der Stallungen und insbesondere in den Neubau des Kuhstalles, der den neuesten Vorgaben der Europäischen Union entspricht, sind in den letzten 3 Jahren rd. 800.000 EUR investiert worden.“, so der Subprior.
 
In der anschließenden Aussprache wurden aus Sicht der kommunalen Vertreter und der Naturschutzorganisationen eine Reihe von Aspekten vorgetragen und kritisch beleuchtet. Übereinstimmend begrüßt wurde das Vorhaben, in einem permanenten Dialog alle Sachfragen im Zusammenhang mit dem Laacher See und seiner Wasserqualität gemeinsam zu erörtern und nach Lösungen zu suchen, „auch wenn es schnelle Antworten nicht gibt“, wie es in der Runde hieß.

Abt Benedikt Müntnich kündigte in Abstimmung mit Umweltministerin Ulrike Höfken an, der „Runde Tisch“ werde zukünftig öffentlich tagen. Damit solle deutlich gemacht werden, dass es keine Geheimnisse gebe und alle Fragen, auch und insbesondere kritische, offen und öffentlich angesprochen werden können und sollen.

Im nächsten Treffen im Januar 2013 werden die Entwicklung der Seewasserqualität und die Ergebnisse der Untersuchungsprogramme näher beleuchtet. Als weitere Themen sind bereits die Rolle der Landwirtschaft und die Besucherlenkung vorgesehen.
 

 

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