Verzicht auf generelles Aufforstungsgebot

Landscheid. Der Forstunternehmer-Verband (FUV) Rheinland-Pfalz e.V. kritisiert die Absicht der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken, auf ein generelles Aufforstungsgebot zu verzichten. Ende des vergangenen Jahres hatte die Ministerin und Grünen-Politikerin in einem Rundbrief an die Fortämter empfohlen, beim Aufbau von Windrädern keine Ersatzaufforstungen mehr vorzunehmen. Dieser Empfehlung widerspricht der FUV ausdrücklich.„Die Nachfrage nach Holz nimmt kontinuierlich zu. Vor diesem Hintergrund auf Ersatzaufforstungen zu verzichten und Waldbodenflächen zu verkleinern, ist aus ökologischer sowie wirtschaftlicher Sicht unverantwortlich“, sagt Walter Raskop, Vorsitzender des FUV Rheinland-Pfalz.

Nicht ohne Grund wurde der Begriff der Nachhaltigkeit bereits vor 300 Jahren in Forstwirtschaft geprägt. Denn nur die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes stellt sicher, dass der umweltbewusste Rohstoff auch nachfolgenden Generationen im selben Maß zur Verfügung steht. „Die Abkehr vom Aufforstungsgebot bedeutet die Abkehr vom jahrhundertealten Prinzip der Nachhaltigkeit, dem sich auch die Grünen bislang verpflichtet fühlten“, stellt Walter Raskop mit Verwunderung fest.

Der Wald ist ein wichtiger Speicher des klimaschädlichen CO2 und spielt damit eine erhebliche Rolle bei der Bekämpfung des Treibhauseffekts. Auf kontinuierliche Aufforstung zu verzichten, ist eine ökologische Bankrotterklärung. Hinzu kommt die enorme volkswirtschaftliche Bedeutung des Waldes. So geht das „Cluster Holz und Forst“ davon aus, dass in der Forstwirtschaft und in nachgelagerten Industriezweigen, die auf Holz als Rohstoff angewiesen sind, etwa 1,3 Millionen Menschen in Deutschland beschäftigt sind. Dieses ökonomische Potenzial des Waldes würde mit dem Verzicht auf das Aufforstungsgebot gefährdet.

„Wir appellieren an Ministerin Höfken, am generellen Aufforstungsgebot für alle Waldflächen festzuhalten, um das Prinzip der Nachhaltigkeit nicht zu gefährden. Holz ist ein wertvoller und unverzichtbarer Rohstoff, dessen Bestand gesichert bleiben muss“, fasst Walter Raskop die Position des Forstunternehmer-Verbandes zusammen.

Der FUV Rheinland-Pfalz vertritt die Interessen seiner Mitglieder auf regionaler Ebene und steht ihnen in wirtschaftlichen und branchenpolitischen Fragen zur Seite. Bei der Verfolgung seiner Ziele setzt sich der Verband für ökonomische, ökologische und soziale Grundsätze der Nachhaltigkeit ein.

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