Höfken: „Wooge und Triftbäche im Pfälzerwald sind ein Schatz, den wir erhalten wollen“

Rheinland-Pfalz. „Die 1000 Wooge sind wie 1000 Juwelen in der Landschaft des Biosphärenreservats Pfälzerwald, denn die Gewässer sind nicht nur attraktiv für die Naherholung und den Tourismus, sondern bieten auch wertvolle Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken am Freitag, 07.03.2014, bei der Auftaktveranstaltung des Projekts „Wooge und Triftbäche“ im Trippstädter Haus der Nachhaltigkeit. Mit den vorgesehenen Maßnahmen zum Erhalt dieses naturhistorischen Schatzes leiste die Landesregierung im Sinne der UNESCO einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang des Menschen mit den natürlichen Ressourcen. „Gleichzeitig zur Übernahme der Naturpark-Trägerschaft durch den Bezirksverband Pfalz wollen wir mit diesem Projekt einen Impuls für die Entwicklung des Biosphärenreservats setzen“, sagte Höfken.

Bereits im Mittelalter wurden die Wooge als Wasserspeicher für den Betrieb von Mühlen und Klausen sowie zur Fischzucht angelegt. Holzfäller nutzten die Teiche zum Sammeln von Baumstämmen, die sie auf künstlich geschaffenen Triftbächen in Richtung Rhein transportieren. Aufgrund des zunehmenden Verfalls der historischen Bauwerke droht heute der Verlust dieser Gewässer und damit der Lebensräume für so seltene Arten wie Zwergtaucher, Blutrote Heidelibelle oder Schlangenwurz. „Um diesen Prozess aufzuhalten, wollen wir ausgewählte Stauanlagen und Triftbäche restaurieren und erhalten“, erklärte Ministerin Höfken. Die Federführung des Projekts „Wooge und Triftbäche“ habe das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht gemeinsam mit der SGD Süd übernommen.

Vor Ort sollen auch die Kommunen, die Naturschutzverbände sowie der Bezirksverband Pfalz als neuer Träger des Naturparks eingebunden werden. Die Projektgruppe werde im Laufe dieses Jahres vier Gewässersysteme auswählen und für diese zunächst modellhaft Entwicklungskonzepte erstellen, die später auf andere geeignete Gewässer übertragbar sind. Wissenschaftliche Grundlage für diese Arbeit sei eine Studie der Technischen Universität Kaiserslautern zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald. „Das Vorhaben ist ein Vorzeigeprojekt im Rahmen unseres Renaturierungsprogramms ‚Aktion Blau Plus‘, da Natur- und Gewässerschutz mit Denkmalschutz, Forst- und Teichwirtschaft sowie Wasserkraft verbunden wird“, erklärte Höfken. Damit wolle die Landesregierung Wege aufzeigen, wie die vielfältigen Interessen und Anforderungen an die Gewässer koordiniert und die Potenziale einer Region nachhaltig entwickelt werden können. Für die Planungsphase stelle das Land in diesem Jahr zunächst 50.000 Euro bereit.

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