Fressnapf Experten Tipp: Tiere brauchen Schutz, Tierschutz braucht Helfer

„Rettet die Tierheime!“ So lautete das Leitmotto des Welttierschutztages in diesem Jahr am 4. Oktober. Der Grund: Die Tierheime sind in finanzieller Hinsicht am Limit – und das trotz des ehrenamtlichen Engagements vieler Tierfreunde. Die Experten der Fachmarktkette Fressnapf weisen darauf hin, wie wichtig die gemeinnützigen Einrichtungen für den Tierschutz sind.

Tierheime nehmen herrenlose, ausgesetzte Heim- und Nutztiere auf, pflegen und vermitteln sie teilweise. Auch behördlich beschlagnahmte Tiere aus z. B. Massenhaltungen oder nicht artgerechter Haltung finden dort ein neues Zuhause, darunter immer häufiger Exoten. Sogar Wildtiere werden bei Bedarf von den Helfern versorgt. Die Arbeit erfordert fachliches Know-how und eine Menge Flexibilität und Motivation. Die meisten Helfer in Tierheimen engagieren sich ehrenamtlich über einen Tierschutzverein, der das Heim betreibt.

Manche Tiere bleiben dauerhaft im Tierheim, weil sie aufgrund ihrer Biografie nicht mehr vermittelt werden können oder weil sie niemand haben will. Und es kommen ständig neue hinzu. Denn so schnell ein Haustier angeschafft ist, so schnell wollen es manche Besitzer wieder loswerden: Sie haben den Aufwand für die Pflege überschätzt, haben schlichtweg keine Lust mehr auf ihr Tier oder trennen sich aufgrund der eigenen finanziellen Misslage davon. So kommt es, dass Tierheime oft an ihre Kapazitätsgrenzen geraten.

Tierhortung: Eine neue Dimension von „Tierliebe“

Diese Grenzen werden regelrecht gesprengt, wenn plötzlich mehrere hundert Tiere – von der Ratte über den Vogel, den Hund, die Katze, das Pferd bis hin zum Hängebauchschwein – ein neues Zuhause brauchen. Doch woher kommen so viele Tiere? Sie werden bei sogenannten Tierhortern beschlagnahmt – das sind Menschen, die aus den verschiedensten Beweggründen heraus Tiere sammeln. Meistens wollen sie ihnen helfen, sind dann aber mit der Pflege, dem Aufwand für Futter oder Tierarztbesuche völlig überfordert. Die Tiere vermehren sich unkontrolliert, es kommen neue hinzu, und die Zustände werden katastrophal. „Animal Hoarding“ heißt dieses Phänomen, das in den USA schon länger bekannt und zum Teil erforscht ist. Auch hierzulande gibt es immer mehr Fälle dieser Störung, die vergleichbar ist mit dem Messie-Syndrom.

So können Sie helfen

Noch sind Fälle von Animal Hording glücklicherweise Randerscheinungen. Fakt ist jedoch, dass die Zahl der ausgesetzten Tiere ständig steigt. Problematisch ist auch die hohe Zahl nicht kastrierter Freigängerkatzen und deren Nachwuchs. Dem steht eine rückläufige Spendenbereitschaft gegenüber. So geraten viele Tierheime räumlich und finanziell in Not. Neben Spenden können Sie einer Einrichtung auch mit einer Patenschaft helfen: Als Pate für ein Pferd, eine Ziege oder gar einen Bären entrichten Sie einen monatlichen Betrag von z. B. fünf Euro für die Pflege des Tieres. Wenn Sie wollen, können Sie Ihr Patentier sogar besuchen.

Weitere Infos und andere Möglichkeiten zu helfen finden Sie bei www.tierschutzbund.de unter „Aktiv werden“.

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