Thrombose und Embolie

Daun. Unter dem Begriff Thrombose versteht man eine unphysiologische (pathologische) intravasale Gerinnung unter Bildung eines sogenannten Blutpfropfes (Thrombus) – sei es in einer Vene oder in einer Arterie. Bei Venen spricht man von Venenthrombose, bei Arterien von einer arteriellen Thrombose. Arterielle Thrombosen führen zu Durchblutungsstörungen bis zur kompletten Ischämie der nachgeschalteten Organe wie z. B. Extremitäten, Nieren, Darm oder Gehirn.

Betrifft die Thrombose eine tiefe Vene, kann es von dort – vor allem aus den Beinvenen – zu einer Verschleppung der dort entstandenen Thromben in die Lungenstrombahn kommen. Dann spricht man von einer Lungenembolie, die mitunter tödlich enden kann. Dies ist der Ausgangspunkt für die Forderung, bei allen thrombosefördernden Zuständen wie z. B. Operationen, Verletzungen (Polytraumen), Infektionskrankheiten und Tumorerkrankungen eine Thromboseprophylaxe durchzuführen.

Wird diese Thromboseprophylaxe unterlassen, kann es zu juristischen Komplikationen wie z. B. der Strafandrohung wegen Unterlassung kommen. Die Thromboseprophylaxe wird sowohl durch physikalische Maßnahmen (Bewegungstherapie) als auch medikamentös betrieben. Die medikamentöse Thromboseprophylaxe wurde bisher vorwiegend mit hochmolekularen Heparinen, niedermolekularen Heparinen und in Ausnahmefällen auch mit Hirudinen betrieben, vor allem dann wenn eine Heparinunverträglichkeit (HIT-Syndrom) vorlag.

In den letzten 2-3 Jahren sind neben Heparinen und Marcumar auch neuere Antikoagulanzien entwickelt worden und auf den Markt gekommen. Eines davon ist Rivaroxaban (Xarelto®) und andere Faktor X a-Inhibitoren, die als ebenso wirksam getestet worden sind wie eine Standardtherapie mit Heparin.
Ob dadurch eine neue Ära in der Behandlung und Prophylaxe der tiefen Venenthrombosen und deren Komplikationen eingeleitet wird, soll anlässlich einer Fortbildungsveranstaltung am 21. September 2011 um 16.00 Uhr in der Aula der Krankenpflegeschule erörtert und diskutiert werden.

Hierzu wurde ein auf dem Gebiet Thrombose- und Hämostaseforschung ausgewiesener Experte aus der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz als Hauptreferent eingeladen: Prof. Dr. Dr. Helmut Schinzel. Dieser wird über alle neuen Methoden und Medikamente zur Antikoagulation und Thromboseprophylaxe und deren Anwendung berichten sowie die damit zusammenhängenden Fragen beantworten.

Zu dieser Veranstaltung sind sowohl Klinikärzte, niedergelassene Ärzte als auch medizinisches Pflegepersonal und andere interessierte Mitarbeiter eingeladen. Bitte lassen Sie sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen.

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