Schüßler-Salze: Alternativer Ansatz

Schüßler-Salze sind alternativmedizinische Präparate von Mineralsalzen in einer homöopathischen Potenz. Eine Behandlung mit den Salzen basiert auf der Annahme, jede Krankheit entstünde durch Störungen des Mineralhaushalts in den Körperzellen und könnte durch homöopathische Gaben von Mineralien geheilt werden.

Der homöopathische Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler (1821–1898) entwickelte ein System von nur zwölf Salzen zur Therapie der meisten Krankheiten. Er ging davon aus, dass Krankheiten auf der Grundlage von gestörten biochemischen Prozessen entstehen. Wenn irgendwo ein Mineral fehlt, muss es den Zellen von außen zugeführt werden. Die Therapie mit Schüßler-Salzen ist weniger eine homöopathische als vielmehr eine bio-chemische: Dennoch handelt es sich bei dem Schüßler-Sortiment um homöopathische Arzneimittel im Sinne des deutschen Arzneimittelgesetzes (AMG), die nach einem vereinfachten Genehmigungsverfahren („Registrierung“) in den Verkehr gebracht werden.

Die „Biochemie nach Schüßler“ ist hauptsächlich durch Heilpraktiker als Therapieform erhalten geblieben. Sie wird in Fachschulen gelehrt und viele Heilpraktiker arbeiten täglich in der Praxis mit diesen Mitteln. Vor der gesetzlich definierten Berufsbezeichnung „Heilpraktiker“ (1939) wurde Schüßlers Lehre meist durch Laien verbreitet. Einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Schüßler´schen Behandlungsmethode leistete Kurt Hickethier: Er errichtete zwei Kurhäuser, in denen Patienten nach diesen Prinzipien behandelt wurden.
Der erste „biochemische Verein“ gründete sich 1885 in Oldenburg. Inzwischen gibt es Vereine in Deutschland und weit darüber hinaus.

Übrigens: Die Mittel sind durchaus erschwinglich – die meisten Krankenkassen zahlen sie nämlich nicht.

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