Mit Radiowellen gegen das Krampfaderleiden

Das Krampfaderleiden (Varikosis) stellt eine Volkskrankheit dar. Etwa 35 % der Frauen und 15 % der Männer sind betroffen. Von ihnen sind rund ein Drittel behandlungsbedürftig. Neben den konservativen Therapiemaßnahmen, wie Kompressionsstrümpfe oder Venengymnastik, gibt es seit vielen Jahrzehnten das sogenannte Stripping. Bei dieser Operationsmethode wird der erkrankte Anteil der Stammvene gezogen und seitliche Äste werden über zusätzliche Schnitte entfernt.
Seit einiger Zeit zeichnet sich jedoch in der Behandlung des Krampfaderleidens ein Paradigmenwechsel ab. Dr. Hans-Joachim Lutz, Chefarzt der Wittlicher Gefäßchirurgie erläutert: „Die heutigen Anforderungen an moderne Therapien vereinen minimale Invasivität, das Ausbleiben von schwerwiegenden Komplikationen, das Erreichen eines ästhetisch optimalen Ergebnisses sowie die schnellstmögliche Erholung des Patienten“. Zu den neueren Methoden zählt der endovasale, also im Gefäß stattfindende, Einsatz von Laser- und Radiowellen. Ein Hautschnitt in der Leiste ist hierbei nicht mehr notwendig. Bei diesen Therapien verbleibt die Stammvene im Körper und ihre Fehlfunktion wird durch unterschiedliche Formen der Verödung unterbunden. Das Team der Wittlicher Gefäßchirurgen bietet nun die Gefäßverödung per endovasaler Radiowellen als ambulanten Eingriff an. Er wird unter örtlicher Betäubung, der sogenannten Tumeszenz-Lokalanästhesie, durchgeführt. Die Chirurgen punktieren dabei die Stammvene und platzieren die Sonde unter stetiger Ultraschallkontrolle vor der Einmündung der oberflächlichen Stammvene in die tiefe Beinvene. Durch die von der Sonde ausgehenden Radiowellen wird anschließend die Venenwand erhitzt und schrittweise im Rückzugverfahren verödet. Das Verfahren dauert nur zwischen 20 und 45 Minuten und bringt gegenüber der herkömmlichen Operationsmethode dem Patienten vor allem die Vorteile von weniger Schmerzen, weniger Blutergüssen und einer früheren Erholung oder Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit. 

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