Bedeutung der Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz überdurchschnittlich hoch

Die Gesundheitswirtschaft erbringt einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschaftsleistung in Rheinland-Pfalz. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lag ihre Bruttowertschöpfung 2015 bei 14,1 Milliarden Euro. Das waren 11,8 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung, die im Land erstellt wird.

„Die Gesundheitswirtschaft hat in Rheinland-Pfalz eine überdurchschnittliche Bedeutung“, so Präsident Jörg Berres unter Berufung auf die erstmals vorgelegten Berechnungen der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“. Im Durchschnitt aller Bundesländer lag der Wertschöpfungsanteil der Gesundheitswirtschaft 2015 nur bei zehn Prozent.

Die Gesundheitswirtschaft ist eine sehr dynamische Wachstumsbranche. Zwischen 2008 und 2015 ist ihre Wertschöpfung in Rheinland-Pfalz preisbereinigt um 25,5 Prozent gestiegen, während die gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfung in diesem Zeitraum lediglich um 5,7 Prozent zunahm. Im Ländervergleich lag Rheinland-Pfalz damit an dritter Stelle. Zu dieser Entwicklung trug nicht nur der zentrale Bereich „Gesundheits- und Sozialwesen“ bei, zu dem u. a. die ambulante und stationäre Gesundheitsversorgung in Arztpraxen und Krankenhäusern zählt. „Auch andere Wirtschaftsbereiche – so zum Beispiel die Pharmaindustrie – leisten in Rheinland-Pfalz einen erheblichen Beitrag zur Wertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft“, so Jörg Berres. Die Bedeutung dieser anderen Bereiche wird dadurch belegt, dass 2013 – aktuellere Zahlen liegen hierzu noch nicht vor – der Anteil des Gesundheits- und Sozialwesens an der Wertschöpfung der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft bei knapp 61 Prozent lag, wesentlich niedriger als im Durchschnitt aller Länder (67 Prozent).

Erwerbstätige

Die Gesundheitswirtschaft hat eine große Bedeutung für den Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz. Da Teile der Branche sehr personalintensiv sind, lag der Anteil der Gesundheitswirtschaft an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen 2015 mit 14,1 Prozent noch über dem Wertschöpfungsanteil. Im Durchschnitt der Länder belief sich der Anteil der Gesundheitswirtschaft an den Erwerbstätigen auf 13,1 Prozent. Von 2008 bis 2015 ist die Zahl der Erwerbstätigen in der Branche in Rheinland-Pfalz um 13,1 Prozent gestiegen (Erwerbstätigkeit insgesamt: plus 4,0 Prozent). Damit lag das Land an dritter Stelle unter den Bundesländern.

Produktivität

Anhand der Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen lassen sich Aussagen über die Produktivität der Branche treffen. Im Jahr 2015 entfiel in der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft auf eine erwerbstätige Person eine Bruttowertschöpfung von rund 50.400 Euro. Damit lag Rheinland-Pfalz um rund 2.000 Euro über dem Durchschnitt aller Bundesländer. „Die Branche konnte ihre Produktivität in den vergangenen Jahren deutlich erhöhen“, so Berres. Sie stieg von 2008 bis 2015 um 11,1 Prozent; im Durchschnitt der Länder fiel der Zuwachs mit plus 2,1 Prozent wesentlich schwächer aus.

Autorin: Diane Dammers

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