GM-Präsident Ammann: Opel ist ein „ungeheures Kapital”

Der neue GM-Präsident Dan Ammann hat eingeräumt, dass GM nicht immer pfleglich mit seiner deutschen Tochter Opel umgegangen ist. „Die Art und Weise, wie wir heute miteinander im Gespräch sind, ist mit der von vor zwei Jahren nicht vergleichbar”, räumt Ammann, der in Kürze auch den Vorsitz im Opel-Aufsichtsrat übernimmt, im Gespräch mit der Zeitschrift auto motor und sport ein. „Auch der Dialog mit den Arbeitnehmern ist heute viel sachlicher.” Der Stellenwert Opels im Konzern sei gestiegen, wie die neue GM-Chefin Mary Barra mit ihrem Opel-Besuch unterstrichen habe. „Unsere erste Auslandsreise hat Mary Barra und mich hierher nach Rüsselsheim geführt. Ich denke, damit ist klar, welche Rolle Opel heute für GM spielt.”

GM sei froh über die deutsche Marke Opel. „Für GM als amerikanisches, weltweit operierendes Unternehmen ist es einzigartig, in Europa eine Marke wie Opel zu haben, die auf eine 151 Jahre lange Tradition und ein reiches deutsches Erbe zurückblickt”, lobt Ammann die deutsche Tochter überschwänglich. „Das ist ein ungeheures Kapital für uns.”

GM setze nun „voll und ganz auf Opel” und habe deshalb Chevrolet vom Markt genommen. „GM kann hier nur erfolgreich sein, wenn Opel erfolgreich ist. Daher konzentrieren wir alle Ressourcen ab sofort auf Opel”, so Ammann. „Opel ist die drittstärkste Pkw-Marke in Europa; zusammen mit der Schwestermarke Vauxhall verkauft Opel jedes Jahr über eine Million Autos, Chevrolet aber nur gut 100 000. Da wird offensichtlich, wo wir unsere Mittel besser einsetzen und so unser Geschäft stärken.”

Trotzdem werde Opel in Europa weiterhin mit zwei Marken auftreten, neben Opel auch als Vauxhall. „Vauxhall ist in Großbritannien eine sehr starke Marke mit 111 Jahren Tradition, einem Marktanteil von rund elf Prozent”, betont Ammann. „Daher werden wir beide Marken wie bisher weiterführen.”

Seine Aufgabe als künftiger Chef des Aufsichtsrates von Opel sieht Ammann keinesfalls in der Führung von Opel. „Ich möchte vor allem sicherstellen, dass die richtigen Leute auf den richtigen Positionen arbeiten. Meine Aufgabe ist es nicht, Opel zu leiten, Autos zu verkaufen oder als Ingenieur zu arbeiten.” Seine Aufgabe sei es, die Opel-Mannschaft zu unterstützen und „dafür zu sorgen, dass sie auf alle Ressourcen des Konzerns Zugriff hat, um ihren Job machen zu können. Als Schnittstelle zwischen Karl-Thomas Neumann und seinem Team sowie dem Rest der Organisation muss ich sicherstellen, dass sie alles bekommen, was sie für ihre Aufgabe benötigen.” (dpp-AutoReporter)

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