ADAC-Pannenstatistik – Nur jeder 25. Einsatz zählt

Nur vier Prozent aller ADAC-Panneneinsätze des Jahres 2012 sind in die offizielle Pannenstatistik eingeflossen. Das berichtet AUTO BILD in der neuesten Ausgabe. Insgesamt gab es für die Straßenwacht und die Straßendienstpartner, die im Auftrag des ADAC ebenfalls Hilfe leisten, fast 4,2 Millionen Einsätze. 96 Prozent dieser Pannen sind in der ADAC-Pannenstatistik jedoch nicht enthalten. Das geht aus einem aktuellen “Factsheet ADAC Pannenstatistik” hervor, das AUTO BILD vorliegt.

Unberücksichtigt bleiben für 2012 rund 1,6 Millionen Einsätze der Straßendienstpartner, 140.000 Einsätze im Auftrag der Hersteller-Mobilitätsgarantien, Pannen an Fahrzeugen, die jünger als ein oder älter als sechs Jahre sind, Modelle mit zu geringen Zulassungszahlen sowie alle Fälle, in denen die Panne vom Fahrer verursacht wurde, etwa bei einer Fehlbetankung. Die Anfrage nach einer numerischen Aufschlüsselung dieser Fallgruppen für die Jahre 2007 bis 2012 blieb seitens des Clubs mit Verweis auf die bevorstehende Veröffentlichung der 2012er Statistik Ende Februar in großen Teilen unbeantwortet.

Aus den jährlichen Mitteilungen des ADAC zur Pannenstatistik ist gut ersichtlich, dass die Zahl der für die Pannenstatistik berücksichtigten Fälle innerhalb von nur fünf Jahren um mehr als die Hälfte geschrumpft ist (siehe Tabelle). Eine plausible Erklärung konnte der ADAC für diese Entwicklung nicht liefern.

Bereits in der vergangenen Woche berichtete AUTO BILD (Heft 5) am Beispiel der Mercedes E-Klasse von einer verzerrten Darstellung in der ADAC-Pannenstatistik: Vor gut vier Jahren fielen wegen Injektoren-Problemen zigtausend Mercedes mit dem Dieselmotor OM 651 aus – vor allem neue E-Klassen. So sollen im Winter 2009/2010 pro Woche bis zu 4.500 Autos betroffen gewesen sein. In der ADAC-Pannenstatistik schnitt die E-Klasse dennoch hervorragend ab: 2009, als die Injektorenkrise ihren Höhepunkt erreichte, lag die E-Klasse mit dem Prädikat “gut” auf einem ordentlichen sechsten Platz. Naheliegend also, dass der ADAC zwar zu einer Vielzahl von Mercedes E-Klassen mit Injektoren-Problemen gerufen wurde, die Fälle aber nicht gezählt wurden. (dpp-AutoReporter)

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