Ein Botschafter des kulinarischen Hochgenusses aus der Vulkaneifel

Köln. „Mit 50 muss man sich überlegen, was man in seinem Leben noch erreichen will“, so die Aussage des 1959 in der Eifel geborenen und seit über 25 Jahren in Köln ansässigen Erhard Schäfer, der dieser Devise im Jahr 2009 eine weitreichende Entscheidung folgen ließ. Im Juni übernahm er das seit 1923 in städtischer Hand befindliche wunderschöne gastronomische Anwesen „Landhaus Kuckuck“ mitten im Kölner Stadtwald, unweit vom Rhein-EnergieStadion, und heimste sich damit unmittelbar die Auszeichnung „Gastronom des Jahres“ ein, die alljährlich von Römers Restaurant-Report verliehen wird.

Nach den Wanderjahren die Karriere
Der kreativ und filigran veranlagte Schäfer, der von zu Hause aus gutes, frisches Essen gewöhnt war, entwickelte schon früh eine Leidenschaft für die gute Küche. Zudem machte ihm der Umgang mit Lebensmitteln einfach großen Spaß. So absolvierte der Gillenfelder in seiner Heimat erst einmal eine Konditorlehre, der er unmittelbar eine Kochausbildung folgen ließ und somit das solide Grundgerüst für seine folgenden „Wanderjahre“ in renommierten internationalen Hotels und Restaurants die anschließende beachtliche Karriere aufbaute.

Tradition spielt eine große Rolle
Bis heute legt Schäfer, der außerdem die Ausbildereignungsprüfung und die Küchenmeisterprüfung vor der IHK ablegte, größten Wert auf bodenständige und handwerklich genaue Ausbildung des gastronomischen Nachwuchses, dem er sich im Übrigen sehr verpflichtet fühlt. „Bei mir lernen die Auszubildenden erst einmal den Umgang mit Salz und Pfeffer“, erläutert er seine gediegene Grundhaltung. Ebenso fest verwurzelt ist der Küchenmeister in der Auswahl seiner Speisezutaten. „Bei mir wird immer alles frisch gekocht und auf die jeweilige Saison abgestimmt.“ Bei allem Pioniergeist und einer Vorliebe für die klassische französische Küche, steht Tradition für den Wahl-Kölner sehr hoch im Kurs.

Frische Eifeler Produkte
So ist es auch nicht verwunderlich, dass im edlen, stil- und niveauvollen Ambiente des Landhaus Kuckuck, das über verschiedenste Räumlichkeiten im erhabenen Stil verfügt, neben exklusiver Küche auch immer wieder regional verwurzelte und klassische „Hausmannskost“ auf der Speisekarte zu finden sind. Glasiertes Kalbskotelett und geschmorte Iberico-Schweineschulter stehen Seite an Seite mit gehaltvollen Eintöpfen und Gemüse der Saison. Sein Wild bezieht der sympathische „Gillenfelder Jung“ aus der Eifel und sein Ziegenkäse stammt vom Vulkanhof in Gillenfeld. 

Eine Top-Adresse in Gourmetkreisen 
Die Herausforderung, die in den letzten Jahren wenig geachtete „Kuckuck-Küche“ wieder ganz nach vorn zu bringen, hat Schäfer von der ersten Stunde an bewusst und gezielt angenommen und kann bereits im ersten Jahr gute Erfolge verzeichnen. Selbst der Mittagstisch – oft ein Stiefkind in der Gastronomie – lockt Gäste weit über Kölns Grenzen hinaus in den Stadtwald. Eine ganz besondere Freude hat sich Schäfer mit der Eröffnung des kleinen, fünf Tische fassenden Gourmet-Pavillon „Maître“ gemacht, welches ihm 17 Gault-Millau-Punkte, 3 Hauben und Restaurateur des Jahres 2010 in Deutschland einbrachte.

„Ich lege größten Wert auf mein Personal“
„Hier bieten wir gehobene Küche zu erschwinglichen Preisen an. Das Besondere ist das auserwählte Ambiente.“ Gut, dass Schäfer hier auf den festen Halt seines alten und neuen Oberkellners zurückgreifen kann, der den Gästen im „Maître“ neben allem kulinarischen Genuss auch einen galant gelungenen Abend bereitet. Auch drei weitere personelle Grundsäulen brachte Schäfer aus dem Börsen-Restaurant mit in das neue Domizil. „Ansonsten habe ich alle vorherigen Mitarbeiter übernommen, das war schon eine große Herausforderung“, erinnert sich Schäfer, der in seiner neuen Aufgabe voll und ganz aufgeht. „Ich bin einfach froh, eine solche Chance noch mal zu haben“, versichert er.

Erhard Schäfer: Ein bekannter Name in der Sternekoch-Szene   
Dem Mann mit der feinen Nase und den geschickten Händen, der seine hohe Kochmütze immer wohlgeordnet trägt, lagen die besonderen Herausforderungen seines Berufes schon immer sehr am Herzen. So ist er auch seit mehr als 25 Jahren Mitglied des Verbandes der Köche Deutschlands und hat gemeinsam mit seinen Teamkollegen schon etliche Goldmedaillen nach Hause geholt. Über einen Mangel an Anerkennungen konnte sich Schäfer eh nie beklagen.

Höchste Auszeichnungen, beste Kritiken
Auf seiner Erfolgsliste sind neben schon erwähnten Gault-Millau-Punkten auch 1 Michelin-Stern, 4 Bestecke im Aral-Schlemmeratlas, 1 Varta-Küchentipp mit Stern und etliches mehr verzeichnet. Bei allem Stolz bleibt Schäfer dem Boden aber immer gut verhaftet und ist sich seiner Verantwortung, die er nicht nur für sein neues Projekt, sondern vor allem auch für die Mitarbeiter und die Gäste trägt, sehr bewusst und nimmt diese mit großem Ernst und Pflichtbewusstsein wahr. Sein stets seriöses Auftreten gehört neben besten Küchenzutaten sicher auch zum Erfolgsrezept des Sternekoches aus Leidenschaft.

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