Neuer VW-Chef: Teamwork zentral – Vorstand wird verkleinert

Wolfsburg (dpa) – Der neue Volkswagen-Chef Oliver Blume hat zum Start an der Konzernspitze die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit allen Akteuren in dem komplexen Unternehmen betont und einen weiteren Ausbau der E-Mobilität angekündigt. Unter Vorgänger Herbert Diess habe die Führung «strategisch und technologisch einen guten Job» gemacht, sagte er am Donnerstag in einer internen Manager-Konferenz. «Jetzt müssen wir liefern», so Blume – «im Interesse unserer Kunden, unserer Investoren und der gesamten Volkswagen-Mannschaft».

Der Produktionsexperte leitet vorerst auch Porsche als wichtige Tochter weiter. «Für mich stehen Teamwork, Fokus und Umsetzung im Vordergrund», erklärte Blume zur Übernahme seiner zusätzlichen Funktion in Wolfsburg. Der in der Zeit von Diess deutlich vergrößerte Konzernvorstand soll nun allerdings wieder verkleinert werden – um ein Viertel von zuletzt zwölf auf künftig noch neun Mitglieder. Weiterlesen

Klage gegen Gendersprache-Leitfaden bei Audi abgewiesen

Ingolstadt (dpa) – Das Landgericht Ingolstadt hat eine Klage gegen einen Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache bei der Audi AG abgewiesen. Ein Mitarbeiter der Konzernmutter VW, der mit Audi-Kollegen zusammenarbeiten muss, hatte den Ingolstädter Autohersteller auf Unterlassung verklagt.

Er hatte sich daran gestört, dass die Audi-Mitarbeiter in der Kommunikation mit ihm wegen des Leitfadens Gender-Formen mit Unterstrich («Mitarbeiter_innen») nutzen. Weiterlesen

VW-Konzern verdient besser

Wolfsburg (dpa) – Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Halbjahr trotz der Lieferprobleme bei Mikrochips und Corona-Einschränkungen in China einen Gewinnsprung hingelegt.

Die Wolfsburger konnten das Ergebnis nach Steuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwas mehr als ein Viertel auf 10,6 Milliarden Euro steigern, wie der Konzern mitteilte. Das zweite Quartal, in dem erneute Lockdowns die Produktion und Verkäufe auf dem wichtigsten Markt in Asien ausgebremst hatten, drückte hingegen mit einem Ertragsminus von gut 22 Prozent für sich genommen auf das Geschäft. Der Absatz von Elektroautos zog aber weiter an. Weiterlesen

30 Millionen für 3 Jahre? Debatte über Diess-Ablösung bei VW

Wolfsburg/Stuttgart (dpa) – Die im September geplante Ablösung von VW-Konzernchef Herbert Diess durch Porsche-Chef Oliver Blume ruft bei manchen Investoren und Branchenexperten Stirnrunzeln hervor. Dabei geht es etwa um die Frage, warum der künftig mit einer Beraterfunktion ausgestattete Diess gerade vor einem Jahr noch einmal vorzeitig einen neuen Vertrag erhielt.

Im Juli 2021 stimmte der Aufsichtsrat der bis zum Oktober 2025 laufenden Weiterverpflichtung zu – obwohl es schon damals und zuvor von mehreren Seiten erhebliche Kritik an Diess’ Führungs- und Kommunikationsstil gegeben hatte. Weiterlesen

Datenschutzverstöße: VW muss 1,1 Millionen Euro zahlen

Hannover/Salzburg (dpa) – Wegen Verstößen gegen Datenschutzregeln beim Test von Assistenzsystemen für neue Automodelle muss Volkswagen ein Bußgeld von 1,1 Millionen Euro zahlen. Dies teilte das Büro der zuständigen Landesbeauftragten im VW-Heimatland Niedersachsen, Barbara Thiel, am Dienstag mit.

Demnach hat ein beauftragter Dienstleister auf einer Forschungsfahrt in Österreich einen mit Kameras ausgestatten Wagen

2019 nicht entsprechend gekennzeichnet. Das Fahrzeug habe seine Umgebung aufgenommen, mit den Daten sollten Funktionen zur Vorbeugung von Unfällen trainiert und erprobt werden. Volkswagen bestätigte den Fall und die Annahme des Bußgeldbescheids. Weiterlesen

Verkaufsschwäche im VW-Konzern flaut etwas ab

Wolfsburg/Peking (dpa) – Der Volkswagen-Konzern scheint sich allmählich aus der schweren Absatzkrise durch fehlende Mikrochips und Corona-Probleme in China herauszuarbeiten. Europas größte Autogruppe meldete am Freitag für den Juni im Vorjahresvergleich ein Minus von noch 6,3 Prozent bei den weltweiten Auslieferungen. 802.000 Fahrzeuge konnten in dem Monat verkauft werden. Im Vormonat waren es etwa 150.000 Stück weniger – bei einem Rückgang von 23,5 Prozent zum Mai 2021.

Im wichtigsten Markt China läuft das Geschäft nach den weitreichenden Lockdowns wieder hoch. Vor allem in Europa gibt es aber immer noch erheblichen Stress in der Beschaffung von Halbleiter-Bauteilen, die überall im Auto stecken. VW rechnet damit, dass sich die Situation im Laufe der zweiten Jahreshälfte schrittweise stabilisieren dürfte.

Deutlich zulegen konnte VW von Januar bis Juni bei reinen E-Autos. Die Auslieferungen stiegen gegenüber dem Vorjahreswert um 27 Prozent auf 217.100. Etwas mehr als die Hälfte stammte von der Hauptmarke VW Pkw.

E-Wachstum in China verdreifacht

Insgesamt machten die Stromer einen Verkaufsanteil von 5,6 Prozent aus. Am meisten davon wurde der Konzern in Europa los, wenngleich nur mit einem geringem Plus. Danach folgte China, wo sich das E-Wachstum mehr als verdreifachte. Die USA kommen bisher nur auf einen Anteil von 8 Prozent an allen ausgelieferten Elektroautos, zuletzt sank auch der Halbjahresabsatz. Dort will VW aber in die Produktion investieren und prüft zudem mögliche eigene Batteriezellfabriken wie in Europa.

Beim Blick auf die Töchter zeigen sich große Unterschiede. Während sich die Kernmarke im Juni kaum verbessern konnte (0,7 Prozent), rutschten Seat und Skoda um mehr als ein Viertel und die leichten Nutzfahrzeuge sogar um fast ein Drittel ab. Audi landete bei einem Minus von 7,4 Prozent. Porsche hingegen verkaufte 12,1 Prozent mehr.

In China befreit sich VW zusehends von «gewaltigen Schwierigkeiten», die der scheidende Regionalchef Stephan Wöllenstein dort im ersten Halbjahr sah. Die Auslieferungen drehten deutlich ins Plus – über 340.000 verkaufte Wagen bedeuteten eine Steigerung um 27 Prozent, im Mai war es noch ein Rückgang um knapp 24 Prozent. In Westeuropa, wo es nach wie vor zu wenig Mikrochips für die Autoindustrie gibt, ging es im abgelaufenen Monat hingegen um mehr als ein Viertel abwärts.

Wöllenstein sagte, er sehe gute Chancen, dass bis zum Jahresende eine Erholung in China gelinge: «Es sollte möglich und in Reichweite sein, zu einem ähnlichen Niveau der Verkäufe wie 2020 zurückzukommen und sie bei unseren ID-Modellen gegenüber 2021 zu verdoppeln.» Der Absatz der Elektroauto-Reihe war auf dem größten Automarkt der Welt anfangs etwas unter den Erwartungen geblieben. Manche Kunden sollen sich zum Beispiel spezielle, erweiterte Software-Funktionen gewünscht haben.

Weitere Übernahmen im Tech-Sektor möglich

In die Vernetzung und für die Vorbereitung des vollautomatisierten Fahrens werde viel investiert, so Wöllenstein: «Wir stocken unser Personal massiv auf.» Auch seien weitere Übernahmen von Tech-Firmen möglich. «Cariad wird auch schneller.» Die Software-Sparte des Konzerns kämpft mit Verzögerungen in der Entwicklung einheitlicher Systeme. In China ist Cariad mit einem eigenen Ableger vertreten.

Die neuen Corona-Maßnahmen im Land ließen im Frühjahr Lieferketten zahlreicher Branchen reißen, vor dem Hafen von Shanghai stauten sich die Containerschiffe. Werksschließungen auch bei VW seien die Folge gewesen, berichtete Wöllenstein. Zudem habe fast ein Drittel der Händler dichtmachen müssen. «Das war wirklich ein dunkler Abschnitt.»

Nun gebe es Anzeichen der Besserung, sagte Wöllenstein, den in Kürze der bisherige VW-Kernmarkenchef Ralf Brandstätter – mit Zuständigkeit für China auch im Konzernvorstand – ablöst. Die Tendenz bei Audi und Porsche sei ebenfalls gut, Skoda entwickle sich stabil.

 

 

 

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IG Metall: Einmalzahlungen können keine Lösung sein

Hannover (dpa) – Die IG Metall hat vor den bevorstehenden Tarifrunden in der Metall- und Elektroindustrie sowie bei Volkswagen klargemacht, dass sie keine bloßen Einmalzahlungen akzeptieren will. «Die einzig konsequente und adäquate Antwort kann nur eine tabellenwirksame, nachhaltige Entgelterhöhung sein», sagte der Bezirkschef der Gewerkschaft in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger.

Dabei bezog er sich erneut auf die hohe Inflation, die sich unmittelbar und drastisch im Geldbeutel vieler Arbeitnehmer niederschlage. «Der Teuer-Schock, ob bei den Energiepreisen oder den Lebensmitteln, wird nicht weichen, sondern weiter fortwähren.»

Gröger: Argumente der Arbeitgeber nicht nachvollziehbar

Sowohl für den Flächentarifvertrag als auch für den VW-Haustarif verlangt die IG Metall ein Plus von jeweils acht Prozent bei den Löhnen und Ausbildungsvergütungen. Gröger erklärte in Hannover, er könne Argumente der Arbeitgeber, dauerhafte Tarifsteigerungen belasteten die Unternehmen zu sehr, derzeit nicht nachvollziehen.

Natürlich müsse man etwa die Energiepreise insgesamt im Auge behalten. Etlichen Betrieben gehe es aber wirtschaftlich gut, während den Beschäftigten gleichzeitig anhaltende Reallohn-Einbußen drohten. In den letzten Tarifrunde habe man sich mit Rücksicht auf die Corona-Folgen und den teuren Strukturwandel in der Branche zudem zurückgehalten. Die Wirtschaft verweist aktuell beispielsweise auf Risiken durch die unsichere weltwirtschaftliche Lage und auf eine mögliche weitere Verschärfung der Gas- und Energiekrise.

 

 

 

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VW startet Bau seines ersten deutschen Zellwerks

Von Jan Petermann, dpa

Salzgitter (dpa) – Sucht man einen Ort, an dem die Umwälzungen im Automobilbau besonders drastisch zu sehen sind, ist Salzgitter sicher ein Top-Favorit.

Volkswagen hat die Stahl- und Industriestadt in Südostniedersachsen ausgewählt, um hier ein Zentrum der europäischen Produktion von Batteriezellen zu installieren – gleich neben dem bestehenden Motorenwerk, aus dem seit Jahrzehnten viele Konzernmarken Benzin- und Dieselantriebe bekommen. Am Donnerstag beginnt nun eine Etappe, die für die zweitgrößte Autogruppe von großer Bedeutung ist. Und diese könnte noch weit über VW und über Europa hinaus reichen. Weiterlesen

Siemens stößt zu Volkswagens Ladenetz-Projekt in Nordamerika

Wolfsburg/München (dpa) – Siemens steigt in das nordamerikanische Schnellladenetz-Projekt Electrify America des Volkswagen-Konzerns ein. Zusammen wollen die Partner 450 Millionen Dollar (426 Mio Euro) in den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos in den USA und in Kanada stecken, wie sie am Dienstag ankündigten.

Der Münchner Elektroriese soll in diesem Zusammenhang auch eine Kapitalbeteiligung an der Tochterfirma des US-Ablegers von VW sowie einen Sitz in deren Verwaltungsrat bekommen. Weiterlesen

Volkswagen: Vorverkauf des E-Bullis ID.Buzz läuft gut an

Hannover (dpa/lni) – Wenige Monate vor der Markteinführung des ID.Buzz, dem Nachfolger des beliebten VW-Bullis, meldet der Autobauer eine ordentliche Nachfrage.

Es gebe bisher eine «gute Anzahl an Vorbestellungen» für den ID.Buzz, sagte Unternehmenssprecher Tobias Salzmann am Rande einer Werksführung in Hannover am Donnerstag. Eine genaue Zahl nannte er nicht. Die Markteinführung in Europa ist für Herbst geplant, im Mai lief bereits der Vorverkauf an. Bis Ende dieses Jahres sollen rund 15.000 Fahrzeuge des vollelektrischen Bullis verkauft werden.

Seit dem Beginn der Produktion Ende Mai werden im Werk in Hannover täglich 45 Wagen fertiggestellt, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Bis Ende des Jahres soll die Produktion auf bis zu 140 neue Fahrzeuge täglich hochgefahren werden. In der Zukunft könnten in Hannover so jährlich 130.000 ID.Buzz pro Jahr produziert werden. Weiterlesen

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