Selenskyj zum Jahrestag: 2023 wird das Jahr des Sieges

Kiew (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am ersten Jahrestag des russischen Angriffskrieges den Widerstand seiner Landsleute gewürdigt und sich erneut siegessicher gezeigt. «Es war ein Jahr des Schmerzes, der Sorgen, des Glaubens und der Einheit», teilte der 45-Jährige heute mit.

Am 24. Februar vor einem Jahr hätten viele ihre Wahl getroffen. «Nicht eine weiße Fahne, sondern die blau-gelbe Fahne», sagte er. «Nicht fliehen, sondern sich stellen. Widerstand und Kampf», schrieb Selenskyj im Kurznachrichtendienst Twitter zu einem emotionalen Video mit Bildern vom Kampf der Ukrainer. «Wir wissen, dass 2023 das Jahr unseres Sieges sein wird», so Selenskyj weiter.

Wenige Stunden später hielt der ukrainische Staatschef eine Rede vor der berühmten Sophienkathedrale in Kiew. In militärisch grüner Kleidung ehrte er Soldaten mit Orden, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vom Ort der Zeremonie berichtete. Weiterlesen

Kampfpanzer-Lieferungen setzen Pistorius schon unter Druck

Berlin (dpa) – Der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) steht schon unmittelbar nach seiner Nominierung unter starkem Druck, die von der Ukraine geforderten Kampfpanzer-Lieferungen umzusetzen.

Grünen-Fraktionsvize Agnieszka Brugger sagte dem Medienhaus Table.Media: «Wer der Lieferung von Mardern zustimmen kann, kann auch Leopard-Panzer liefern.» Aus der Ukraine kamen deutliche Forderungen direkt an Pistorius.

Der bisherige niedersächsische Innenminister soll am Donnerstag im Bundestag vereidigt werden und tags darauf an einem Treffen der von den USA geführten «Kontaktgruppe zur Verteidigung der Ukraine» auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz teilnehmen. Dort wollen die westlichen Verbündeten über weitere militärische Unterstützung für das von Russland angegriffene Land beraten. Dabei stellt sich auch die heikle Frage, ob Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 geliefert werden sollen. Deutschland nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein, weil die Panzer hier produziert werden und die Bundesregierung deswegen jeden Export auch anderer Länder genehmigen muss. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hat vor einem Zusammenbruch der Versorgung in der ukrainischen Hauptstadt gewarnt. Für den Fall eines Totalausfalls von Strom-, Wärme- und Wasserversorgung sollten die Bürgerinnen und Bürger Vorräte anlegen und auch überlegen, zeitweise außerhalb der Stadt unterzukommen, sagte Klitschko am Samstagabend im ukrainischen Fernsehen.

Die Stadt wolle zudem 1000 Wärmestuben einrichten. Die Stadtverwaltung trat aber einem Bericht der «New York Times» entgegen, die Überlegungen reichten bis zu einer Räumung der Stadt bei einem Blackout. «Das System des Zivilschutzes muss auf verschiedene Szenarien vorbereit sein; aber das heißt nicht, dass wir eine Evakuierung vorbereiten», teilte Roman Tkatschuk, verantwortlich für die Sicherheit der Stadt, am Sonntag mit.

In Kiew leben nach Angaben Klitschkos derzeit etwa drei Millionen Menschen, darunter 350.000 Binnenflüchtlinge aus anderen Teilen der Ukraine. Der russische Präsident Wladimir Putin lässt immer wieder gezielt Infrastruktur in der Ukraine bombardieren. Dabei sind auch Anlagen in Kiew beschädigt worden. Die Stadt versucht, das Netz durch gestaffelte Stromabschaltungen zu stabilisieren. Ganze Stadtteile haben stundenweise kein Licht. Weiterlesen

Giffey redet nach Fake-Telefonat mit echtem Klitschko

Berlin/Kiew/Moskau (dpa) – Sieben Wochen nach einem Fake- Videotelefonat mit einem falschen Vitali Klitschko hat Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey mit dem echten Kiewer Bürgermeister gesprochen. Das teilte die SPD-Politikerin am Donnerstagabend auf Twitter mit.

Demnach ging es in der Videoschalte um die Lage in der Ukraine und in Kiew angesichts des russischen Angriffskrieges. Weitere Themen waren unter anderem die Energieversorgung und die Situation der ukrainischen Geflüchteten in Deutschland. Auch über die Gefahren von Propaganda und gefakten Videocalls sei geredet worden.

Am 24. Juni hatte Giffey per Video mit einer Person gesprochen, die wie Klitschko aussah, aber nicht Klitschko war. Einige Tage später hatten sich die russischen Satiriker «Vovan und Lexus» gegenüber dem ARD-Magazin «Kontraste» dazu bekannt, hinter dem Fake-Anruf zu stehen. Am Donnerstag veröffentlichte das Duo angebliche Ausschnitte aus dem Gespräch. Weiterlesen

Sorge nach Telefonaten mit Fake-Klitschko

Manipulierte Videoschalte
Von Burkhard Fraune und Alexandra Stober, dpa

Berlin/Wien/Madrid (dpa) – Für Franziska Giffey hat alles gepasst: das Gesicht von Vitali Klitschko auf dem Bildschirm, Gestik, Mimik, Lippenbewegungen – doch er war es nicht.

Nicht der bekannte Kiewer Bürgermeister und frühere Profi-Boxer hat nacheinander mit Rathauschefs quer durch Europa konferiert, sondern ein Unbekannter. Die Politiker sind Opfer eines sogenannten Deep Fakes, einer besonders sorgfältig manipulierten Videoschalte. Auch Madrid, Wien, Budapest und möglicherweise weitere Städte sind betroffen. Der Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg ist offensichtlich, doch ein Tatverdächtiger wurde noch nicht genannt. Weiterlesen

Nach Treffen mit Selenskyj: Merz rät Scholz zu Ukraine-Reise

Kiew/Berlin (dpa) – CDU-Chef Friedrich Merz hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geraten, ebenfalls persönlich in die von Russland angegriffene Ukraine zu reisen.

Er könne dies Scholz nur empfehlen, um vor Ort Gespräche zu führen, sagte Merz nach politischen Gesprächen in Kiew im ZDF. Er habe den Präsidenten, den Ministerpräsidenten, den Parlamentspräsidenten, Oppositionsführer und Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko getroffen. «Diese Gespräche können Sie nicht am Telefon machen. Die können Sie auch nicht mit Videokonferenzen machen. Sie müssen diese Gespräche persönlich führen.» Weiterlesen

Wladimir Klitschko in Deutschland: Mehr Hilfe für Ukraine

Kiew (dpa) – Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko ist mit einer Delegation aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Deutschland gefahren.

«Es sind Treffen mit hochrangigen Politikern für eine politische Unterstützung der Ukraine geplant», teilte sein Bruder Vitali, der Bürgermeister von Kiew, am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Es gehe dabei um wirtschaftliche, humanitäre und militärische Hilfe für den von Russland angegriffenen Staat. Weiterlesen

Kiews Bürgermeister Klitschko: «Das ist ein Genozid»

München (dpa) – Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, hat den russischen Angriff auf sein Land als Völkermord bezeichnet.

«Das ist ein Genozid», sagte der 50 Jahre alte ehemalige Profiboxer in einer Live-Schalte mit dem Stadtrat der Kiewer Partnerstadt München. «Die vernichten die Zivilbevölkerung, die vernichten unser Land.» Weiterlesen

Selenskyj lädt Papst Franziskus in die Ukraine ein

Kiew/Rom (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Papst Franziskus zu einem Besuch in die Ukraine eingeladen. Das berichtete Selenskyj in der Nacht in seiner Videoansprache über ein Telefonat mit dem Pontifex.

«Ich habe mit dem Papst über die Suche nach Frieden für die Ukraine gesprochen, über die Gräueltaten der Besatzer und über humanitäre Korridore für belagerte Städte», sagte Selenskyj. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Ein Ultimatum der russischen Truppen an die seit Wochen belagerte Stadt Mariupol ist von der ukrainischen Führung abgelehnt worden. «Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben», sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk der «Ukrajinska Prawda». Sie fordert vom russischen Militär die Öffnung eines humanitären Korridors in die Hafenstadt mit Hunderttausenden notleidenden Zivilisten.

Russland hatte am Sonntag die ukrainischen Truppen in Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen und die Stadt am Montagvormittag zu verlassen. Dazu solle zwischen zehn und zwölf Uhr Moskauer Zeit (acht bis zehn Uhr MEZ) ein Korridor eingerichtet werden. Das russische Militär schickte ein acht Seiten langes Schreiben und forderte eine schriftliche Antwort. Weiterlesen

Klitschko: «Jeder zweite Kiewer hat die Stadt verlassen»

Kiew (dpa) – Seit Beginn der Invasion Russlands haben Hunderttausende Menschen nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko die ukrainische Hauptstadt Kiew verlassen.

«Jeder zweite Kiewer hat jetzt die Stadt verlassen», sagte er am Donnerstag im ukrainischen Fernsehen. Es seien aktuell weniger als zwei Millionen Menschen in der Stadt, die offiziell knapp drei Millionen Einwohner hat. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen