Neue Verhandlungsrunde im Post-Tarifkonflikt begonnen

Düsseldorf/Bonn (dpa) – Im Tarifstreit bei der Deutschen Post sind Vertreter der Gewerkschaft Verdi und der Arbeitgeber in Düsseldorf zu einer weiteren Verhandlungsrunde zusammengekommen. In der kurzfristig angesetzten vierten Runde wollen die Tarifparteien einen neuen Versuch unternehmen, sich zu einigen. Beobachter halten es für möglich, dass die Verhandlungen bis in die Nacht dauern werden. Der genaue Tagungsort wurde zunächst nicht bekannt gegeben.

In der Auseinandersetzung droht ein Streik. In einer Urabstimmung beim Bonner Konzern hatten sich 85,9 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder gegen ein Tarifangebot des Unternehmens und für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Dennoch hatte Verdi sich nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses am Donnerstag zu Verhandlungen bereit erklärt. Weiterlesen

Post: Beschäftigte stimmen für unbefristeten Streik

Bonn (dpa) – Bei der Deutschen Post gehen die Tarif-Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft Verdi nach einem klaren Streikvotum schon an diesem Freitag weiter. In der Urabstimmung sprachen sich zwar 85,9 Prozent der Befragten gegen das Tarifangebot der Post und für einen unbefristeten Streik aus.

Einen Arbeitskampf wird es aber zunächst nicht geben. Denn die Gewerkschaft will die Verhandlungen, die sie im Februar für gescheitert erklärt hatte, trotz des Streikvotums wiederaufnehmen und an den Verhandlungstisch zurückkehren. Damit komme man der Forderung der Post nach, sagte die Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis am Donnerstag. «Die Arbeitgeber sind gut beraten, dieses Votum sehr ernst zu nehmen.» Weiterlesen

Massive Warnstreiks in Kitas: Verdi droht mit Eskalation

Berlin (dpa) – Die aktuellen Warnstreiks im öffentlichen Dienst betreffen heute schwerpunktmäßig Kindertagesstätten und soziale Einrichtungen. In vielen Städten Deutschlands waren Ausstände angekündigt, die Einschränkungen bei der Kinderbetreuung zur Folge haben.

Die Warnstreiks begannen am Morgen etwa an kommunalen Kitas in Nordrhein-Westfalen, wie Verdi-Sekretär Tjark Sauer bestätigte. In Bayern öffneten viele Kindertagesstätten nach Angaben eines Gewerkschaftssprechers nicht. Verdi will mit den Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber der Kommunen und des Bundes erhöhen.

Weibliche Beschäftigte im Fokus

Zum Internationalen Frauentag sind vor allem die überwiegend weiblichen Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten zu Warnstreiks aufgerufen. Es waren mancherorts aber auch Aktionen in anderen Bereichen geplant – in Bayern teilweise etwa in Kliniken. Der Schwerpunkt liegt aber auch im Freistaat auf Kitas, unter anderem in München und Umgebung, Augsburg, Kempten, Ingolstadt, Schweinfurt und Oberfranken. Weiterlesen

Mehr als 45.000 neue Verdi-Mitglieder in zwei Monaten

Berlin (dpa) – In den laufenden Tarifkonflikten mit zahlreichen Warnstreiks gewinnt die Gewerkschaft Verdi nach einem Medienbericht zahlreiche Mitglieder hinzu. «Wir haben in den ersten beiden Monaten dieses Jahres über 45.000 neue Mitglieder hinzugewonnen», sagte Verdi-Chef Frank Werneke dem digitalen Medienhaus «Table.Media». Das sei der größte Zuwachs innerhalb eines solchen Zeitraums seit Gründung der Gewerkschaft 2001. Viele Neumitglieder arbeiten nach Wernekes Angaben im Öffentlichen Dienst oder bei der Post. Weiterlesen

Verdi-Chef droht mit Urabstimmung über Streik

Gelsenkirchen (dpa) – Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes steht aus der Sicht des Verdi-Chefs Frank Werneke eine Urabstimmung über einen regulären Streik «auf der Agenda», falls die dritte Tarifrunde Ende März keinen Durchbruch bringt. Das würde den Tarifkonflikt weit ins Frühjahr hinein verlängern, sagte Werneke der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Gelsenkirchen am Rand einer Kundgebung zum bundesweiten Warnstreiktag von Auszubildenden und dual Studierenden. Zu der Kundgebung waren bis zum Mittag nach Verdi-Angaben rund 1000 Teilnehmer gekommen.

Von einer Schlichtung würde er sich in diesem Fall wenig versprechen, sagte Werneke auf Nachfrage. «Ich wüsste nicht, was bei einer Schlichtung rauskommen sollte, was man nicht bei direkten Verhandlungen erreichen könnte.» Weiterlesen

Verdi-Chef droht mit Streiks in anderer Dimension

Frankfurt/Main (dpa) – Verdi-Chef Frank Werneke droht vor der nächsten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst mit einer Ausweitung der Proteste.

«Die nächsten Streiks haben eine andere Dimension», sagt Werneke der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» (F.A.S.). «Die Aktionsbereitschaft der Mitglieder ist groß». «Wenn es notwendig wird, steht die Streikplanung.» Sollten die Arbeitgeber nächste Woche ein wirklich gutes Angebot vorlegen, könne man sich aber schnell einigen, betonte Werneke.

Andernfalls seien die aktuellen Warnstreiks an Flughäfen an diesem, im Nahverkehr oder in Kitas nur ein Vorgeschmack. «Hinzu kommen zum Beispiel die Müllabfuhr oder die Krankenhäuser.» Auch Schleusen an den Wasserstraßen würden womöglich nicht bedient. «Und vielleicht gibt’s keine Knöllchen, wenn die Angestellten der Ordnungsämter in den Ausstand treten.» Weiterlesen

Fragen und Antworten zum Streik an den Flughäfen

Von Christian Ebner, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Über einen Streik im Katasteramt würde sich niemand aufregen, aber ein Ausstand in der Verkehrsinfrastruktur bringt Verdi höchste Aufmerksamkeit. Wenn sie am Freitag sieben deutsche Flughäfen weitgehend lahmlegt, fasst die Gewerkschaft auch mehrere parallele Tarifkonflikte im Luftverkehr zusammen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Warnstreik.

Welche Arbeitnehmergruppen sind an dem Tarifkonflikt beteiligt?

Grundsätzlich handelt es sich um drei Gruppen, die eigentlich für sich verhandeln, nun aber gemeinsam von Verdi zum Warnstreik aufgerufen sind. Flughäfen waren oder sind häufig in der Hand der Kommunen, so dass viele Beschäftigte etwa bei der Feuerwehr oder den Flughafenverwaltungen nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt werden. Die zweite Gruppe sind Flugzeugabfertiger, Betanker oder Gepäckarbeiter, die bei ausgegründeten Bodenverkehrsdienstleistern arbeiten, für die es jeweils regionale Verhandlungen und teilweise auch Haustarife gibt. Drittens verhandelt Verdi bundesweit für rund 25.000 Luftsicherheitsassistenten. Das sind jene Menschen, die Passagiere, Gepäck und Personal kontrollieren, bevor sie die Sicherheitszonen der Flughäfen betreten dürfen.

Warum ruft Verdi zum Warnstreik auf?

Im Vordergrund stehen die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, die am Mittwoch und Donnerstag kommender Woche in zweiter Runde fortgesetzt werden. Verdi will die Arbeitgeber dazu bewegen, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. «Die Beschäftigten, die gerade an den Flughäfen häufig prekär beschäftigt sind, brauchen jetzt Zeichen von den Arbeitgebern, dass sie sich bewegen, und sie brauchen vor allem schnell deutlich mehr Geld», sagt Verdi-Vizechefin Christine Behle.

Was fordert die Gewerkschaft?

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes fordern Verdi und der Beamtenbund 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.

Für die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste will Verdi deutliche Gehaltssteigerungen durchsetzen. Als Blaupause könnte der Abschluss für den Berliner Flughafen gelten: mit 360 Euro monatlich mehr und einer Inflationsausgleichsprämie von 2500 Euro.

Bei den Luftsicherheitskräften verweist die Gewerkschaft auf angeblich fruchtlose Verhandlungen über Zuschläge und weitere Bestimmungen im Manteltarifvertrag, nachdem sie im vergangenen Jahr hohe Gehaltssteigerungen durchgesetzt hatte. Der Arbeitgeberverband BDLS weist den Vorwurf mangelnder Kooperation zurück.

Fallen alle Flüge am Freitag aus?

Es fallen nicht sämtliche Flüge im deutschen Luftraum aus. Bislang sind Warnstreiks an sieben Standorten angekündigt. In Frankfurt, München, Stuttgart, Hamburg, Hannover, Bremen und Dortmund wird voraussichtlich nur ein Notdienst für militärische Flüge, Sicherheitslandungen oder medizinische Flüge vorgehalten. An allen übrigen Flughäfen dürften Flüge in die genannten Zielorte ausfallen. Der übrige Verkehr insbesondere in Urlaubsgebiete kann aber stattfinden.

Können Hilfsflüge ins Erdbebengebiet stattfinden?

Verdi hat Notdienstvereinbarungen getroffen, um Flüge mit Hilfsgütern in die Türkei abzusichern. Mit Köln, Düsseldorf, Leipzig und Frankfurt-Hahn werden zudem wichtige Frachtstandorte nicht bestreikt. Am größten Cargo-Drehkreuz Frankfurt gehen Frachter von Lufthansa Cargo und Turkish Airlines mit Hilfsgütern an den Start. Geplante Passagierflüge in die Türkei können laut Betreiber Fraport starten, wenn sie von den Gesellschaften als Hilfsflüge deklariert werden. In jedem Fall sei es aber unmöglich, dass Passagiere zustiegen. Der Stuttgarter Flughafenbetreiber hat erklärt, dass es am Freitag auch keine Frachtflüge geben werde.

Wie sind die Gäste der Münchner Sicherheitskonferenz betroffen?

Sie sind betroffen und müssen umbuchen, sofern sie am Freitag mit einem Linienflug über den Münchner Flughafen anreisen wollten. Privatflüge im Zusammenhang mit der Konferenz würden angenommen, hat ein Flughafensprecher erklärt. Auch Regierungsflüge werden von der Notdienstvereinbarung mit Verdi abgedeckt. Am Freitag werden mehr als 50 Privatflüge zur Sicherheitskonferenz erwartet.

Was können betroffene Passagiere tun?

Das ist je nach Ziel und Zeitpunkt unterschiedlich. Auf kurzen Distanzen ist die Deutsche Bahn eine Alternative, die nach eigenen Angaben ein hohes Passagieraufkommen erwartet. Für längere Strecken muss zusammen mit der Fluggesellschaft umgebucht werden. Verbindungen von anderen Städten stehen nur begrenzt zur Verfügung, da die sieben bestreikten Flughäfen für knapp zwei Drittel des deutschen Passagieraufkommens stehen. Mit Frankfurt und München werden zudem die beiden größten Drehkreuze mit besonders vielen Zielen stillstehen. Am Samstag plant der Lufthansa-Konzern wie andere Gesellschaften auch wieder einen Normalbetrieb.

Chaostage für Passagiere: Kein Flugbetrieb wegen Warnstreiks

Frankfurt/Main (dpa) – Auf Flugpassagiere in Deutschland kommen nach dem Chaos am Mittwoch bei der Lufthansa weitere Turbulenzen zu. Zwar herrschte auf dem größten deutschen Drehkreuz Frankfurt nach Betreiberangaben ein geregelter Betrieb. Leichte Verspätungen habe es nur wegen Nebels gegeben.

Doch schon am Freitag will die Gewerkschaft Verdi sieben deutsche Flughäfen mit einem Warnstreik lahmlegen – mit Folgen für Hunderttausende Passagiere, wie der Flughafenverband ADV befürchtet. Er erwartet, dass weite Teile des innerdeutschen und internationalen Luftverkehrs nicht stattfinden. Die Flughäfen Frankfurt, München, Stuttgart und Hamburg kündigten an, am Freitag den regulären Passagierbetrieb einzustellen.

Über 295.000 Reisende betroffen

Der ADV warnte vor «massiven Behinderungen im Luftverkehr». Der Warnstreik werde im innerdeutschen und internationalen Flugverkehr zu gut 2340 Flugausfällen führen, teilte der Verband mit. «Über 295.000 Passagiere werden zum Spielball der Verdi-Streiktaktik», kritisierte der ADV und sprach von einer «beispiellosen Eskalation». Weiterlesen

Verdi will am Freitag Flughäfen bestreiken

Berlin/Frankfurt (dpa) – Zehntausende Flugpassagiere müssen sich am Freitag in Deutschland auf Ausfälle und Verspätungen gefasst machen. Die Gewerkschaft Verdi kündigte in der Nacht zu Mittwoch an, dann die Airports in München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen ganztägig lahmlegen zu wollen – und weitet damit den Tarifstreit im Öffentlichen Dienst auf Flughäfen aus. Die Beschäftigten der Betreibergesellschaften werden häufig nach den Tarifverträgen der Kommunen bezahlt.

Der Warnstreik soll am frühen Freitagmorgen beginnen und in der Nacht auf Samstag enden. Hilfslieferungen zu den Erdbebenopfern in die Türkei und nach Syrien sollen vom Streik ausgenommen sein.

Forderungen bislang abgewiesen

Mit den nun fortgesetzten Warnstreiks wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. Bis zur zweiten Runde der Tarifverhandlungen am 22. und 23. Februar sind weitere Warnstreiks unter anderem in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen angekündigt. Weiterlesen

Neue Warnstreikwelle bei der Post

Berlin/Bonn (dpa) – Postkunden müssen auch in den nächsten Tagen wieder mit Verspätungen bei Briefen und Paketen rechnen. Denn die Gewerkschaft Verdi setzte am Montag ihre bundesweite Warnstreikwelle beim Bonner Logistikriesen mit Arbeitsniederlegungen in Brief- und Paketzentren sowie in der Zustellung fort. «Die Streiks sind gut angelaufen. Die Stimmung ist hervorragend», sagte ein Verdi-Sprecher am Montag.

Die Gewerkschaft will mit den Arbeitsniederlegungen ihren Forderungen in der laufenden Tarifrunde Nachdruck verleihen. Auch am Dienstag sollen die Warnstreiks weitergehen. «Das ist erneut ein glasklares Signal an die Arbeitgeber: Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderung zu kämpfen und erwarten jetzt eine Verhandlungsrunde, die mit einer kräftigen Gehaltserhöhung endet», erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Weiterlesen

Verdi-Chef demonstriert vor Tarifrunde Entschlossenheit

Berlin/München (dpa) – Vor den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft Verdi Entschlossenheit demonstriert. «Wenn es nötig ist, dann streiken wir», sagte Verdi-Chef Frank Werneke der «Süddeutschen Zeitung» (Montag). Er rief die Arbeitgeber in Bund und Gemeinden auf, zur zweiten Verhandlungsrunde im Februar ein Lohnangebot vorzulegen, das eine Einigung ermögliche. «Leider hat die Unsitte Einzug gehalten, bis zur letzten Verhandlungsnacht überhaupt kein ernsthaftes Angebot zu machen. Wer so agiert, darf sich über Warnstreiks nicht beschweren.» Wenn es zu Warnstreiks komme, beträfen sie den gesamten öffentlichen Dienst, sagte Werneke. Weiterlesen

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