Uniper-Töchter: Kreml setzt staatliche Aufsicht ein

Moskau (dpa) – Russlands Präsident Wladimir Putin hat die russischen Töchter der Energieversorger Uniper aus Deutschland und Fortum Oyj aus Finnland unter staatliche Aufsicht gestellt. Dies sei eine notwendige Reaktion auf die drohende Verstaatlichung russischer Vermögenswerte im Ausland, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Dekret dazu. Uniper hatte seine Anteile an der russischen Tochter allerdings bereits vor der Zwangsmaßnahme abgeschrieben.

Das Einfrieren russischer Vermögenswerte im Westen als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine bezeichnet Moskau als «unfreundlichen und gegen internationales Recht verstoßenden Akt». Sollten der russische Staat, russische Firmen oder Privatpersonen im Ausland enteignet werden, oder auch nur in entsprechende Gefahr geraten, so werde Moskau daraufhin die Kontrolle bei Firmen übernehmen, die aus dem entsprechenden Ausland stammen, heißt es in dem Dekret. Weiterlesen

Deutschland steigt aus der Atomenergie aus – nicht ganz Energie

Düsseldorf (dpa) – Auch nach der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland am 15. April produziert ein deutsches Unternehmen weiterhin Atomstrom. Der im Zuge der Gaskrise verstaatlichte Energiekonzern Uniper ist in Schweden an drei Atomkraftwerken beteiligt, bei einem von ihnen als Mehrheitseigner. «Uniper verfügt über 1,4 Gigawatt an zurechenbarer Kernkraftkapazität in Schweden, das etwa 40 Prozent seines Stroms aus Kernenergie bezieht», heißt es auf der Homepage des Düsseldorfer Unternehmens. 1,4 Gigawatt (1400 Megawatt) entsprechen der Bruttoleistung des vor der Abschaltung stehenden RWE-Kernkraftwerks Emsland.

«Pläne, sich von Kernkraftanlagen in Schweden zu trennen, gibt es nicht», teilte ein Uniper-Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. «Uniper ist ein zuverlässiger Betreiber seiner Kernkraftwerke in Schweden und tut alles, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten», sagte der Sprecher. Weiterlesen

Uniper-Chefposten ab Juli wieder besetzt

Düsseldorf/Essen (dpa) – Der Eon-Energiemanager Michael Lewis wird sein neues Amt als Vorstandsvorsitzender des verstaatlichten Energiekonzerns Uniper am 1. Juli antreten. Dies teilte Uniper heute in Düsseldorf mit. Damit endet eine dann viermonatige Vakanz auf diesem Posten. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Maubach hatte das Unternehmen Ende Februar verlassen.

Der Energiemanager Lewis (55) ist seit 2017 Vorstandschef von Eon Großbritannien. Den Wechsel zu Uniper hatten die beteiligten Unternehmen bereits am 1. März bekannt gegeben. Weiterlesen

Uniper-Aufsichtsrat: Lewis soll Vorstandschef werden

Düsseldorf/Essen (dpa) – Der Eon-Energiemanager Michael Lewis soll Vorstandsvorsitzender des verstaatlichten Energiekonzerns Uniper werden. Der Aufsichtsrat von Uniper habe dies in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, teilte der Düsseldorfer Konzern am Mittwoch mit. Die formale Bestellung solle bald erfolgen, sobald das genaue Eintrittsdatum feststehe. Lewis’ Vertrag werde für fünf Jahre gelten. Die Amtszeit des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Klaus-Dieter Maubach hatte am Dienstag geendet.

Lewis verfügt laut Uniper über 30 Jahre Erfahrung im Energiebereich «mit einem besonderen Fokus auf den Bereich Erneuerbare Energien». Der 55-jährige Brite begann seine Laufbahn 1993 bei Powergen in Großbritannien. Seit 2007 war er auf verschiedenen Posten bei Eon. Seit 2017 ist er Vorstandschef von Eon Großbritannien. Weiterlesen

Uniper schreibt Milliardenverlust

Düsseldorf (dpa) – Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper hat sein Krisenjahr mit einem zweistelligen Milliardenverlust beendet. Höheren Beschaffungskosten für Erdgas nach dem Wegfall der Lieferungen Russlands belasteten. Zudem drückte die Trennung vom Russland-Geschäft das Ergebnis.

Allein bei der Tochtergesellschaft Unipro waren es 4,4 Milliarden Euro, wie Uniper mitteilte. Wie bekannt schrieb Uniper unter dem Strich 19 Milliarden Euro Verlust. Der Konzern hatte vor zwei Wochen vorläufige Eckdaten vorgelegt. Weiterlesen

Uniper: Über die Hälfte des Grundkapitals aufgezehrt

Düsseldorf (dpa) – Beim größten deutschen Gasimporteur Uniper häufen sich durch die gestiegenen Gaspreise die Verluste. Für das dritte Quartal werde ein deutlich negatives Ergebnis erwartet, teilte Uniper überraschend in Düsseldorf mit.

Der Konzern muss seit Monaten wegen der russischen Lieferbeschränkungen teureres Gas am Markt einkaufen, um seinen vertraglichen Verpflichtungen weiterhin nachkommen zu können. Die Verluste wirken sich auch auf das bilanzielle Eigenkapital von Uniper aus. Das Unternehmen zeigte daher den Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals an. Aktienrechtlich zieht dies die Pflicht zur Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung (HV) nach sich. Diese soll in der zweiten Dezemberhälfte stattfinden. Dann will das Management die Anleger über den Verlust informieren und die Lage der Gesellschaft erläutern. Weiterlesen

Energiekonzerne versetzen Teil ihrer Büros in Winterschlaf

Düsseldorf/Essen (dpa) – Die Energiekonzerne Uniper und Eon planen drastische Maßnahmen, um im kommenden Winter Energie zu sparen. Uniper werde rund die Hälfte seiner Büroflächen in der Düsseldorfer Konzernzentrale ab Anfang November «in den Winterschlaf schicken», sagte ein Unternehmenssprecher am Montag. Diese Räume sollen dann nicht mehr genutzt und nur noch auf 14 Grad geheizt werden. Alle Elektrogeräte in den betroffenen Gebäudeteilen würden stillgelegt.

Die Mitarbeiter würden auf die verbleibenden Räume verteilt, berichtete Uniper. Die sei ohne große Probleme möglich, weil die 2500 Beschäftigten des Konzerns in Düsseldorf ohnehin keine festen Arbeitsplätze mehr hätten, sondern sich einen Schreibtisch bei Bedarf in einem Buchungssystem reservierten. Uniper hoffe so den Energieverbrauch um mindestens 25 Prozent reduzieren zu können. Zuvor hatte die «Rheinische Post» über die Pläne des Konzerns berichtet. Weiterlesen

Kommission: Uniper-Verstaatlichung keine langfristige Lösung

Berlin (dpa) – Ein Beratergremium der Bundesregierung sieht in der geplanten Verstaatlichung des Gasimporteurs Uniper auf Dauer eine Gefahr für den Wettbewerb.

Angesichts der allgemeinen Lage sei die Verstaatlichung zwar «politisch nachvollziehbar», sagte der Vorsitzende der Monopolkommission, Jürgen Kühling, der «Süddeutschen Zeitung». Doch er warnte davor, dass der Schritt keine langfristige Lösung sein dürfe. «Wir müssen dann wieder zurück zum Wettbewerb kommen. Ziel darf nicht sein, dauerhaft ein staatliches Gasmonopol zu schaffen.» Weiterlesen

Nach Uniper: Bund erwägt Verstaatlichung von Gazprom-Tochter

Berlin (dpa) – Nach der angekündigten Verstaatlichung des Energiekonzerns Uniper könnte der Staat bei einem weiteren Energieunternehmen eingreifen. Dabei handelt es sich um die Securing Energy for Europe (Sefe), die bereits unter Treuhänderschaft der Bundesnetzagentur steht. Nach einem «Spiegel»-Bericht soll Sefe in den Besitz des Staates übergehen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft des russischen Staatskonzerns Gazprom.

Eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte am Donnerstag auf Anfrage, innerhalb der Bundesregierung liefen die Gespräche über die Zukunft von Sefe. Nähere Details könne sie aktuell nicht nennen. Weiterlesen

CSU: Uniper-Verstaatlichung kommt zu spät

Berlin (dpa) – Die Linke fordert nach der Verstaatlichung des Gaskonzerns Uniper Preissenkungen für Verbraucher. «Wenn die Bürger diese Unternehmen mit ihren Steuermilliarden retten, muss sich die Preisgestaltung zu ihren Gunsten umkehren», sagt Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch. Nötig sei ein wirksamer Preisdeckel ähnlich wie in anderen europäischen Ländern.

Bundeswirtschaftsminister Robert «Habeck ist jetzt aufgefordert, für sinkende Preise zu sorgen, um so Bürger und Betriebe vor dem finanziellen Ruin zu schützen», meinte Bartsch.

Habeck hatte zuvor die Übernahme von etwa 98,5 Prozent an Uniper durch den Bund bekannt gegeben. Uniper ist in Schieflage geraten, weil Russland kein Gas mehr nach Deutschland pumpt. Das aus Russland fehlende Gas muss sich das Unternehmen teuer auf dem Gasmarkt kaufen. Der Gas-Großhändler ist Lieferant für mehr als 100 Stadtwerke und große Unternehmen und spielt damit eine zentrale Rolle für die Erdgasversorgung von Deutschland. Weiterlesen

Rettungsplan: Bund soll Uniper fast komplett übernehmen

Düsseldorf/Espoo (dpa) – Die Bundesregierung, der Energiekonzern Uniper und der bisherige Uniper-Mehrheitseigentümer Fortum haben sich auf eine weitgehende Verstaatlichung von Uniper verständigt. Am Mittwoch wurde ein entsprechendes Stabilisierungspaket für Uniper unterzeichnet, wie das Unternehmen in Düsseldorf mitteilte. Es sehe eine Kapitalerhöhung und den Erwerb der Uniper-Anteile von Fortum vor, berichtete Fortum. Anschließend werde der Bund etwa 98,5 Prozent der Anteile an Uniper besitzen.

Die staatliche KfW-Bank werde Uniper Finanzmittel entsprechend ihrem Liquiditätsbedarf zur Verfügung stellen, berichtete Uniper weiter. Dazu zähle auch die Ablösung einer Kreditlinie von Fortum, die aus einem Gesellschafterdarlehen in Höhe von vier Milliarden Euro sowie einer sogenannten Garantielinie in Höhe von ebenfalls vier Milliarden Euro bestehe. Die Stabilisierungsmaßnahmen stehen noch unter Vorbehalt. So stünden noch Genehmigungen der EU-Kommission aus. Im vierten Quartal 2022 soll eine außerordentliche Uniper-Hauptversammlung die Maßnahmen beschließen. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen