Uniper-Aufsichtsrat: Lewis soll Vorstandschef werden

Düsseldorf/Essen (dpa) – Der Eon-Energiemanager Michael Lewis soll Vorstandsvorsitzender des verstaatlichten Energiekonzerns Uniper werden. Der Aufsichtsrat von Uniper habe dies in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, teilte der Düsseldorfer Konzern am Mittwoch mit. Die formale Bestellung solle bald erfolgen, sobald das genaue Eintrittsdatum feststehe. Lewis’ Vertrag werde für fünf Jahre gelten. Die Amtszeit des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Klaus-Dieter Maubach hatte am Dienstag geendet.

Lewis verfügt laut Uniper über 30 Jahre Erfahrung im Energiebereich «mit einem besonderen Fokus auf den Bereich Erneuerbare Energien». Der 55-jährige Brite begann seine Laufbahn 1993 bei Powergen in Großbritannien. Seit 2007 war er auf verschiedenen Posten bei Eon. Seit 2017 ist er Vorstandschef von Eon Großbritannien.

Uniper habe mit Lewis eine ausgezeichnete Wahl getroffen, erklärte Eon-Chef Leonhard Birnbaum. Man bedauere, dass er Eon verlassen wolle. «Derzeit befinden wir uns in konstruktiven Gesprächen mit Uniper, um eine Einigung über einen geeigneten Wechseltermin zu erzielen.» Ein Auswahlprozess für einen Nachfolger von Michael Lewis bei Eon habe bereits begonnen. Bis der Übergang gewährleistet sei, werde Lewis die Geschäfte von Eon UK unverändert weiterführen.

Importeur für mehr als 500 Stadtwerke

Bis Michael Lewis sein Amt antritt, werden die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden laut Uniper von der neuen Finanzvorständin Jutta Dönges und dem Verantwortlichen für das operative Geschäft, Holger Kreetz, übernommen. Beide traten ihre Posten offiziell am 1. März an.

Uniper war im vergangenen Jahr mit Steuermilliarden vor dem Zusammenbruch bewahrt worden. Grund für die Schieflage waren die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland. Deutschlands größter Gasimporteur hatte in der Folge den Rohstoff auf dem Markt zu deutlich höheren Preisen einkaufen müssen, um seine Verträge zu erfüllen. Uniper beliefert als Gasgroßhändler unter anderem mehr als 500 Stadtwerke. Seit dem Jahresende hält der Bund 99,1 Prozent der Anteile.

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