Selenskyj und Guterres warnen vor neuer Atomkatastrophe

Kopenhagen (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft vor einer neuen Atomkatastrophe ähnlich der von Tschernobyl 1986 gewarnt. Russland sei ein terroristischer Staat, der das Atomkraftwerk Saporischschja als Geisel halte und zur Erpressung nutze, sagte er am Donnerstag per Videoschalte zum Auftakt einer Ukraine-Geberkonferenz in Kopenhagen. Russland sei heute noch zynischer und noch gefährlicher als die Sowjetunion, die die Atomkatastrophe von Tschernobyl einst habe verheimlichen wollen.

«Wir müssen Europa vor dieser Bedrohung schützen», sagte Selenskyj. Saporischschja sei nicht nur das größte Atomkraftwerk Europas, sondern auch das drittgrößte der Erde. Die Reaktion auf das russische Vorgehen müsse umfassend sein. Die Ukraine brauche zur Verteidigung das Maximale an Bewaffnung und Munition. «Niemand braucht neue Katastrophen», sagte Selenskyj. Weiterlesen

Ukraine erinnert an das Atomunglück von Tschernobyl

Kiew/Tschernobyl (dpa) – Die Ukraine hat mitten im Krieg gegen Russland der Atomkatastrophe von Tschernobyl vor 36 Jahren gedacht.

«Die Folgen der Tragödie waren wirklich schrecklich und betrafen ganz Europa», schrieb Ministerpräsident Denys Schmyhal am Jahrestag am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram. Tausende Retter verhinderten jedoch Schlimmeres. Schmyhal erinnerte auch an die kürzliche über einen Monat währende russische Besetzung des stillgelegten Kraftwerks. «Als Geisel genommen, arbeitete die Schicht des Kraftwerks 600 Stunden am Stück», schrieb der 46-Jährige. Der kleinste Fehler hätte zu einer neuen «Tragödie» führen können. Weiterlesen

Betreiber: AKW Tschernobyl erneut vom Strom abgeschnitten

Kiew (dpa) – Das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl ist nach Angaben des ukrainischen Betreibers Ukrenerho erneut ohne Strom.

Die Leitung, die das Werk sowie die nahe gelegene Stadt Slawutytsch nördlich von Kiew versorge, sei von den russischen Kräften beschädigt worden, teilte der Betreiber mit. Ukrenerho nannte die Russen Besatzer.  Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Die Bevölkerung von Städten und Dörfern in der Ukraine ist am Samstag erneut unter verstärkten Beschuss der russischen Armee geraten. Vor allem aus dem Süden wurden heftige Kämpfe gemeldet, aber auch im Osten sowie aus der Umgebung der Hauptstadt Kiew.

Bei der Evakuierung eines Dorfes östlich von Kiew wurden nach Darstellung des ukrainischen Militärgeheimdienstes sieben Bewohner getötet. Die Dorfbewohner hätten Peremoha verlassen wollen, als es zu einem Beschuss gekommen sei, teilte der Geheimdienst mit. Die Ukraine machte russische Truppen dafür verantwortlich. Diese Angaben ließen sich nicht überprüfen. Weiterlesen

Atomenergiebehörde: Lage in Tschernobyl verschlechtert sich

Wien (dpa) – Das ehemalige ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl ist seit der Einnahme durch russische Einheiten zunehmend von der Außenwelt abgeschnitten.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) berichtete, dass rund 210 Techniker und lokale Sicherheitsmitarbeiter seit fast zwei Wochen ununterbrochen in dem AKW im Dienst seien, weil unter russischer Kontrolle kein Schichtwechsel durchgeführt worden sei. Sie hätten zwar Wasser und Nahrung, aber ihre Lage verschlechtere sich immer mehr. Weiterlesen

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