Initiative fordert Herausgabe von Vatikan-Akten

München/Rom (dpa) – Nach Bekanntwerden eines Briefwechsels zwischen dem Münchner Erzbistum und Joseph Ratzinger über einen Missbrauchstäter fordert die Betroffeneninitiative «Eckiger Tisch» die Herausgabe von Akten aus dem Vatikan.

«Der Brieffund belegt auch, wie wichtig die Auswertung von Akten wäre, die im Vatikan über tausende von Missbrauchsfällen aus aller Welt gelagert werden», sagte der Sprecher der Initiative, Matthias Katsch, der Deutschen Presse-Agentur. Er zeige auch, weshalb die Kirche in Deutschland wie im Vatikan Widerstand gegen externen Zugang und unabhängige Untersuchungen leiste: «sie ahnen, nein sie wissen, dass sich dort die Belege für Schuld und Verantwortung ihrer Bischöfe und Provinziale und Päpste findet.»

Täter missbrauchte erneut Kinder

Am Dienstag hatten Correctiv und der Bayerische Rundfunk über den Schriftwechsel berichtet, bei dem es um den verurteilten Wiederholungstäter Priester H. ging. Wie das Erzbistum München und Freising am Dienstag bestätigte, erteilte Ratzinger 1986 als Chef der Glaubenskongregation dem Skandalpriester in einem von ihm selbst unterschriebenen Brief die Erlaubnis, die Heilige Messe mit Traubensaft statt mit Wein zu feiern. Weiterlesen

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