Deutsche Industrie legt überraschend weiter kräftig zu

Wiesbaden (dpa) – Die Industrie in Deutschland hat überraschend an den starken Jahresauftakt angeknüpft und die Produktion im Februar weiter deutlich gesteigert. Im Monatsvergleich habe die Gesamtproduktion um 2,0 Prozent zugelegt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Der Anstieg im Januar ist zudem stärker ausgefallen als bisher bekannt. Das Bundesamt revidierte den Anstieg zum Jahresauftakt auf 3,7 Prozent nach oben, nachdem ursprünglich ein Zuwachs um 3,5 Prozent gemeldet worden war. Im Jahresvergleich zeigte sich im Februar ebenfalls eine positive Entwicklung. In dieser Betrachtung stieg die Produktion um 0,6 Prozent. Weiterlesen

Erzeugerpreise steigen erneut schwächer

Wiesbaden (dpa) – In Deutschland hat sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene zum vierten Mal in Folge abgeschwächt, allerdings von hohem Niveau aus. Im Januar sanken die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat Dezember 2022 nach vorläufigen Zahlen um 1,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Im Jahresvergleich stiegen die Produzentenpreise gegenüber Januar 2022 um 17,8 Prozent. Im August und September waren die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, mit einer Rekordrate von je 45,8 Prozent gestiegen. Seither ist der Preisauftrieb rückläufig.

Die Statistiker schränkten ein, dass die Resultate mit Blick auf die Strom- und Gaspreise vorläufig seien. Hintergrund sei die seit Januar geltende Preisbremse für Strom und Gas, die allerdings erst ab März umgesetzt werde. Die Preisindizes könnten daher für die Berichtsmonate Januar und Februar zunächst nur ohne Berücksichtigung der Strom- und Gaspreisbremse berechnet werden. Im März sollen die Resultate aktualisiert werden. Weiterlesen

Nato will wegen Ukraine-Krieg Rüstungsproduktion ankurbeln

Brüssel (dpa) – Die Nato-Staaten wollen wegen des anhaltenden Krieges in der Ukraine die Produktionskapazitäten für Munition und Ausrüstung erhöhen. «Je länger sich dieser Krieg hinzieht, desto wichtiger ist es, dass wir dann auch in der Lage sind, Vorräte wieder aufzufüllen», sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. Beim Treffen der Verteidigungsminister der 30 Nato-Staaten sollten im Laufe der Woche entsprechende Beschlüsse getroffen werden. Diese würden langfristige Nachfrage für die Industrie sichern, die wiederum in neue Produktionskapazitäten investieren müsse. Weiterlesen

Energiekosten bedrohen Obst- und Gemüseproduktion

Berlin (dpa) – In einem gemeinsamen Appell an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) haben der Deutsche Bauernverband und weitere Agrarverbände angesichts steigender Energiepreise vor einem Zusammenbruch der Produktion von Obst und Gemüse gewarnt.

«Die explodierenden Energiekosten gefährden die Unternehmen der Obst-, Gemüse-, Gartenbau- und Kartoffelwirtschaft in ihrer Existenz», hieß es in dem Schreiben. Besonders mittelständische und kleine Unternehmen fielen nicht in den Geltungsbereich von Hilfsprogrammen und bräuchten branchenspezifische Unterstützung, forderten die Verbände. Weiterlesen

Konsumflaute bei Zalando – Sinkende Gewinne und Umsätze

Berlin (dpa) – Weniger Kundenbestellungen, steigende Inflation und Lieferengpässe belasten den Online-Modehändler Zalando. Im zweiten Quartal dieses Jahres sei der Umsatz um vier Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gesunken, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mit. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) lag bei 77,4 Millionen Euro. Unter dem Strich verblieben 14 Millionen Euro als Gewinn – ein Bruchteil der im Vorjahreszeitraum erreichten 120,4 Millionen Euro. Erst im Juni hatte das Unternehmen seine Prognose für dieses Jahr deutlich nach unten korrigiert. Weiterlesen

Vonovia will rund 66.000 Wohnungen verkaufen

Bochum (dpa) – Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia will in den kommenden Jahren rund 66.000 Wohnungen im Gesamtwert von rund 13 Milliarden Euro verkaufen. «In Zeiten höherer Zinsen ist es sinnvoll, Schulden zu reduzieren», sagte Unternehmenschef Rolf Buch am Mittwoch in Bochum.

Vonovia habe bereits Wohnungen und Mehrfamilienhäuser ermittelt, die sich für einen Verkauf eignen würden. «Das hat nichts mit einem Ausverkauf zu tun», betonte der Manager. Seit dem Börsengang 2013 habe Vonovia insgesamt 120.000 Wohnungen verkauft. Auch eine Trennung von der Pflegeheim-Sparte werde geprüft. Weiterlesen

Deutsche Industrie steigert Produktion nur leicht: Ukraine-Krieg hat Auswirkungen

Wiesbaden/Berlin (dpa) – Die deutsche Industrie hat ihre Produktion im April nur leicht gesteigert. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich die Gesamtherstellung um 0,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Experten hatten mit einem deutlicheren Zuwachs um 1,2 Prozent gerechnet. Das sehr schwache Resultat vom März wurde von minus 3,9 auf minus 3,7 Prozent korrigiert.

«Die deutsche Industrieproduktion wird derzeit durch den russischen Angriffskrieg gedämpft», kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium. Zum einen sei Deutschland als exportorientiertes Land stärker von den Handelssanktionen gegenüber Russland betroffen. Zum anderen ergebe sich durch kriegsbedingte Produktionsausfälle und gestörte Lieferketten ein Mangel an wichtigen Vorleistungsgütern. «Der Ausblick ist derzeit durch große Unsicherheit gekennzeichnet.»

Auftrieb erhielt die Produktion im April vor allem durch den Energiesektor, der seinen Ausstoß stark um rund 16 Prozent steigerte. Dagegen stieg die Warenherstellung in der Industrie nur um magere 0,3 Prozent. Während die Autoproduktion nach einem schwachen März um 6,8 Prozent zulegte, fiel die Fertigung im ebenfalls wichtigen Maschinenbau um ein Prozent zurück. «Generell verteuern die hohen Preise für Strom, Gas und Öl kurzfristig viele Produktionsprozesse», erklärte das Ministerium.

Commerzbank-Experte Ralph Solveen zeigte sich enttäuscht von der aktuellen Entwicklung. Er verwies auch auf Auftragsdaten für April, die am Dienstag ebenfalls schwach ausgefallen waren. Etwas zuversichtlicher gab sich Fachmann Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg: Nach dem starken Rücksetzer vom März sei die jetzige Erholung ein verhalten positives Zeichen. «Zumindest gibt es vorerst kein Abgleiten in eine steile Abwärtsspirale.» Das Umfeld für die Industrie bleibe aber schwierig.

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